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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
261 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: März 2006
ISBN-13: 978-3-89806-500-9
Bestell-Nr.: 500
Leseprobe

Transzendenzverlust und Melancholie

Depression und Sucht im Schatten der Aufklärung

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Die wissenschaftlichen Revolutionen, verbunden mit den Namen Kopernikus und Darwin, enthalten eine metaphysische Sprengkraft, die immer nachhaltiger in die privateste Sphäre eingedrungen ist. Die Rede vom »Tod Gottes« ist keineswegs nur eine akademische Frage. Die Emanzipation aus religiöser Bevormundung wird heute zunehmend infrage gestellt, denn mit ihr ging ein kollektive und individuelle Gewalterfahrungen transformierender Behälter verloren. Der Prozess der Säkularisierung enthält eine Dialektik, deren Schattenseite zunehmend gespürt und als Psychopathologie erlitten wird. Dieser Transzendenzverlust steht in Verbindung mit Depressionen und Süchten. Früher war Wissen um Lebenstatsachen in der Sprache der Religion aufbewahrt; heute begreift man, dass deren Gehalt – wir zehren immer noch davon – nicht schadlos suspendiert werden darf. Man hat begonnen, dieses Wissen in eine nichtreligiöse Sprache zu übersetzen. Dieser Aufgabe widmet sich auch dieses Buch, eingebunden in eine kohärente Kulturtheorie und mithilfe der Sprache der Psychoanalyse, die dafür die reichhaltigste Semantik besitzt.

»Über Dantes Universum in Dostoevskijs Romanwelt einzudringen, scheint Haas überzeugend gelungen zu sein; der Leser muss sich aber immer auf eine psychoanalytische Konstruktion des Gesamtbildes einlassen  ...«

Gudrun Goes, Jahrbuch der Deutschen Dostojewskij-Gesellschaft 16, 2009

»Leistung lässt sich durch Medikamente ›pushen‹. Darüber entbrannte soeben wieder eine heftige Debatte. Wir erleben gerade eine ›Versüchtelung der Gesellschaft‹ wie der Psychotherapeut Eberhard T. Haas feststellt  ...«

Dr. Gotthard Fuchs, Christ in der Gegenwart