Christoph Müller

Faust - ein Frühgestörter? Rede eines Amerikaners an ein deutsches Publikum

Psyche, 1989, 43(6), 535-557

Die Figur des Faust von Goethe wird aus psychoanalytischer Perspektive untersucht. Die Analyse führt zu dem Ergebnis, dass Faust sich als Frühgestörter mit starker Tendenz zu Alkohol- und Drogenabhängigkeit darstellt. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

William W. Meissner

Ein Fall von phallisch-narzißtischer Persönlichkeit

Psyche, 1989, 43(1), 67-95

Anhand eines Fallbeispiels wird die Behandlung eines Patienten mit phallisch-narzisstischer Persönlichkeitsstruktur beschrieben. Formans Auffassung, narzisstische Persönlichkeitsstörungen seien von phallisch-ödipalen Konfliktkonfigurationen strikt zu trennen, wird abgelehnt, und es wird betont, dass narzisstische und konfliktbezogene Aspekte sowohl genetisch wie klinisch eng miteinander verknüpft sind. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte ... [ mehr ]

Christian Maier

Schizophrene Wochenbettpsychosen

Psyche, 1989, 43(5), 429-444

Die Psychodynamik von schizophrenen Wochenbettpsychosen wird erläutert, und ihre einseitige somatogenetische Erklärung wird kritisiert. Auf der Basis von ethnologischem Material über Wochenbettgebräuche werden Ansätze zur Therapie von Wochenbettpsychosen in psychiatrischen Institutionen entwickelt, durch die eine soziale Einbettung der Wöchnerin und eine Abwendung ihrer unkontrollierbaren Aggression gegen das Kind gewährleistet werden ... [ mehr ]

Wolfgang Leuschner

Über ein telepathisches Phänomen

Psyche, 1989, 43(5), 415-428

Anhand eines illustrativen Beispiels wird das Phänomen der Gedankenübertragung im Behandlungsprozess mit den Mitteln der subliminalen Traumtheorie der Psychoanalyse und mit Teilaspekten der experimentellen Traumforschung erklärt. Auf die daraus ableitbaren Konsequenzen für den Deutungsvorgang wird hingewiesen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Harald Leupold-Löwenthal

Die Vertreibung der Familie Freud 1938

Psyche, 1989, 43(10), 918-928

Auf der Grundlage von juristischen Akten wird das Migrationsschicksal der Familie Freud in den Jahren 1938 bis 1942 beschrieben. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Pierre Legendre

»Die Juden interpretieren verrückt.«

Psyche, 1989, 43(1), 20-39

Ein Text aus dem justinianischen Gesetz von 553 nach Christus, der den Juden ihren Platz im abendländisch-christlichen Denksystem zuschreibt, wird analysiert. Die Identität von personifizierter (kaiserlicher, päpstlicher) Macht und Gesetzestext setzt das Reale und das Symbolische gleich, das heißt, die Autorität bestimmt die Auslegung des Textes. Es wird gezeigt, dass die jüdische Textinterpretation, in der nur der Text als Autorität ... [ mehr ]

Jürgen Körner

Kritik der »therapeutischen Ich-Spaltung«

Psyche, 1989, 43(5), 385-396

Die behandlungstechnische Relevanz des psychoanalytischen Konzepts der therapeutischen Ich-Spaltung wird erörtert. Dabei wird vor allem deutlich gemacht, dass die Aufteilung in neurotische Übertragungsbeziehung und unneurotische Arbeitsbeziehung eher der Angstabwehr des Therapeuten dient und dass sie weniger dazu beiträgt, die komplizierte Verstrickung zwischen ihm und dem Patienten zu verstehen und aufzulösen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte ... [ mehr ]

Edith Kurzweil

Für Kurt R. Eissler

Psyche, 1989, 43(12), 1059-1070

Anlässlich des 80. Geburtstages des Psychoanalytikers Kurt R. Eissler wird ein Überblick über Eisslers Veröffentlichungen zu Delinquenz, Gefangenschaft, Militär, Opfer und Täter, Dichtung und Kunst gegeben. Eissler wird als ein eigenwilliger und nicht angepasster Psychoanalytiker gewürdigt. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Ingrid Kerz-Rühling

