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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
16 Seiten, Geheftet
Erschienen: ? ?
Bestell-Nr.: 53536
Th. und A. Rothenberg Lidz

Psychedelismus: Die Wiedergeburt des Dionysos

Psyche, 1970, 24(5), 359-374

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Der Peyotismus der amerikanischen Prärieindianer und der Psychedelismus der Liga für spirituelle Entdeckung werden als aktuelle Versionen des antiken Dionysos-Kults interpretiert. Den drei Kulten ist gemeinsam, daß sie in kulturellen Umbruchzeiten entstanden, in denen der historisch erreichte Grad von Individuation vielen Menschen unerträglich wird, weil die stützenden Legitimationen und Institutionen an Substanz verlieren. Im Zentrum der Kulte steht der gemeinsame Genuß der Drogen, die den Kultanhängern zu neuen Formen von Unmittelbarkeit verhelfen und so die unerträglich gewordene Isolierung der Individuen regressiv aufheben. Der Psychedelismus verspricht, den schwierigen Weg der Identitätsfindung über die Integration divergenter sozialer Rollen überflüssig zu machen. Die Subkultur der Drogenesser erscheint als antithetisches Milieu einer Gesellschaft gegenüber, deren Prinzipien Identität und Leistung sind.