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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
29 Seiten, Geheftet
Erschienen: ? ?
Bestell-Nr.: 51249
Michael Turnheim

Autistische Geistesblindheit. Kognitivismus, Phänomenologie und Psychoanalyse

Psyche, 2004, 58(8), 707-735

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Gemäß der kognitivistischen Theorie beruht der Autismus auf einer als Geistesblindheit bezeichneten Störung, die in einer Unfähigkeit besteht, zu zutreffenden Aussagen über die Gedanken anderer zu gelangen. Ohne das Bestehen einer solchen Störung zu bestreiten, kann man aus psychoanalytischer Sicht bezweifeln, ob sie, wie die Kognitivisten es behaupten, ein isoliertes Phänomen darstellt. Donald Meltzer bringt den Autismus mit einem Ausbleiben projektiver Identifizierung in Zusammenhang. Weil sich Autisten niemals verfolgt gefühlt haben, kann es in der Folge nicht zu jener in der depressiven Position erreichten Differenzierung des Verhältnisses zum anderen kommen, welche die Voraussetzung der von der kognitivistischen Psychologie geprüften Leistungen darstellen würde. Es wird versucht, eine Brücke zwischen der Klein schen Theorie (projektive Identifizierung als Folge der Ausstoßung eines dem Todestrieb zugeschriebenen inneren Fremden) und dem Dekonstruktivismus (Behauptung einer in jeglicher Selbstaffektion wirkenden Heterogenität) herzustellen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten