Günter Gödde

Zum Erscheinen des Briefwechsels zwischen Sigmund und Anna Freud

Psyche, 2006, 60(9/10), 1054-1060

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Hans-Volker Werthmann

Die Leere war weg. Anmerkungen zum Rotenburger Kannibalismus-Fall

Psyche, 2006, 60(8), 763-775

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Günter Franzen

Nach Auschwitz. Zur Identitätsproblematik der 68er

Psyche, 2006, 60(6), 573-581

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Wolfgang Leuscher

Kriegskinder und 68

Psyche, 2006, 60(4), 370-374

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Ernestine Wohlfart & Tülay Özbek

Die Suche nach den offenen Türen. Eine ethnopsychoanalytische Kasuistik über das Phänomen der Besessenheit

Psyche, 2006, 60(2), 118-130

Während der Ort des therapeutischen Wirkens, die Couch, das Behandlungszimmer, das Klinikum, sich nicht verändert haben, teilen Psychoanalytiker, Therapeuten und klinisches Personal mit ihren Patienten häufig nicht mehr geschichtliche Erfahrungen, Wertvorstellungen, Religion und Alltagswirklichkeit - bisher implizite und oft selbstverständliche gemeinsame Basis im therapeutischen Arbeitsbündnis. In diesem Zusammenhang wird die psychoanalytische ... [ mehr ]

Joel Whitebook

Wissenschaft und Religion: Zur Problematik von Objektivität und Kritik der Psychoanalyse

Psyche, 2006, 60(9-10), 1018-1039

Die neuen Theoretiker in der Psychoanalyse nutzten die Argumente der postmodernen Philosophen zur erfolgreichen Kritik der wissenschaftlichen, dogmatischen und autoritären Elemente im herrschenden psychoanalytischen Establishment. In diesem Zusammenhang wird es für problematisch gehalten, dass diese Theoretiker im Dekonstruktivismus stecken geblieben sind und weiter gegen Objektivismus, Szientismus und Autoritarismus angehen, als wäre das Argument nicht ... [ mehr ]

Rolf-Peter Warsitz

Der Raum des Sprechens und die Zeit der Deutung im psychoanalytischen Prozess

Psyche, 2006, 60(1), 1-30

Der Raum des Sprechens und die Zeit der Deutung werden aufgefasst als dynamische Variablen des psychoanalytischen Prozesses. Raum wird dabei - unter Rückgriff auf Kristeva, Merleau-Ponty und Winnicott - als intersubjektiver begriffen, Zeit wird nicht als chronologische, sondern - in Diskussion Freudscher Reflexionen - als zyklische verstanden. Illustriert werden die theoretischen Erörterungen an einem ausführlichen klinischen Beispiel einer ... [ mehr ]

Robert S. Wallerstein

Entwicklungslinien der Psychoanalyse seit Freud: Divergenzen und Konvergenzen einer Wissenschaft im steten Wandel

Psyche, 2006, 60(9-10), 798-828

Die Entwicklung der Psychoanalyse als Disziplin - als Theorie der Seele genauso wie als Behandlungsmethode für seelische Störungen - wird im Überblick dargestellt, und die sich abzeichnende Entwicklung in der nahen Zukunft wird skizziert. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Kohärenz der Psychoanalyse als Theoriegebäude, angefangen mit Freuds Bemühungen, die von ihm begründete Psychoanalyse als einheitliche und vereinheitlichte Theorie zu ... [ mehr ]

Christfried Tögel

Sigmund Freuds Praxis. Visiten und Ordination - Psychoanalysen - Einnahmen

Psyche, 2006, 60(9-10), 860-880

Ein Überblick über die quantitative Seite der systematischen Aufzeichnungen Sigmund Freuds zu seiner Praxis wird gegeben. Ausgewertet wurden das Kassa-Protokoll für Ordination und Visiten zwischen 1896 und 1899, der Patientenkalender für die analytischen Behandlungen zwischen 1910 und 1920 sowie Freuds Honorarliste (geführt von Oktober 1906 bis Oktober 1921), die die täglichen Einnahmen festhält. Für die letzten Jahre des 19. ... [ mehr ]

Karolina Solojed

Psychische Traumatisierung in den Familien von Opfern des Stalinismus

Psyche, 2006, 60(7), 587-624

Grundlage dieser Untersuchung sind elf Interviews, die die Autorin mit Opfern des Stalinismus geführt hat. Unter Hinzuziehung psychoanalytischer Konzepte werden die psychischen Besonderheiten des stalinistischen Terrors bei den Überlebenden und die Charakteristika des (verschobenen) Trauerprozesses sowie die unbewusste Bedeutung der Traumata herausgearbeitet. Zwei ausführliche Einzelfallstudien lassen die Greueltaten der Terrorherrschaft - die ... [ mehr ]

