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Buchreihe: Haland & Wirth
202 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: Februar 2013
ISBN-13: 978-3-8379-2225-7
Bestell-Nr.: 2225

Mit einem Nachwort von Christian Staffa
Leseprobe

»Das ist einfach unsere Geschichte«

Lebenswege der zweiten Generation nach dem Nationalsozialismus

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Die Generation der nach 1945 Geborenen kommt langsam ins Rentenalter. In diesem Lebensabschnitt wird die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit verstärkt zum Thema. Damit stellen sich aber auch Fragen wie: Inwiefern verspüren die Angehörigen dieser Generation das Bedürfnis, ihre Geschichte und die ihrer Eltern aufzuarbeiten, zu verstehen? Werden überhaupt Verknüpfungen zur kollektiven Geschichte hergestellt?

Die vorliegende Studie der Alice Salomon Hochschule Berlin gibt einen fundierten Einblick in die komplexe Verkettung der Folgen des Naziregimes und der daraus resultierenden familialen Tradierungen. Gezielt wurden nicht nur die Söhne und Töchter von Opfern und TäterInnen befragt, sondern auch Nachkommen von Eltern, die die Zeit der Naziherrschaft als Angehörige der nationalsozialistischen Mehrheits- und MitläuferInnengesellschaft oder auf andere Weise überlebt und gestaltet haben. Dabei zeigt sich, dass die stets neu variierenden Aspekte des Umgangs unsere Aufmerksamkeit verlangen, um Möglichkeiten der Aufklärung und Auseinandersetzung zu bieten. Zugleich fördern die Ergebnisse der Untersuchung die Einsicht, dass Verstehen niemals lückenlos möglich sein wird.

Inhalt

Danksagung

1 Zur Einführung

2 Die Tradierung der Prägungen aus dem Nationalsozialismus und Holocaust auf die nächste Generation in Deutschland

3 Aufwachsen und Leben in der »zweiten Generation« – Zehn Biografien

4 Erfahrungswelten der »zweiten Generation« im Vergleich

5 Bleibende Erinnerung(en): Rückschau und Ausblick
Es ist geschehen, abgehakt – Das ist einfach unsere Geschichte

6 Nachwort

Literatur

»Es bedürfe großer Entscheidungskraft, sagen die Autorinnen, sich der Vergangenheit zu stellen, deshalb sei dies unter den Nachkommen leider die Ausnahme. Die biographische Auseinandersetzung verspreche jedoch einen Selbstverstehungs- und Heilungsprozess, mit dem man sich der gegenwärtigen ›Macht der Vergangenheit‹ entledigen könne. Sie fordern deshalb eine Stärkung ›der psychosozialen Versorgungslandschaft‹, plädieren für Erinnerungswerkstätten und gezielte Altenarbeit, um sich kritisch und konstruktiv der Vergangenheit zu stellen und den bis heute andauernden Zyklus von Gewalt zu durchbrechen  ...«

Alexandra Senfft, Einsicht 11 Bulletin des Fritz-Bauer-Instituts (Frühjahr 2014)

»Bei dieser Publikation handelt es sich um eine spannende und durchaus zu neuen Erkenntnissen führende Darstellung lebensgeschichtlicher Prägungen  ...«

Fritz Bilz, EL-DE-Info Nr. 47 (Newsletter des Fördervereins des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln) Sept/Okt 2013

»In einem Lehr‑Forschungsprojekt der Alice Salomon Hochschule Berlin in Zusammenarbeit mit der Universität Haifa wurden nun Angehörige einer anderen zweiten Generation befragt: die Kinder (und teilweise Enkel) der Mitläuferinnen und Mitläufer des NS‑Regimes  ...«

Natalie Wohlleben, PW-Portal – Portal für Politikwissenschaft

»Hier werten sie in einem ausschließlich beschreibenden und nicht interpretativen Verfahren 30 problemzentrierte und biografisch orientierte Interviews aus. Dabei wird sichtbar, dass die in Deutschland und Europa verursachten Traumata eine Reihe von Ambivalenzen und Polarisierungen erzeugt haben  ...«

Freya Rickert, ekz.bibliotheksservice GmbH