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Buchreihe: Imago
333 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: Juli 2006
ISBN-13: 978-3-89806-484-2
Bestell-Nr.: 484

Das Oktoberfest - Masse, Rausch und Ritual

Sozialpsychologische Betrachtungen eines Phänomens
27,94 €
»Das Oktoberfest – Masse, Rausch und Ritual« ist die erste psychologische Studie zum Oktoberfest. Die sozialpsychologische Struktur des Oktoberfestes wird in Kapiteln zu Masse, Event, Sucht, Rausch und Ritual auf der Grundlage zahlreicher Interviews mit Besuchern und Beschäftigten auf der »Wiesn« untersucht. Die Autorin greift in ihrer Analyse dieses schon »institutionsgleichen« Festes bis auf Platon, Aristoteles, Elias Canetti, Norbert Elias, Nietzsche, Freud und die Ritualtheoretiker Van Gennep und Victor Turner zurück. Intelligent, leicht lesbar und oft mit einem Augenzwinkern geschrieben werden die rauschhaft-euphorischen Begebenheiten der »Wiesn« mit dionysischen Kulten im antiken Athen und der rituellen Communitas nach Turner verglichen. Die Betrachtung des Oktoberfestes als pseudo-sakrales Ritual, als Kommunion der Massen im Bierzelt mit den Eigenschaften eines archaisch-ekstatisch anmutenden Kultes, eröffnet einen außergewöhnlichen philosophischen Blick auf das größte Volksfest der Welt.
INHALT

EINLEITUNG
PROLOG

1 DIE GESCHICHTE DES OKTOBERFESTES
1.1 Die königliche Hochzeit und die Festgründung
1.2 Landwirtschaftsausstellung, Pferderennen und Volksfest
1.3 Oktoberfestvergnügungen damals und heute
1.4 Bier, Bierzelte und Festtrubel

2
DAS OKTOBERFEST – DIE MASSE MACHT’S!
2.1
Psychologie der Massen
2.2 Die Theorie von Elias Canetti
2.2.1 Die vier Eigenschaften der Masse
2.2.2 Das Umschlagen der Berührungsfurcht
2.2.3 Die zwei Erscheinungsweisen der Masse
2.2.4 Die Wiederholbarkeit des Massenereignisses
2.2.5 Die Verhaltensweisen der Masse
2.2.6 Die Masse und ihr tragender Affekt
2.2.7 Die Masse und die Menge
2.2.8 Masse und Macht
2.2.9 Die Erotik der Masse
2.3 Die Theorie von Sigmund Freud
2.3.1 Die drei Eigenschaften der Masse
2.3.2 Hypnotisches Erleben in der Masse
2.3.3 Die Befreiung des Individuums (in der Masse) auf dem Oktoberfest

3 DIE WIESN – EINE SUCHT?
3.1
Psychologie der Sucht
3.1.1 Definition von Sucht
3.1.2 Kennzeichen der Sucht
3.1.3 Die Sucht – Suche nach Erfüllung
3.1.4 Die Sucht nach dem Oktoberfest
3.2 Zustände von Mangel und Leere vs. Überfülle und Überflutung
3.2.1 Überwindung der Leere durch Überflutung
3.2.2 Die Bodenlosigkeit des Begehrens
3.2.3 Platons »leere Krüge« und das Oktoberfest
3.2.4 Die Extreme der menschlichen Existenz am Beispiel des Oktoberfestes
3.3 Zustände von Unersättlichkeit und Grenzenlosigkeit vs. Freude und Genuss
3.3.1 Das Verlangen und die Begierden vs. die Vernunft
3.3.2 Einverleibung und Ausscheidung als Anfang und Ende der Kultur
3.3.3 Freude und Genuss
3.3.4 Die Gemütlichkeit auf dem Oktoberfest
3.4 Zustände von Triebunterdrückung vs. Triebbefriedigung
3.4.1 Die Triebe und deren Sublimation
3.4.2 Freud, die Triebe und das »ozeanische« Gefühl.
3.4.3 Das »ozeanische« Gefühl und das Oktoberfest
3.5 Das Oktoberfest und seine Triebbefriedigungen
3.5.1 Die oralen Triebe und die Wiesn
3.5.2 Die analen Triebe und die Wiesn
3.5.3 Die phallischen Triebe und die Wiesn
3.5.4 Schneller, höher, weiter: Männlicher Kraftbeweis auf dem Oktoberfest
3.5.5 Sexualität und die Wiesn