Mark Solms

Sigmund Freud heute. Eine neurowissenschaftliche Perspektive auf die Psychoanalyse

Psyche, 2006, 60(9-10), 829-859

Welchen wissenschaftlichen Stellenwert hat Sigmund Freuds Sichtweise des psychischen Apparats heute? Anlässlich der Feier der 150. Wiederkehr von Freuds Geburtstag werden seine Theorien im Lichte des zeitgenössischen neurowissenschaftlichen Denkens kritisch gesichtet. Diskutiert wird ein Großteil der grundlegenden Konzepte, unter anderem das Unbewusste, Verdrängung, Triebe, Sexualität, Träume sowie die Ätiologie der Neurose. (c) ... [ mehr ]

Philipp Soldt

Bildliches Denken. Zum Verhältnis von Anschauung, Bewusstsein und Unbewusstem

Psyche, 2006, 60(6), 543-572

Die zentralen Aussagen Sigmund Freuds zum Stellenwert des Bildlichen sowie die nach ihm erfolgten theoretischen Erweiterungen werden skizziert, um anschließend die gefundenen Bestimmungen in einer psycho-semiotischen Theorie der Repräsentanzwelt zu reformulieren, der die inzwischen von Siegfried Zepf wesentlich erweiterte Theorie der Interaktionsformen zugrunde liegt. Mentale Bilder werden als Zeichen aufgefasst, die analog zu Wörtern begrifflich ... [ mehr ]

Evelyne Albrecht Schwaber

Das Ringen ums Zuhören: Fortgesetzte Reflexionen, verweilende Paradoxien und Gedanken über den Wiedergewinn von Erinnerungen

Psyche, 2006, 60(1), 31-56

Anknüpfend an frühere eigene Versuche, Unterschiede und Paradoxien in der Art und Weise, wie Psychoanalytiker in der Analyse zuhören, herauszuarbeiten und zu erforschen und die Implikationen für die klinische Arbeit und Beobachtung zu überdenken, werden klinische Beispiele herangezogen, die Licht auf ein psychisches Erleben, das unter anderen Umständen außerhalb des bewussten Gewahrseins - im Bereich des Verdrängten oder im ... [ mehr ]

Helen Schoenhals Hart

Angstneurose heute

Psyche, 2006, 60(3), 193-214

Die Autorin nimmt Stellung zu einer früheren Arbeit, in der sie folgende Hypothese entwickelt hatte: Der angstneurotische Patient konnte Interaktionen nicht genügend internalisieren, da das Primärobjekt vom emotionalen Geschehen ablenkte. Dadurch wurden die Interaktionen bedeutungsleer; die resultierenden Repräsentanzen waren sozusagen blass und mussten von außen gestützt werden. Anhand der Darstellung einer späteren Behandlung mit ... [ mehr ]

Gerhard Schneider

Luis Buñuel »Ein andalusischer Hund« - Schock und Traum als Methode

Psyche, 2006, 60(3), 253-261

Ausgehend von der Schlussszene des Films Der andalusische Hund von Luis Buñuel wird (1) eine übergeordnete, verbindende Sinn-Vermutung formuliert, um dieser dann (2) mit der Eingangssequenz das Augenlicht zu nehmen und sie in den Orkus zu befördern . Es wird die Ansicht vertreten, dass der Film keinen einsichtigen Sinn hat, der eine feststellbare Zusammenhangslogik und das Prinzip der Identität voraussetzt. These ist vielmehr, dass er prozessual ... [ mehr ]

Gerhard Schneider

Ein »unmöglicher Beruf« (Freud) - zur aporetischen Grundlegung der psychoanalytischen Behandlungstechnik und ihrer Entwicklung

Psyche, 2006, 60(9-10), 900-931

Unter einer aporetischen Konstellation des Analysierens wird eine solche verstanden, in der sich das Analysieren im klinischen Kontext grundsätzlich in Frage gestellt sieht und in der es keine methodisch ableitbare Lösung gibt. Es wird die Auffassung vertreten, dass aporetische Konstellationen unablösbar zum Analysieren gehören, und es wird die These formuliert, dass Analysieren als analytische Praxis essentiell aporetischer Art ist und zu einem ... [ mehr ]

Joseph Schachter

Ist die zeitgenössische Psychoanalyse in den USA noch eine Profession? Ein Plädoyer für mehr psychoanalytische Forschung

