Buchreihe: edition psychosozial
175 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: Januar 2002
ISBN-13: 978-3-89806-107-0
Bestell-Nr.: 107
175 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: Januar 2002
ISBN-13: 978-3-89806-107-0
Bestell-Nr.: 107
Abschied vom Gewissen
Arbeiten über die Beziehungen zwischen Nietzsche und der Psychoanalyse sind seit Freud, Andreas-Salomé und von Weizsäcker wenig aufgegriffen, und schon gar nicht kulturtheoretisch oder sozialwissenschaftlich vertieft worden. Die beiden Formen von Gewissen, die Nietzsche unterscheidet, erweisen sich psychoanalytisch als lebendiges Spannungsfeld zwischen den im Subjekt repräsentierten Kulturforderungen, die Freud »Über-Ich« nennt, und dem, was er als »Ich-Ideal« versteht. Rolf Denkers Arbeit weist nuanciert auf, wie die soziologische Substanz gerade in Freuds psychologischen und nicht erst seinen kulturtheoretischen Schriften deutlich wird.Er vergleicht die Positionen der Theorien von Horkheimer, Freud, Luhmann, Kant, Hegel, Nietzsche und Jung und entwickelt so ein Gesamtbild des Gewissens in der modernen Gesellschaft.
An den Diskussionen der Evangelischen Kirche untersucht er Schicksale des unterdrückten und neu auftauchenden Gewissens in Deutschland; dies gewinnt heute für das Verstehen von Brauch und Missbrauch von Gewissen und Gewissenserforschung in der aktuellen politischen Diskussion um Helmut Kohl und um die 68er-Bewegung erneut an Bedeutung. Denkers Werk ist eine politische Ermutigung und ein Plädoyer für ein individuelles Gewissen, sogar – oder gerade – in unserer modernen Gesellschaft.
An den Diskussionen der Evangelischen Kirche untersucht er Schicksale des unterdrückten und neu auftauchenden Gewissens in Deutschland; dies gewinnt heute für das Verstehen von Brauch und Missbrauch von Gewissen und Gewissenserforschung in der aktuellen politischen Diskussion um Helmut Kohl und um die 68er-Bewegung erneut an Bedeutung. Denkers Werk ist eine politische Ermutigung und ein Plädoyer für ein individuelles Gewissen, sogar – oder gerade – in unserer modernen Gesellschaft.