4 DIE WIESN – EIN EVENT
4.1
Die Massen- und Erlebniskultur und ihre gesellschaftlichen Hintergründe
4.2
Norbert Elias und der Prozess der Zivilisation
4.2.1 Gesellschaftlicher Zwang zum Selbstzwang
4.2.2 Affekt- und Triebkontrolle
4.2.3 Das gesellschaftlich geregelte Loslassen der Affekte und das Oktoberfest
4.2.4 Entformalisierung und Enttabuisierung im öffentlichen Leben
4.3 Freud und das Unbehagen in der Kultur
4.4
Das Oktoberfest – 16 Tage gelockerte Affekt- und Triebkontrolle
4.4.1 Anonymität und das Loslassen der Gefühle
4.4.2 Suche nach Kontakt und unverbindlicher Nähe
4.4.3 Die Wiesn ist ein üppiges Fest aller Sinne
4.5 Die Vergnügungs- und Erlebniskultur
4.5.1 Die Konsumgesellschaft und ihre Suche (Sucht) nach dem Glück
4.5.2 Polaritäten der gesellschaftlichen Sucht
4.5.3 Mangel, Leere, Angst und die Sucht zu konsumieren
4.5.4 Überfluss und Maßlosigkeit: Erlebniskonsum als Glücksdroge
4.5.5 Kontaktmangel und die Sehnsucht nach Zugehörigkeit in der Massenkultur
4.6 Waren- und Erlebniskonsum auf dem Oktoberfest

5
DIE WIESN – EIN RAUSCH
5.1
Der Rausch aus psychologischer und philosophischer Sicht
5.1.1 Definition des Rausches
5.1.2 Die Psychologie des Rausches
5.1.3 Platon und der »göttliche Rausch«
5.1.4 Friedrich Nietzsche, der dionysische Rausch und das Oktoberfest
5.2 Der Rausch und seine verschiedenen Erscheinungsformen
5.2.1 Der Alkohol- und der Drogenrausch
5.2.2 Der sinnliche Rausch
5.2.3 Der Glücksrausch
5.2.4 Der Erlebnis- und Geschwindigkeitsrausch
5.2.5 Der Konsumrausch
5.2.6 Der Rausch in der Masse
5.3 Das Oktoberfest – ein »bavarisch«-dionysisches Fest
5.3.1 Die Wiesn und der Bierrausch
5.3.2 Die Wiesn – ein Vergnügungs- und Konsumrausch
5.3.3 Die Wiesn und der Geschwindigkeitsrausch
5.3.4 Der Wiesn-»Kick« und die Lust des Augenblicks
5.3.5 Die Wiesn und der Glücksrausch
5.3.6 Die Wiesn, der sinnliche Rausch und der Reiz des Exotischen
5.3.7 Die Wiesn – Exzess und Chaos

6 DIE WIESN – EIN RITUAL
6.1
Kennzeichen von Ritualen
6.1.1 Definition des Ritualbegriffs
6.1.2 Rituale aus psychologischer Sicht
6.1.3 Rituale aus anthropologischer Sicht
6.1.4 Die Einteilung der Rituale
6.2 Die Funktion der Rituale
6.2.1 Der Ort, die Zeit und die Wiederholbarkeit des Rituals
6.2.2 Rituale schaffen Gemeinschaft und Zugehörigkeit
6.2.3 Bewegungsrituale als Ausdruck des Körpers
6.3 Das Oktoberfest als rituelle Festlichkeit
6.3.1 Der gesamte Festablauf und seine rituellen Aspekte
6.3.2 Die »Heilige Hochzeit« und die Wiesneröffnung
6.3.3 Der Maßkrug als »Ritualgefäß«
6.3.4 Das »Wiesn-Outfit« als Ritualgewand
6.4 Verbindende Rituale im Wiesnzelt
6.4.1 Trinkrituale
6.4.2 Essensrituale
6.4.3 Bewegungsrituale
6.4.4 Die Wiesnlieder als »rituelle Gesänge«
6.5 Trennende Rituale auf dem Oktoberfest
6.5.1 Individuelle Rituale der Wiesnbesucher
6.5.2 Trennende Rituale auf dem Oktoberfest

EPILOG



»Brigitte Veiz ist überzeugt: Die Wiesn appelliert auch an unsere Ur-Instinkte und Ur-Triebe. An unseren Wunsch, »in eine persönliche Steinzeit zurückzureisen, ohne dass es Konsequenzen hat«. Ans Hendl-Schmausen mit den Fingern, ans ausgelassene Feiern, Jubeln, an die Wiesn-Freiheit, die bis zum wilden Biesln reicht. Ach ja, und wohl nur die Wiesn-Göttin Bavaria weiß, wie viele fesche Madi und Buam Jahr für Jahr auf der Wiesn zueinander finden...  ...«

