Kongress zu Ehren von Claus-Dieter Rath: »Zweifel an der Haltbarkeit des Wortes« – Freud-Lacan-Gesellschaft
Als Analytiker, Freund und Lehrer hinterlässt Claus-Dieter Rath uns ein Forschungsfeld, das den Wert der Rede in den Mittelpunkt stellt. So ist das Thema dieses Kongresses ein Vorhaben, das er nur noch anstoßen konnte: Zweifel an der Haltbarkeit des Wortes, wobei es sowohl um das geschriebene als auch um das gesprochene Wort gehen wird … und eben den Zweifel daran. Dieser Zweifel kann ein öffnender sein, der Verklebungen und libidinöse Verhaftungen löst, einer der zur Entscheidungsunfähigkeit führt, auch ein traumatisierender, der an das Sprechen nicht heranreicht, oder gar unmöglich macht und so in die Verzweiflung führt.
Das Denken und Wirken Claus-Dieter Raths kreiste immer wieder um das soziale Band, auch gerade jenes, das Psychoanalytiker und von der Analyse affizierte zusammenhält. Dabei mahnte er stets vor »Abschließungen in Gestalt von Meisterworten, Schuljargon, Denkverboten und Gruppensprache«, die er als »Ausdruck eines Nichtwissenwollens« erkannte. Sein Einsatz für die Psychoanalyse als »kollektives Forschungsunternehmen« und sein Interesse an jenen »Stollen dieses Bergwerks« in denen die Einzelnen gegenwärtig arbeiten, trugen zu dem bei, was er als »Vergesellschaftung des konkreten psychoanalytischen Wissens« verstand (Der Rede wert, S.175). Mit seinem von Walter Benjamin inspirierten Wort von der »Haltbarkeit des Wortes« möchten wir jene Stollen dieses Bergwerkes Psychoanalyse ein wenig ausleuchten und weitertreiben, die Claus-Dieter Rath zu graben begonnen hat.
Veranstalter
Freud-Lacan-Gesellschaft / Psychoanalytische Assoziation Berlin e.V.
Veranstaltungsort
Universität der Künste, Berlin-Charlottenburg, Hardenbergstraße 33
und als Online-Erweiterung via ZOOM
Termin
Freitag, 5. bis Sonntag, 7. Dezember 2025
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