Buchreihe: Psyche und Gesellschaft
245 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: Januar 2002
ISBN-13: 978-3-89806-105-6
Bestell-Nr.: 105
245 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: Januar 2002
ISBN-13: 978-3-89806-105-6
Bestell-Nr.: 105
Grenzgängerinnen
Frauen auf der Flucht, im Exil und in der Migration
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Frauen auf der Flucht, im Exil und in der Migration sind Wanderinnen zwischen Welten und Kulturen: Grenzgängerinnen, die darum bemüht sind, die Welt und die Kultur, die sie oder ihre Eltern verlassen haben, mit ihrer gegenwärtigen Lebenswirklichkeit zu versöhnen. Dieser Versöhnungsprozess ist ein oftmals schmerzhafter und von Trauer und Schuldgefühlen, aber auch von Hoffnungen, Träumen und Sehnsüchten begleiteter Weg der Auseinandersetzung, der, wenn er gelingt, neue Perspektiven eröffnen und eine stabile Identität schaffen kann.
Der Aufbau neuer Perspektiven und Lebenschancen wird jedoch durch politische und gesellschaftliche Bedingungen erschwert, die spezifische Flucht- und Migrationsgründe von weiblichen Flüchtlingen und Migrantinnen ignorieren oder verleugnen und Frauen dadurch während und auch nach erfolgter Flucht oder Migration in aller Regel massiver geschlechtsspezifischer Diskriminierung und Benachteiligung aussetzen.
Der vorliegende Band will darauf aufmerksam machen, dass 80% aller weltweiten Binnenlandflüchtlinge Frauen sind und diese nur deshalb nicht als Flüchtlinge in unser Bewusstsein gelangen, weil sie keine nationalen Grenzen überschreiten und deshalb weitaus seltener als Männer in Europa Asyl beantragen. Der Band will jedoch vor allem auf eine Lücke in einer wissenschaftlichen Debatte hinweisen, die bislang viel zu selten die weibliche Seite der Flüchtingsproblematik berücksichtigt hat und allzu ethnozentrisch nur auf die Situation in Deutschland fixiert war. Deshalb geht es auch um die Situation weiblicher Flüchtlinge in Guatemala und um die Lage der Migrantinnen in Spanien. Im Vordergrund steht dabei das Interesse, neben gesellschaftlichen Aspekten vor allem Facetten des innerpsychischen Erlebens weiblicher Flüchtlinge und Migrantinnen aufzuzeigen und ihrem Ringen um Versöhnung und um eine menschenwürdige Zukunft Raum und Worte zu verleihen.
Der Aufbau neuer Perspektiven und Lebenschancen wird jedoch durch politische und gesellschaftliche Bedingungen erschwert, die spezifische Flucht- und Migrationsgründe von weiblichen Flüchtlingen und Migrantinnen ignorieren oder verleugnen und Frauen dadurch während und auch nach erfolgter Flucht oder Migration in aller Regel massiver geschlechtsspezifischer Diskriminierung und Benachteiligung aussetzen.
Der vorliegende Band will darauf aufmerksam machen, dass 80% aller weltweiten Binnenlandflüchtlinge Frauen sind und diese nur deshalb nicht als Flüchtlinge in unser Bewusstsein gelangen, weil sie keine nationalen Grenzen überschreiten und deshalb weitaus seltener als Männer in Europa Asyl beantragen. Der Band will jedoch vor allem auf eine Lücke in einer wissenschaftlichen Debatte hinweisen, die bislang viel zu selten die weibliche Seite der Flüchtingsproblematik berücksichtigt hat und allzu ethnozentrisch nur auf die Situation in Deutschland fixiert war. Deshalb geht es auch um die Situation weiblicher Flüchtlinge in Guatemala und um die Lage der Migrantinnen in Spanien. Im Vordergrund steht dabei das Interesse, neben gesellschaftlichen Aspekten vor allem Facetten des innerpsychischen Erlebens weiblicher Flüchtlinge und Migrantinnen aufzuzeigen und ihrem Ringen um Versöhnung und um eine menschenwürdige Zukunft Raum und Worte zu verleihen.