Claudia Detsch, SR2 Kultur-Radio

»Das war schon lange fällig: Jetzt ist die Wiesn endlich psychologisch untersucht worden. Die Psychotherapeutin Brigitte Veiz hat sie in ihrer Studie »Das Oktoberfest – Masse, Rausch und Ritual« (Psychosozial-Verlag, 24,90 Euro) eingehend unter die Lupe genommen. Was macht die anhaltende Anziehungskraft aus, die die Wiesn auf die Menschen ausübt?  ...«

, Oktoberfest 2006 Verlagsbeilage der Abendzeitung

»Bemerkenswerte Erkenntnisse über das größte Volksfest der Welt will nun die Münchner Psychologin Brigitte Veiz herausgefunden haben. Resümee ihrer Studie: Das Oktoberfest macht süchtig. Alkohol, Achterbahn und ähnliche Attraktionen sowie erotische Avancen versetzten Besucher in eine Art von Ekstase, die sonst nur dem Drogenrausch vergleichbar seien  ...«

Christian Resch, Salzburger Nachrichten

»Die Autorin liefert allen Interessierten eine leicht lesbare Sprache und zwinkert manchmal mit einem oder beiden Augen, vor allem dann, wenn sie nahezu berauschend euphorische Ereignisse auf dem größten Volksfest analysiert und mit dionysischen Kulten der Antike (Athen) oder eine rituellen Communitas nach Turner vergleicht  ...«

, RB Marketing

»Brigitte Veiz geht seit 14 Jahren aufs Oktoberfest, fast an jedem Wiesntag. Privat und dienstlich. Sie ist Psychologin und erforscht den Rausch. Der Charakter des Oktoberfestes ist rituell, sagt sie, und seine Atmosphäre rauschhaft, sinnlich und erotisch. Sie hat darüber ihre Diplomarbeit geschrieben und macht sogar wissenschaftliche Führungen auf der Wiesn  ...«

, SWR

»Die Betrachtung des Oktoberfestes als pseudo-sakrales Ritual, als Kommunion der Massen im Bierzelt mit den Eigenschaften eines archaisch-ekstatisch anmutenden Kultes, eröffnet eine außer-gewöhnliche philosophische Perspektive auf das größte Volksfest der Welt. Beziehungsweise erhärtet das, was wir schon immer gewusst haben ... ein Prosit der Gemütlichkeit!  ...«

, Isarbote

»Intelligent, leicht lesbar und oft mit einem Augenzwinkern geschrieben werden die rauschhafteuphorischen Begebenheiten der »Wiesn« mit dionysischen Kulten im antiken Athen und der rituellen Communitas nach Turner verglichen  ...«

Wilfried Wulfers, AOL-Bücherbrief

»Das war schon lange fällig: Jetzt ist die Wiesn endlich psychologisch untersucht worden. Die Psychotherapeutin Brigitte Veiz hat sie in ihrer Studie ›Das Oktoberfest – Masse, Rausch und Ritual‹ eingehend unter die Lupe genommen. Was macht die anhaltende Anziehungskraft aus, die die Wiesn auf die Menschen ausübt?  ...«

, Heimatglocken – Beilage

»Insgesamt kann man das Buch jedem Liebhaber von Volksfesten ans Herz legen. Und eins ist garantiert: Nach der Lektüre sieht man sowohl das Oktoberfest als auch die Psychologie mit anderen Augen.  ...«

Sacha Szabo, unterhaltungswissenschaft.blogspot.com

»Brigitte Veiz hat sich hineingekniet in das Thema und beleuchtet wirklich alle Seiten des größten Volksspektakels der Welt  ...«

Heller H. P. , Heimatglocken 6 (2007)

»»Nun ist das Oktoberfest ins Blickfeld der wissenschaftlichen Forschung geraten. Die Psychologin Brigitte Veiz eröffnet bei Gruppenführungen mitten auf dem Festgelände die Ergebnisse ihrer Studien zum Verhalten der Masse auf dem Oktoberfest.«  ...«

Regine Igel, Deutschlandfunk Studiozeit

»Brigitte Veiz, im normalen Leben Psychotherapeutin, macht Wiesnführungen, »wissenschaftliche«, sie sagt das in Anführungszeichen, vielleicht, weil sich auch ziemlich viel Anekdotisches in ihre launigen Erzählungen mischt. Geplaudert hat die leidenschaftliche Wiesnanhängerin mit diesem Wirt und jenem Schausteller, kennt alle Fahrgeschäfte und Zelte von innen und außen und weiß außer Altbekanntem ein paar knuffige Details zu erzählen, die den ansonsten etwas verfrorenen Schülern einigen Respekt abringen  ...«

Monika Goetsch, SZ