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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
22 Seiten, Geheftet
Erschienen: ? ?
Bestell-Nr.: 53724
R. Spitz

Der Dialog entgleist. Reizüberlastung, Aktionszyklen und Ganzheitseffekt

Psyche, 1974, 28(2), 135-156

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Kernstück der menschlichen Sozialisation ist der Aufbau einer zentralen Steuerungsinstanz, des Ichs, in dialogischer Interaktion zwischen Mutter und Kind. Mütter, die infolge der gesellschaftlichen Lebensbedingungen (deren Problematik Spitz durch seinen Hinweis auf die zunehmende Übervölkerung, die hier stellvertretend für andere krisenhafte Entwicklungen steht, andeutet) von den eigenen psychischen Problemen derart okkupiert sind, daß sie ihre Kinder in der (präverbalen) Ichbildungs-Phase emotional überfordern, führen ein Entgleisen des Mutter-Kind-Dialogs herbei und zwingen das Kind auf den Weg einer narzißtischen Fehlentwicklung. Unter Hinweis auf Freuds toxikologische Theorie, den sog. Zeigarnik-Effekt und die Traumentziehungs-Experimente von Fisher/Dement kennzeichnet Spitz die durch den Pseudodialog bedingte Hemmung der Ich-Bildung, deren Ausbreitung er fürchtet, als ein psychotoxisches Phänomen.