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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
19 Seiten, Geheftet
Erschienen: ? ?
Bestell-Nr.: 53487
I. Yahalom

Sinneswahrnehmung, Affekt und Bild in der Entwicklung der Symbolfunktion

Psyche, 1969, 23(8), 592-610

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Die Analyse eines psychotischen Kindes legt die Vermutung nahe, daß der psychotische Kampf zwischen Ich und Umwelt nur die äußere Manifestation eines tiefer liegenden Vorgangs ist, nämlich des Strebens nach Sicherheit. Die menschliche Teilaspekte repräsentierenden Phantasiegestalten, Geister und Unholde, mit denen das Kind umging, werden als Übergangsobjekte erkannt. Die Dynamik hinter dem zwanghaften Trieb, unbrauchbare Ersatzbilder zu entwickeln, wurzelt im Verlangen nach Wiedervereinigung mit der Mutter. Bei gestörter Entwicklung kann nicht akzeptiert werden, daß dieser Drang im Verlauf des Reifungsprozesses unrealistisch wird; das ursprüngliche Objekt kann nicht verneint werden, es kann aber an seiner Stelle auch kein Symbol entwickelt werden. Doch ist der Drang danach so stark, daß der Kranke in endloser Folge Ersatzbilder halluziniert. Es handelt sich also um das Fehlen der Freiheit, sich vom Objekt lösen zu können. Der psychotische Patient muß in der Analyse folgende Wachstumselemente entwickeln: Das Gefühl, lebendig zu sein, das nicht nur in Panikstimmung erlebt wird; ein Zeitgefühl und die Fähigkeit, brauchbare Symbole zu bilden. Hierzu brauchen manche Patienten den Therapeuten als ihren dienstbaren Geist, der ihnen in derselben Weise dient, wie das beobachtende Ich dem normalen Individuum.