Die psychoanalytische Erzählung. Zum Problem der Objektivität

Psyche, 1989, 43(4), 307-330

Es wird die Entwicklung einer Konzeption der Erzählung in der psychoanalytischen Behandlung dargestellt, deren Kern die kausale Erklärung von Lebensgeschichte und Krankheit ist. Der hermeneutische Deutungsansatz, bei dem es, gegebenenfalls unabhängig von objektiver Wahrheit, vor allem um die Sinnkonstitution von Lebensgeschichte geht, wird zurückgewiesen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Klaus D. Hoppe

Zur gegenwärtigen Alexithymie-Forschung

Psyche, 1989, 43(11), 1029-1043

Die Bedenken, die Ahrens gegen die Alexithymie-Forschung vorgebracht hat (in Psyche 1988, 42 (3)) werden kritisiert. Dabei wird insbesondere anhand von Paradigmen neuentwickelter Tests, der Split-Brain-Forschung und modernen Behandlungsstrategien gezeigt, dass Ahrens Kritik einseitig ist, da sie alle ihr widersprechenden Erkenntnisse dieses Forschungsbereichs ausklammert. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Roderich Hohage

Therapeutische Einsicht und Ambiguitätstoleranz

Psyche, 1989, 43(8), 736-752

Implikationen des psychoanalytischen Konzepts der Einsicht werden erörtert. Einsicht wird dabei als eine handlungsleitende Utopie des psychoanalytischen Prozesses aufgefasst. Das Verhältnis von Einsicht einerseits und Abwehr, Übertragungsbeziehung, Erleben (experiencing) und Ambiguitätstoleranz andererseits wird analysiert. Vor einer Überforderung der Patienten in der psychoanalytischen Therapie wird gewarnt. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte ... [ mehr ]

Helmut Hinz

Projektive Identifizierung und psychoanalytischer Dialog

Psyche, 1989, 43(7), 609-631

Nach einem Überblick über verschiedene psychoanalytische Konzepte der projektiven Identifizierung werden anhand eines Fallbeispiels deren Kommunikations- und Abwehrfunktionen aufgezeigt. Dabei wird insbesondere auf den Gebrauch der Sprache, die als Mittel zur Vernichtung des zugleich ersehnten und bedrohlichen Objekts (hier des Analytikers) eingesetzt wird, eingegangen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Sigrid Günzel

Ava und Edam - Ist die Partnerschaft zwischen Mann und Frau überhaupt möglich?

Psyche, 1989, 43(3), 219-237

Aus psychoanalytischer Perspektive werden geschlechtsspezifische Entwicklungsprozesse und deren Folgen für die Partnerschaft zwischen Mann und Frau untersucht. Es wird darauf hingewiesen, dass das Mädchen sich bei der Bildung seiner geschlechtstypischen Selbstrepräsentanzen über den Ödipuskomplex hinaus an der Mutter orientieren kann, während der Junge das mütterliche Objekt aufgeben und sich dem Vater zuwenden muss. Dieser ... [ mehr ]

Ilse Grubrich-Simitis

Zur Geschichte der deutschsprachigen Freud-Ausgaben (Teil 2)

Psyche, 1989, 43(10), 889-917

Im zweiten Teil einer Darstellung der Geschichte der deutschsprachigen Ausgaben der Werke von Freud (erster Teil in Psyche 1989, 43 (9)) wird auf der Basis persönlicher Erfahrungen auf die Ausgaben eingegangen, die seit 1960 im Wissenschaftslektorat des S. Fischer Verlags, Frankfurt am Main, erschienen sind. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Ilse Grubrich-Simitis

Zur Geschichte der deutschsprachigen Freud-Ausgaben (Teil 1)

Psyche, 1989, 43(9), 773-802

Ein historischer Überblick über die Entwicklung der deutschsprachigen Ausgaben von Freuds Werken wird gegeben. Die gegenwärtige Lage wird als Ergebnis einer dreiphasigen Entwicklung beschrieben und dokumentiert. Editionsgeschichte wird dabei als Verfolgungsgeschichte aufgefasst. Die Phase seit 1960 wird auf der Grundlage langjähriger persönlicher Erfahrung als Freud-Editorin geschildert. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Jules Glenn

Freud, Dora und das Kindermädchen

Psyche, 1989, 43(6), 522-534

Freuds Schwierigkeiten in der Behandlung seiner Patientin Dora werden rekonstruiert, auf das Wiederaufleben einer frühkindlichen Beziehung zu seiner Kinderfrau zurückgeführt und als Ausdruck einer Gegenübertragung angesehen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Hans-Jochen Gamm

