Parfen Laszig

Netzwerken: Psychoanalytische Ressourcen im World Wide Web

Psyche, 1997, 51(12), 1184-1189

Es wird im Überblick informiert über psychoanalytische Ressourcen im World Wide Web (WWW). Dabei wird insbesondere auf die folgenden Aspekte eingegangen: (1) Anschluss und Kosten, (2) Suchsysteme im WWW, (3) Datenbanken und Bibliotheken, (4) Verbände und fachspezifische Gruppen, (5) Diskussionsgruppen via e-Mail, (6) elektronische Zeitschriften, (7) kommerzielle Informationsanbieter, (8) das Anbieten eigener Information (homepages). (c) Psyindex.de 2009 alle ... [ mehr ]

Caroline Neubaur & Lorenz Wilkens

Religion der Propaganda im Nationalsozialismus

Psyche, 1997, 51(3), 253-277

Ausgehend von Erkenntnissen von M. Klein und W. R. Bion über psychotische Massenbildung wird der Frage nachgegangen, mit welchen rhetorischen Mitteln es den Nationalsozialisten gelungen ist, bei den Adressaten ihrer Politik die Suspendierung der Urteilskraft zu erreichen. Vor allem am Beispiel der berüchtigten Sportpalastrede von J. Goebbels nach der Niederlage von Stalingrad wird demonstriert, dass und wie die nationalsozialistische Propaganda an zentrale ... [ mehr ]

Klaus Nerenz

Bemerkungen zur Geschichte des Gegenübertragungsbegriffs

Psyche, 1997, 51(2), 143-155

Im Rahmen eines Beitrags über die Geschichte des psychoanalytischen Gegenübertragungsbegriffs wird besonders auf die Problematik der Mehrdeutigkeit dieses Begriffs eingegangen. Es wird deutlich gemacht, dass sich seine mehrfache Bedeutung erst in der Auseinandersetzung mit der komplexen und in mancher Hinsicht auch kryptischen Begriffsgeschichte erschließt. Es wird der Versuch unternommen, dieser verschlungenen Geschichte bis zu ihren Anfängen ... [ mehr ]

Elke Mühlleitner & Johannes Reichmayr

Die Freudianer in Wien. Die Psychologische Mittwoch-Gesellschaft und die Wiener Psychoanalytische Vereinigung 1902-1938

Psyche, 1997, 51(11), 1051-1103

Auf der Grundlage eines umfangreichen Datenmaterials wird im Rahmen eines psychoanalysegeschichtlichen Beitrags gezeigt, dass sich die Entstehung und Verbreitung der Psychoanalyse im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts nicht zuletzt einer Gruppe von Männern und Frauen verdankt, die sich seit 1903 zunächst in der Psychologischen Mittwoch-Gesellschaft , später in der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung zusammenfanden. Untersucht werden die personelle ... [ mehr ]

Ulrich Moser

»Wunderangstmacht« und »Abschiedsgrat« - lyrische Mikrowelten

Psyche, 1997, 51(8), 739-762

Am Beispiel von Texten von Autisten wird das Verhältnis von vorsprachlicher und sprachlicher Innenwelt aus psychoanalytischer Perspektive erörtert. Dabei wird deutlich gemacht, dass die inneren Mikrowelten von Autisten der Regulierung von Sicherheit sowie der Platzierung von Affekten und Objekten dienen. Anhand des in der eigenen Traumtheorie entwickelten Konzepts des Place und des Begriffs des Positionsfeldes wird gezeigt, wie diese Regulierung von Sicherheit ... [ mehr ]

Margarete Mitscherlich

Erinnern, Wiederholen und Durcharbeiten

Psyche, 1997, 51(6), 479-493

Anlässlich von D. J. Golhagens Buch Hitlers willige Vollstrecker wird daran erinnert, dass der von Goldhagen beschriebene eliminatorische Antisemitismus in eine Vielzahl historischer und sozialer Bedingungen eingebettet war, die ihn zumindest im Rückblick als solchen erscheinen lassen. Es wird die These vertreten, dass die Gewalt - nach innen wie nach außen - nur dann abgebaut werden kann, wenn es gelingt, die Kette von Selbsthass, Idealisierung des ... [ mehr ]

Isidor J. Kaminer

Normalität und Nationalsozialismus

Psyche, 1997, 51(5), 385-409

Ausgehend von einer Reihe historischer und psychosozialer Indikatoren wird die Ansicht vertreten, dass der Nationalsozialismus keine Entgleisung der deutschen Geschichte war, sondern dass er vielmehr den verborgenen Teil einer spezifischen deutschen Normalität zum Vorschein brachte. Das besonders Beängstigende wird in der Normalität der Täter gesehen, mit der sie das Geschäft der Vernichtung von Juden, Zigeunern und Geisteskranken betrieben haben. ... [ mehr ]

