Vortrag mit Erika Butzmann: Sicherheit im Erziehungshandeln – Kindliche Entwicklung fördern in Zeiten von Unsicherheit und Modernisierungsdruck
Kindheit ist politisch. Friedensarbeit und Demokratiefähigkeit beginnt in der Familie durch Sicherheit im Erziehungshandeln.
Krisenbedingte Unsicherheit und Modernisierungsdruck erschweren die Erziehung der Kinder. Darüber hinaus zeigen die von der wissenschaftlichen Kindheitspädagogik in Gang gesetzten Veränderungen in Erziehung und Bildung nach 20 Jahren wenig Erfolg, da sie sich von den entwicklungsbedingten Fähigkeiten und den emotionalen Grundbedürfnissen der Kinder zunehmend entfernt haben. Fachtexte widmen sich zwar ausführlich den emotionalen Bedürfnissen, die Umsetzung in der Praxis scheitert jedoch an den vorhandenen Bedingungen. Die Beachtung dieser Grundbedürfnisse im täglichen Umgang mit den Kindern ist jedoch die Voraussetzung für eine gelingende Erziehung und Bildung im umfassenden Sinne.
Mit dem vorzustellenden Buch werden die von den Veränderungen betroffenen Entwicklungsbereiche aufgegriffen und auf die Entwicklungsbedürfnisse der Kinder zurückgeführt. Eine dauerhafte Missachtung der natürlichen persönlichkeitsbildenden Entwicklungsverläufe führt zu Überforderungen der Kinder, die sich in Auffälligkeiten zeigen. Das Wissen über diese Entwicklungsverläufe macht Erziehungsstile überflüssig, weil deutlich wird, wie Kinder unter 6 Jahren denken und verstehen. Eltern und Kita-Fachkräfte werden damit sicherer im Erziehungshandeln und können stressfreier und entwicklungsfördernd mit den Kindern umgehen.
Darüber hinaus werden gesellschaftlich strittige Themen wie die frühe Krippenbetreuung, der Einfluss digitaler Medien auf die Gehirnentwicklung der Kinder und der Metal Load im Zusammenhang mit der neuen Rolle der Väter einbezogen. Denn in dieser Diskussion stecken gesellschaftliche Fehlannahmen, die das Verhalten der Kinder beeinflussen und Sicherheit im Erziehungshandeln behindern.
Termin
7. Februar 2026, 10.00 h
Veranstaltungsort
Kulturhaus Müller, Ring 24, 27777 Ganderkesee
Eintritt: 9 €
Anmeldungen unter:
Von Erika Butzmann im Psychosozial-Verlag
Sicherheit im Erziehungshandeln
Wie kann Erziehung unter starkem Modernisierungsdruck gelingen? Erika Butzmann beschreibt dafür die natürlichen Entwicklungsverläufe der verschiedenen persönlichkeitsbildenden Fähigkeiten von Klein- und Vorschulkindern. Sie zeigt auf, wie eine Berücksichtigung dieser Verläufe zu einer Entlastung von Eltern und Erzieher*innen und zu mehr Sicherheit im Erziehungshandeln führen kann.
Sozial-kognitive Entwicklung und Erziehung
Erika Butzmann stellt die Erkenntnistheorie Jean Piagets und die darauf aufbauenden sozial-kognitiven Entwicklungstheorien vor und zeigt, wie aktuell Piagets Theorie auch heute noch für die Erziehungspraxis ist. Im Fokus steht die sozial-kognitive Entwicklung in den ersten sechs Lebensjahren des Kindes unter Einbeziehung der Temperament- und Hirnforschung. In diesem Alter tauchen besonders häufig kindliche Verhaltensweisen auf, die von Bezugspersonen als problematisch empfunden werden. Für eine gute Entwicklung ist es wichtig, die Erziehung individuell auf das jeweilige Kind abzustimmen.

