Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
283 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: November 2009
ISBN-13: 978-3-8379-2014-7
Bestell-Nr.: 2014
283 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: November 2009
ISBN-13: 978-3-8379-2014-7
Bestell-Nr.: 2014
Das psychoanalytische Konzept der »Nachträglichkeit«
Zeit, Bedeutung und die Anfänge des Psychischen
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Anhand einer Freud-Lektüre, die sich an der Entfaltung von Widersprüchen orientiert, zeigt die Autorin die Bedeutung des Konzepts der »Nachträglichkeit« für eine psychoanalytische Subjekttheorie auf. Neben der bisher ausstehenden begriffslogischen, begriffsgeschichtlichen und rezeptionsgeschichtlichen Aufarbeitung geht es um die »Nachträglichkeit« in der Konstitution des Psychischen.
Indem Christine Kirchhoff dabei eine französisch inspirierte Freud-Lektüre mit der kritischen Theorie Adornos verbindet, entwickelt sie in Auseinandersetzung mit der Verführungstheorie Laplanches einen originellen Theorieansatz, der Freudsche Konzepte wie Befriedigungserlebnis, Lebensnot, Wunsch und Todestrieb rekonstruiert, aufeinander bezieht und für ihre gesellschaftlichen Dimensionen öffnet. In einem abschließenden Exkurs zu einer aktuellen Kontroverse werden Differenzen zwischen psychoanalytischer Theorie und experimentalwissenschaftlicher Säuglingsforschung analysiert.
Indem Christine Kirchhoff dabei eine französisch inspirierte Freud-Lektüre mit der kritischen Theorie Adornos verbindet, entwickelt sie in Auseinandersetzung mit der Verführungstheorie Laplanches einen originellen Theorieansatz, der Freudsche Konzepte wie Befriedigungserlebnis, Lebensnot, Wunsch und Todestrieb rekonstruiert, aufeinander bezieht und für ihre gesellschaftlichen Dimensionen öffnet. In einem abschließenden Exkurs zu einer aktuellen Kontroverse werden Differenzen zwischen psychoanalytischer Theorie und experimentalwissenschaftlicher Säuglingsforschung analysiert.
»Eine interessante, neugierig machende Arbeit, die völlig ohne schematische Darstellungen auskommt und dennoch Inhalte sehr gut vermittelt ...«
Christian Döring, www.amazon.de
Inhalt
Danksagung
Einleitung
Teil I - Die Urszene der Subjektivität: Das Befriedigungserlebnis
1. Freud: Der Mensch zwischen Wunsch und Not des Lebens
1.1 Erste Fassung: Entwurf einer Psychologie
1.2 Zweite Fassung: Traumdeutung I
1.3 Dritte Fassung: Traumdeutung II
1.4 Auseinandersetzung
2. Die Not des Lebens
2.1 Ein assoziativer Exkurs: Ananke in den griechischen Mythen über den Ursprung der Welt und in der griechischen Philosophie
2.2 Die Not des Lebens in Freuds Schriften
2.2.1 Die Not des Lebens in den Anfängen des Psychischen
2.3 Adornos Entfaltung der Lebensnot
2.3.1 Lebensnot und Gesellschaft
2.3.2 Wunsch, Selbsterhaltung, Praxis
2.3.3 Ich
2.4 Zusammenfassung
3. Der doppelte Sprung im Ursprung
3.1 Verspätung und Verschiebung
3.2 Das untergeschobene Objekt
4. Unbewusster Wunsch und Todestrieb
4.1 Die kontroverse Rezeption des Todestriebkonzeptes
4.1.1 Wunsch und Todestrieb aufeinander bezogen
4.2 Zu Todestrieb (und Wunsch) bei Freud
5. Dazwischenkommend: Lacan
5.1 Die Wiederkehr des konstitutiv Verlorenen
5.2 Bedürfnis, Begehren, Anspruch
5.3 L’Homme et l’Homelette
6. Laplanche: Der Andere und die Botschaft
6.1 Laplanches Kritik der Anlehnung und des Befriedigungserlebnisses
6.1.1 Zur Frage der Brust
6.2 Kritik an Laplanche
6.2.1 Der Trieb bei Laplanche
6.2.2 Der Trieb und die Quelle des Triebes bei Freud
6.2.3 Laplanches Alternative: Quell-Objekte
6.2.4 Laplanches Kritik der primären Halluzination
7. Konsequenzen: No psychoanalytical theory escapes from the need ...
7.1 Greens Kritik an Laplanches Begründung des Triebes
7.1.2 Psychoanalyse und »child psychology«: Eine Kontroverse zwischen Green und Laplanche
7.2 Not des Lebens und Sprache
8. Zusammenfassung
Teil II - Das Konzept der Nachträglichkeit
1. Das Konzept der Nachträglichkeit bei Freud
1.1 Das Konzept der Nachträglichkeit vor 1897
1.1.1 Emma
1.1.2 »... du weißt ja nicht, wie gut das is.« - Katharina
1.1.3 Der Brief an Fließ vom 6.12.1896
1.1.4 Die Ätiologie der Hysterie
1.2 »Ich glaube an meine Neurotica nicht mehr«
1.3 Nach der Aufgabe der Verführungstheorie
1.3.1 Über Deckerinnerungen: Das Jahr 1899
1.3.2 Der Wolfsmann
1.4 Zusammenfassung
2. Von der Nachträglichkeit in der Nachträglichkeit: Ein Überblick über die Rezeptionsgeschichte
2.1 Schwierigkeiten mit dem Übersetzen eines impliziten Konzeptes
2.2 Latenz und Wirkung: Die Wiederentdeckung der Nachträglichkeit
2.2.1 Ferenczi
2.2.2 Lacan
2.2.3 Winnicott
2.2.4 Green
2.2.5 Loch
2.3 Die Rezeption in jüngerer Zeit
2.3.1 Klinisches
2.3.2 Interdisziplinäres
3. Nachträglichkeit begreifen
3.1 Die Nachträglichkeit der Urszenen
3.1.1 Von den Urszenen zu den Urfantasien
3.2 Individuum und Gesellschaft
3.2.1 Entwicklung und Übersetzung
3.2.2 Das nachträgliche Eingreifen des Vorträglichen: Wie die Gesellschaft ins Innerste des Subjekts kommt
Teil III - Säuglingsforschung: Ein Exkurs
1. Einleitung
2. Die Kontroversen um den Stellenwert der Säuglingsforschung für die Psychoanalyse
2.1 Was ist Psychoanalyse?
2.2 »Reconstructed« oder »Caught in the Act«: »Was ist ein Kind?«
2.2.1 Können Säuglinge wünschen oder projizieren?
3. Erkenntnistheoretisches
3.1 Das Problem mit der Beobachtung
3.2 Direkte und indirekte Relevanz
3.2.1 Zum Status der Sprache
3.2.2 Eine widersprüchliche Position: Laplanche zur Säuglingsforschung
3.3 Das Problem mit der Normalität
4. Was wäre wenn ...
Literatur