Philippe Jeammet

Narzißtische und objektbezogene Fehlregulierungen in der Bulimie

Psyche, 1997, 51(1), 1-32

Die Bedeutung narzisstischer und objektbezogener Fehlregulierungen in der Bulimie wird aus psychoanalytischer Perspektive erörtert. Einleitend wird betont, dass das Krankheitsbild der Bulimie für die Psychoanalyse insofern eine Herausforderung bedeutet, weil sie nicht, wie in der Standardkur, an psychischen Verarbeitungen ansetzen kann, sondern evidentes Agieren zum Ausgangspunkt nehmen muss, welches jene ersetzt. Es wird die Ansicht vertreten, dass der Versuch ... [ mehr ]

Micha Hilgers

Schamkonflikte bei stationären psychotherapeutischen Behandlungen

Psyche, 1997, 51(12), 1161-1183

Die Bedeutung von Schamkonflikten im Rahmen von stationären psychotherapeutischen Behandlungen wird erörtert. Obwohl Scham grundsätzlich mit negativem, nämlich peinlichem Erleben verbunden ist, können Schameffekte entwicklungspsychologisch die positive Funktion übernehmen, neue Kompetenzen auszubilden und die Konzepte vom Selbst, von den Objektbeziehungen und von der realen Welt zu hinterfragen. Erst sehr häufige traumatische ... [ mehr ]

Robert Heim

Der symbolische Vater als Revenant. Die Geburt der Psychoanalyse aus dem Geiste des Vaters

Psyche, 1997, 51(11), 1023-1050

Die Wahrheit über die Geburt der Psychoanalyse zu ermitteln, ist nicht so sehr Sache historischer Rekonstruktion als vielmehr eine der nachträglichen Konstruktion und sinngebenden Deutung. Von dieser Prämisse ausgehend, wird das Werk S. Freuds sowohl werkgeschichtlich als auch von der Biographie Freuds her in einem symbolischen Feld situiert, welches ganz und gar einer paternalen Tradition und Gesetzgebung unterstellt ist. Sowohl die realen Väter und ... [ mehr ]

John E. Gedo

Das wahre oder falsche, das verrückte oder gesunde Selbst

Psyche, 1997, 51(7), 665-675

Ausgehend von einer kurzen Kritik an D. Winnicotts Begriffen des wahren und des falschen Selbst werden die Begriffe des verrückten und des gesunden Selbst eingeführt. Dabei wird anhand einiger Fallvignetten über Erfahrungen mit Analysandinnen und Analysanden berichtet, die neben einer unauffälligen Persönlichkeitsorganisation ein psychotisches Selbst enthüllten und deren größenwahnsinnige Überzeugungen sich als nicht ... [ mehr ]

Lilli Gast

Metamorphosen des Narzißmus

Psyche, 1997, 51(1), 46-75

Im Rahmen eines Beitrags zur psychoanalytischen Ideen- und Begriffsgeschichte werden Entwicklungen des Narzissmuskonzepts in der psychoanalytischen Theoriebildung besprochen. Dabei steht eine klärende Darstellung und Interpretation des Narzissmuskonzepts von S. Freud im Mittelpunkt. Es wird deutlich gemacht, dass Freuds Narzissmuskonzept eng mit der Ichkonstitution verwoben ist, wonach im Sinne einer Kreisfigur libidinöse und subjektkonstituierende ... [ mehr ]

Rolf Fetscher

Übertragung und Realität

Psyche, 1997, 51(3), 195-238

Der Begriff der Übertragung in der psychoanalytischen Theorie wird erörtert. Zunächst wird darauf hingewiesen, dass dieser Begriff seit seiner Entdeckung durch S. Freud verschiedene Definitionen erfahren hat. Ausgehend von Freuds Auffassung der Übertragung als einer Wiederholung infantiler Erlebnis- und Handlungsweisen und damit verzerrter bzw. pathologischer Realitätswahrnehmung über die Entdeckung der Gegenübertragung bis hin zu Annahmen ... [ mehr ]

Mario Erdheim

Die Veränderung der psychischen Dynamik durch historische Prozesse am Beispiel von Dorothea Schlegels »Florentin«

Psyche, 1997, 51(9-10), 905-925

Die Romantik gilt als Epoche des revolutionären Enthusiasmus, deren Aufbruchstimmung schließlich in konservative, restaurative Strömungen umschlug. Am Beispiel des von Dorothea Schlegel im Jahre 1801 verfassten Romans Florentin werden die Gründe für Aufbruch und Rückkehr der Romantiker zur Anpassung an die herrschende Ordnung und die darunter verborgene Sehnsucht nach beruhigender Unbewusstheit aus psychoanalytischer Perspektive untersucht. ... [ mehr ]

Karola Brede & Alexander C. Karp

Eliminatorischer Antisemitismus: Wie ist die These zu halten?