Zur schöpferischen Potenz bei Goethe

Psyche, 1989, 43(7), 632-641

Es werden einige Anmerkungen zur Persönlichkeit J. W. von Goethes gemacht. Dem schöpferischen und weltkundigen Goethe wird der empathielose, in sozialen Beziehungen eher ichbezogene und extravagante Goethe gegenübergestellt, der, obwohl vom Bürgertum als Repräsentant seiner Wertvorstellungen requiriert, keineswegs in dessen soziales Normenschema passt. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Eckhardt Friedrich

Zum 85. Geburtstag von William G. Niederland am 29. August 1989

Psyche, 1989, 43(8), 761-766

Anlässlich des 85. Geburtstags des Psychiaters und Psychoanalytikers W. G. Niederland werden die wichtigsten Stationen in seinem Leben sowie seine zentralen Forschungsschwerpunkte angesprochen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Gottfried Fischer & Bernhard Wurth

Handlungskausalität und zirkuläres Denken - Systemtherapie versus Psychoanalyse

Psyche, 1989, 43(4), 339-358

Die gängigen Kritikpunkte der Systemtherapie an der Psychoanalyse werden zurückgewiesen. Dabei wird deutlich gemacht, dass bereits der beliebige und reduktionistische Zugriff der Systemtherapie auf die Systemtheorie einen adäquaten Dialog mit der Psychoanalyse verhindert. Auf die Konzeptualisierung des Kausalitätsbegriffs in Psychoanalyse und Systemtherapie wird besonders hingewiesen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Gerhard Fichtner

Freuds Briefe als historische Quelle

Psyche, 1989, 43(9), 803-829

Es wird über ein Projekt berichtet, das Historikern den Zugang zur weitverstreuten Freud-Korrespondenz erleichtern soll. Zugleich werden die methodischen Prinzipien diskutiert, die bei der Benutzung von Briefen als historischer Quelle zu beachten sind. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Peter Dettmering

Kreatives Wagnis und Regression

Psyche, 1989, 43(5), 445-458

Die Filme des Exilrussen Andrej Tarkowski werden als Beispiele der seit Citizen Cane (1941) von Orson Welles erprobten elliptischen Darstellungsweise vorgestellt. Die innere Dynamik von Tarkowskis Filmschaffen wird herausgearbeitet. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Friedrich-Wilhelm Deneke

Das Selbst-System

Psyche, 1989, 43(7), 577-608

Ausgehend von neueren Ergebnissen der Kleinkinderforschung wird eine Konzeptualisierung des Selbstsystems entwickelt, in der das Selbst als autoregulatives System, das die Gesamtheit aller Selbstrepräsentanzen umfasst, aufgefasst wird. Es wird unter anderem gezeigt, (1) welche Bedeutung das Identitätsselbst für die Regulierung des Selbstsystems hat und (2) dass das Selbstsystem ein intentional organisiertes System ist. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte ... [ mehr ]

Josef Dantlgraber

Die psychoanalytische Haltung als Stufe in der Übertragungs-/Gegenübertragungsbeziehung

Psyche, 1989, 43(11), 973-1006

Die Bedeutung der psychoanalytischen Haltung in der Übertragungs- und Gegenübertragungsbeziehung wird erörtert. Besonders dann, wenn es im analytischen Behandlungsprozess beim Patienten zur Reaktivierung des oralen Urkonflikts kommt, wird dafür plädiert, zunächst von Übertragungsdeutungen abzusehen und statt dessen mit der analytischen Haltung zu reagieren. Erst wenn sich die Beziehung zwischen Therapeut und Patient wieder stabilisiert, ... [ mehr ]

Joachim F. Danckwardt

Eine frühe, im Spannungsfeld zwischen Traum und Übertragung unbewußt gebliebene Phantasie Freuds über die psychoanalytische Situation (1898)

Psyche, 1989, 43(9), 849-883

Auf der Grundlage der Analyse aller vorhandenen Materialien zu einem Tag in Freuds Leben wird gezeigt, welche Bedeutung dem Ineinanderspielen von Traum, Tagtraum, unbewusster Phantasie und Übertragung bei der Lösung therapeutischer und wissenschaftlicher Probleme bei Freud zukommen kann. Dokumentiert wird dieser Sachverhalt an der Freud-Fließ-Korrespondenz vom 9. und 10. März 1898, an Freuds Traum von der botanischen Monographie, seinem Tagtraum von der ... [ mehr ]