Inhalt
Elisabeth Rohr und Mechtild M. Jansen: Grenzgängerinnen
Elisabeth Rohr: Frauen auf der Flucht, im Exil und in der Migration
Susanne Lipka: Flüchtlingsfrauen im Asylverfahren in Deutschland
Farideh Akashe-Böhme: Lebensentwürfe und Verstrickung: Biographien im Exil und in der Migration
Susanna Keval: »Aber mehr war da im Augenblick für mich nicht wahrzunehmen ...« - Gibt es geschlechtsspezifische Formen des Umgangs mit der Einsicht über den nicht erfolgten Widerstand gegen die Verfolgung und Vernichtung der Juden?
Christine Huth-Hildebrandt: Der Blick auf die fremde Frau
Rita Radl Philipp: Zur Situation der Einwanderinnen in Spanien
Ludgera Klemp: Friedensprozess und Geschlechterbeziehungen in Guatemala: Frauen brechen auf gegen Diskriminierung und Männergewalt
Andrea Hettlage-Varjas: Frauen unterwegs – Identitätsverlust und Identitätssuche zwischen den Kulturen
Geula Ben Kalifa-Schor: Das innere Niemandsland – Migranten-Jugendliche zwischen zwei Welten
Mechthild Zeul: Von der Unmöglichkeit zurückzukehren: Zur psychosozialen Situation spanischer Arbeitsremigrantinnen
Svetlana Vucelic: Im Spannungsfeld von Therapie und Gesetzgebung: Zur Situation von bosnischen Flüchtlingsfrauen
Monika Hauser: Das Modellprojekt Medica mondiale – und die Notwendigkeit einer interdisziplinären Strategie zur Unterstützung von überlebenden Frauen
Elisabeth Rohr und Mechtild M. Jansen: Grenzgängerinnen
Elisabeth Rohr: Frauen auf der Flucht, im Exil und in der Migration
Susanne Lipka: Flüchtlingsfrauen im Asylverfahren in Deutschland
Farideh Akashe-Böhme: Lebensentwürfe und Verstrickung: Biographien im Exil und in der Migration
Susanna Keval: »Aber mehr war da im Augenblick für mich nicht wahrzunehmen ...« - Gibt es geschlechtsspezifische Formen des Umgangs mit der Einsicht über den nicht erfolgten Widerstand gegen die Verfolgung und Vernichtung der Juden?
Christine Huth-Hildebrandt: Der Blick auf die fremde Frau
Rita Radl Philipp: Zur Situation der Einwanderinnen in Spanien
Ludgera Klemp: Friedensprozess und Geschlechterbeziehungen in Guatemala: Frauen brechen auf gegen Diskriminierung und Männergewalt
Andrea Hettlage-Varjas: Frauen unterwegs – Identitätsverlust und Identitätssuche zwischen den Kulturen
Geula Ben Kalifa-Schor: Das innere Niemandsland – Migranten-Jugendliche zwischen zwei Welten
Mechthild Zeul: Von der Unmöglichkeit zurückzukehren: Zur psychosozialen Situation spanischer Arbeitsremigrantinnen
Svetlana Vucelic: Im Spannungsfeld von Therapie und Gesetzgebung: Zur Situation von bosnischen Flüchtlingsfrauen
Monika Hauser: Das Modellprojekt Medica mondiale – und die Notwendigkeit einer interdisziplinären Strategie zur Unterstützung von überlebenden Frauen
»Mit den »Grenzgängerinnen« haben sich die Autorinnen auf eine spannende Suche begeben. Den Leserinnen sind damit Wege für eigene reflektierte Erfahrungen gebahnt ...«
Rose-Marie Huber-Koller, Sozialmagazin April 2003, 28.Jg. Heft 4