Psyche, 1997, 51(6), 606-628

Die von D. J. Goldhagen in seinem Buch Hitlers willige Vollstrecker vertretene These vom eliminatorischen Antisemitismus der Deutschen wird erörtert. Dabei wird die Grundaussage dieser These für richtig gehalten. Differenziert wird jedoch Goldhagens Erklärungsansatz eines willentlich-motivationalen Antisemitismus in Deutschland und einer spezifischen, nämlich eliminatorischen, Art von Antisemitismus im Nationalsozialismus in vier ... [ mehr ]

Karola Brede

Die psychoanalytische Zeitdiagnose und das Geschichtsbewußtsein der Deutschen

Psyche, 1997, 51(9-10), 875-904

Nach einer Definition von Zeitdiagnosen als nichtnormativen Deutungen zeitgenössischer Ereignisse wird am Beispiel des Buches Die Unfähigkeit zu trauern von Alexander und Margarete Mitscherlich diskutiert, welche wissenschaftlich begründeten Fragen sich beim Verfassen psychoanalytischer Zeitdiagnosen stellen und wie diese präzisiert werden können. Die Überlegungen werden begrenzt auf den von den Mitscherlichs thematisierten Aspekt der ... [ mehr ]

Werner Bohleber

Trauma, Identifizierung und historischer Kontext. Über die Notwendigkeit, die NS-Vergangenheit in den psychoanalytischen Deutungsprozeß einzubeziehen

Psyche, 1997, 51(9-10), 958-995

In den Anfängen der Psychoanalyse und ihrer Behandlungstechnik dominierte die Bestrebung, verdrängte traumatische Erinnerungen aus der infantilen Vergangenheit ans Licht zu bringen und bewusst zu machen. Heute hingegen überwiegt die Auffassung, der Königsweg zur Aufdeckung unbewusster Konflikte sei die ausschließliche Analyse von Übertragung und Gegenübertragung im Hier und Jetzt der analytischen Stituation. Im Blick auf die ... [ mehr ]

Werner Bohleber

Die Konstruktion imaginärer Gemeinschaften und das Bild von den Juden - unbewußte Determinanten des Antisemitismus in Deutschland

Psyche, 1997, 51(6), 570-605

Ausgehend von D. J. Goldhagens kulturell-kognitivem Modell einer spezifisch deutschen Ausprägung antisemitischer Mentalität werden aus psychoanalytischer Perspektive und unter Berücksichtigung historischer Gesichtspunkte die Interdependenz und wechselseitige Verstärkung von Antisemitisums und Nationalismus untersucht. Dabei werden einige der an diesem Prozess beteiligten nationalistischen und antisemitischen kollektiven Phantasmen sowie das komplizierte ... [ mehr ]

Yigal Blumenberg

»Die Crux mit dem Antisemitismus«. Zur Gegenbesetzung von Erinnerung, Herkommen und Tradition

Psyche, 1997, 51(12), 1115-1160

Anknüpfend an die von Alexander und Margarete Mitscherlich analysierte Unfähigkeit zu trauern werden Überlegungen um das Erinnern und Durcharbeiten des Antisemitismus angestellt, in welchem sich in verzerrter Gestalt, in einer Gegenbesetzung, eine Beziehung zum Judentum ausdrückt. Die Schwierigkeiten, diese Gegenbesetzung zu dechiffrieren und sich erinnernd mit dem Juden in Beziehung zu setzen, entstammen der Ansicht des Autors zufolge der Tradition ... [ mehr ]

Psyche

51. Jahrgang Heft 1 1997

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Antje Hildebrandt

Die Wiederbelebung der Psychoanalyse. Ilse von Kries zum 90. Geburtstag (PDF)

Psychoanalyse im Widerspruch 17 (1997), 93-99

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Parfen Laszig & Dagmar Sauter

Freud goes Multimedia: Psychoanalyse im World Wide Web (PDF)

Psychoanalyse im Widerspruch 17 (1997), 77-92

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Ivano Rigamonti

Das Unbehagen im Informationszeitalter - Die Psychoanalyse und der Cyberspace (PDF)

Psychoanalyse im Widerspruch 17 (1997), 69-72

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