Psyche, 2006, 60(5), 455-485

Die schwelende Krise, in der sich die Psychoanalyse in den USA gegenwärtig befindet, hängt zu einem Teil mit den fundamentalen Differenzen zusammen, die in Fragen der Theorie und Klinik innerhalb der Psychoanalyse selbst bestehen. Die psychoanalytische Ausbildung, die eigentlich professionelles Wissen und technische Kompetenzen für die Behandlung von Patienten vermitteln soll, ist zersplittert und zerfasert. Die Grenzen der Psychoanalyse sind so verwischt, ... [ mehr ]

Christa Rohde-Dachser

Über Hingabe, Tod und das Rätsel der Geschlechtlichkeit. Freuds Weiblichkeitstheorie aus heutiger Sicht

Psyche, 2006, 60(9-10), 948-977

Es wird der der Frage nachgegangen, warum S. Freuds Weiblichkeitstheorie trotz des veränderten Verständnisses über die geschlechtliche Entwicklung bis heute immer wieder neu diskutiert wird und warum im Vergleich dazu der männlichen Entwicklung sehr viel weniger Aufmerksamkeit zuteil wird. Zunächst wird einen umfassender Überblick über die Weiterentwicklung der psychoanalytischen Theorien über die Geschlechterdifferenz von Freud bis ... [ mehr ]

Thomas Pollak

Konzeptuelle Überlegungen zum psychoanalytischen Angstbegriff

Psyche, 2006, 60(8), 707-729

Überlegungen zum psychoanalytischen Angstbegriff werden angestellt. Angst ist in S. Freuds Formulierung das Grundphänomen und Hauptproblem der Neurose und damit ein Dreh- und Angelpunkt jeder psychoanalytischen Konzeptbildung. Grundsätzliche Fragen der psychoanalytischen Theoriebildung zur Angst werden diskutiert. Ausgehend von Freuds Angstkonzepten wird die Hypothese entwickelt, dass kein psychoanalytisches Angstkonzept losgelöst von einem ... [ mehr ]

Dietmut Niedecken

Gewaltlose Integration des Divergierenden

Psyche, 2006, 60(7), 625-651

Eine Fallvignette aus der supervisorischen Arbeit mit einem Betreuungsteam (Betreuung von psychisch kranken, geistig behinderten Menschen) wird vorgestellt. Anschließend an eine Auseinandersetzung mit J. Whitebooks Überlegungen zu einer gewaltlosen Einheit des Vielen wird gezeigt, wie es vermittels kultureller Konfigurationen unterschiedlichster Herkunft (Klischee aus der Regenbogenpresse, Kunstwerk, parareligiöses Ritual) gelingen kann, die auf das Team ... [ mehr ]

Ulrich Moser & Thomas Stompe

Wahn: Mikrowelten virtueller Realität

Psyche, 2006, 60(8), 730-762

Im Anschluss an den Beitrag Transformationen und affektive Regulierung in Traum und Wahn (in Psyche 2005) wird eine Theorie des Wahns weiterentwickelt. Zunächst werden die Konzepte zweier affektiver Regulierungssysteme vertieft, die den Aufbau eines Wahns steuern. Mikrowelten des Wahns enthalten Versuche, eine Beziehung Selbst-Objekt aufzubauen, allerdings im Bereich einer virtuellen Realität. Der Verlust von Transformationspotential zur Regulierung der ... [ mehr ]

Stavros Mentzos & Helmut Thomä

Können Psychogenese und Psychodynamik der Angstneurose auf eine Neidproblematik reduziert werden? Mit Erwiederung von Helen Schoenhals Hart

Psyche, 2006, 60(11), 1145-1155

Zum Beitrag Angstneurose heute von H. Schoenhals (in Psyche 2006, 60 (3)) wird kritisch Stellung bezogen. Schoenhals wird vorgehalten, die Entstehung angstneurotischer Symptome während einer psychoanalytischen Behandlung vorwiegend auf das kleinianische Verständnis des unbewussten Neids in der Übertragung zurückzuführen. Ein solcher Reduktionismus wird als Missachtung aller neueren Entwicklungen des Verständnisses neurotischer Ängste in ... [ mehr ]

Christian Maier

Übertragungspsychose. Ein Beitrag zur Begriffsbestimmung

Psyche, 2006, 60(4), 291-318

Gilt einerseits das Auftreten einer psychotischen Symptomatik während einer Psychoanalyse als gefürchtete Komplikation, so wird andererseits in der analytischen Behandlung von Psychose- und Borderline-Patienten eine Übertragungspsychose als ein potentiell positiver Parameter des analytischen Prozesses angesehen. Der Begriff der Übertragungspsychose lehnt sich eng an das Konzept der Übertragungsneurose an, ist im Unterschied zu dieser aber auch schon ... [ mehr ]