Dr. disc. pol. Michaela Köttig

Michaela Köttig studierte Sozialwesen an der Universität in Kassel mit dem Schwerpunkt Frauenforschung und qualitative Sozialforschung, das sie mit einer mit einer qualitativen Studie zum Thema Mädchen in rechten Cliquen abschloss. Köttig war in verschiedenen Bereichen der Jugendarbeit tätig u.a. politische Partizipation von Mädchen und Jungen, Mädchenbildungsarbeit, offene Mädchenarbeit in einer gemischtgeschlechtlichen rechtsextrem orientierten Jugendclique. Sie lehrte an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät am Seminar für Soziologie der Universität zu Köln und der Universität Gesamthochschule Kassel. Zurzeit arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Georg-August-Universität Göttingen. Ihre Schwerpunkte sind Biografieforschung, Rechtsextremismus, Jugendarbeit und Rekonstruktive Sozialarbeitsforschung

Veröffentlichungen u.a.:

(2007): Zwischen Handlungsdruck im Interaktionsgeschehen und Fallverstehen. Zur Übersetzung rekonstruktiven Vorgehens aus dem Forschungsprozess in die Offene Jugendarbeit. In: Giebeler, Cornelia/Fischer, Wolfram/Goblirsch, Martina/Miethe, Ingrid und Riemann, Gerhard (Hrsg.): Fallverstehen und Fallstudien. Interdisziplinäre Beiträge zur rekonstruktiven Sozialarbeitsforschung. Rekonstruktive Forschung in der Sozialen Arbeit Bd. 1. Opladen, Barbara Budrich, S. 79–92.

(2006): Die Thematisierung des Nationalsozialismus in lebensgeschichtlichen Interviews mit Protagonist/innen der Erwachsenenbildung. In: Nittel, Dieter und Maier, Cornelia (Hrsg.): Persönliche Erinnerung und kulturelles Gedächtnis. Einblicke in das lebensgeschichtliche Archiv der hessischen Erwachsenenbildung. Opladen, Barbara Budrich, S. 329–345.

gemeinsam mit Rosenthal, Gabriele/Witte, Nicole und Blezinger, Anne (2006): Biographisch-narrative Gespräche mit Jugendlichen. Chancen für das Selbst- und Fremdverstehen. Opladen, Barbara Budrich.

Gemeinsam mit Rätz-Heinisch, Regina (2005): »Potenziale unterstützen, Selbstverstehen fördern«. Dialogische Biographiearbeit in der Kinder- und Jugendhilfe. In: SozialExtra; 29. Jg.; H. 11; S. 16–20.

(2005): Triangulation von Fallrekonstruktionen. In: Dausien, Bettina/Lutz, Helma/Rosenthal, Gabriele und Völter, Bettina (Hrsg.): Biographieforschung im Diskurs. Theoretische und methodische Verknüpfungen. Opladen, VS Verlag für Sozialwissenschaften; S. 65–83.

gemeinsam mit Bitzan, Renate und Schröder, Berit (2003): Vom Zusehen bis zum Mitmorden. Mediale Berichterstattung zur Beteiligung von Mädchen und Frauen an rechtsextrem motivierten Straftaten. In: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, 21 Jg., H. 2+3; S. 150–170.

(2002): Akzeptieren?! – Konfrontieren?! Auf der Suche nach einem Weg in der Sozialarbeit mit rechten Jugendlichen. In: Arbeitskreis Mädchen und Rechtsextremismus: Rechte Mädchen – was tun? Dokumentation der Fachtagung Mädchen und Rechtsextremismus. Sendenhorst, Erdnuß Druck, S. 26–29.

(2001): Mädchen und junge Frauen aus dem rechtsextremen Milieu. Sozialwissenschaftliche Erklärungsansätze und Konzepte der sozialen Arbeit. In: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis. H. 56/57, 103–116.

(2001): Rechtsextreme Mädchen und Frauen. Politische Orientierungsmuster und Umgang mit Gewalt. In: Polis H. 2, 3–6.

(1997): »Mädchen sollten am besten die Klappe halten« – Mädchen in rechten Cliquen. In: Bitzan, Renate (Hrsg.): Rechte Frauen. Skingirls, Walküren und feine Damen. Berlin: Elefanten Press, 147–156.


Bücher

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Lebensgeschichten rechtsextrem orientierter Mädchen und junger Frauen

Biografische Verläufe im Kontext der Familien- und Gruppendynamik

Über die Motive rechtsextrem orientierter Mädchen und junger Frauen wurde bislang kaum nachgedacht. Michaela Köttig hat eine Jugendclique begleitet und dabei mehr über unbearbeitete Familiengeschichten aus der NS-Zeit, persönliche Erfahrungen und den sozialen Kontext herausgefunden. Neben Interviews und deren wissenschaftlicher Auswertung enthält das Buch auch neue Handlungsoptionen für die Arbeit mit rechtsextremen Mädchen und jungen Frauen.
Die Autorin hat eine Clique rechtsextrem orientierter Mädchen begleitet und dabei unbearbeitete Familiengeschichten aus der NS-Zeit, persönliche Erfahrungen und den sozialen Kontext erforscht. Neben Interviews und deren Auswertung enthält das Buch neue Handlungsoptionen für die Arbeit mit rechtsextremen Mädchen und jungen Frauen.