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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
21 Seiten, Geheftet
Erschienen: ? ?
Bestell-Nr.: 51540
Hans-Joachim Busch

Vaterlose Gesellschaft, Trieb, Subjekt

Psyche, 1996, 50(9-10), 881-901

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J. Benjamins feministische Kritik an zentralen psychoanalytisch-sozialpsychologischen Kategorien wird kritisch erörtert. Zunächst wird deutlich gemacht, dass der Auffassung Benjamins zufolge das gegenwärtige Unbehagen in der Kultur nicht in der Verdrängung und der kulturellen Desintegration der Triebe wurzelt, sondern in einem unversöhnten Verhältnis der Geschlechter, welches Reziprozität und wechselseitige Fürsorge, die auf intersubjektive Anerkennung zielen, ausschließt. Es wird konzediert, dass Benjamins Kritik der klassischen psychoanalytischen Sozialpsychologie von S. Freud bis hin zu A. Lorenzer einen blinden Fleck erfasst, nämlich die sozialisationstheoretische Ausblendung der Mutter-Tochter-Beziehung zugunsten der Genealogie von Vater und Sohn. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass das Triebkonzept, der intrasubjektive Ansatz der Psychoanalyse sowie das Theorem von der vaterlosen Gesellschaft nicht eo ipso Verzerrungen patriarchalen Denkens darstellen, sondern immer noch eine brauchbare Voraussetzung dafür bilden, den Gründen für das Unbehagen in der Kultur auf die Spur zu kommen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten