273 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
2., ergänzte Aufl. 2012
Erschienen: Februar 2012
ISBN-13: 978-3-8379-2192-2
Bestell-Nr.: 2192
Aus dem Schwedischen von Stefanie Busam Golay
Mit einem Vorwort von Vamik D. Volkan
Rache
Vamik D. Volkan im Vorwort zur 2. Auflage
In diesem Buch wird Rache als primitive, destruktive Kraft beschrieben, die allen Individuen, Gruppen und Gesellschaften innewohnt – ein zerstörerisches Potenzial, das sich unter bestimmten Umständen mit Macht den Weg an die Oberfläche bahnt. Das Motiv der Rache findet sich in der psychologischen Verknüpfung von Vorurteilen, Verfolgung, Rassismus und Gewalt. Die Autoren liefern deutliche - und oftmals beunruhigende - Fallbeispiele aus dem Alltag unserer Zeit und stellen Theorien vor, die zum besseren Verstehen von Opfern und Tätern beitragen können. Sie sollen uns helfen, der Versuchung zu widerstehen, selbst Vergeltung zu üben.
Inhalt
Vorwort
Vamik D. Volkan
Die Autoren und ihr Buch
Einleitung
Teil I: Die Rache und ihre Ursachen
Präludium - Sara, Jean und Lotta werden gekränkt
1 Der Begriff »Rache«
Rache und verwandte Begriffe
Rachefantasien und Rachehandlungen
Mehrdeutigkeiten - Rache oder Rechtfertigung
Rache im Alltagskontext
Rache in Literatur und Film
2 Die Rachespirale
Neid, Gekränktheit und Wut
Trauma
Einkapselung von Gefühlen
Verletzlichkeit
Vergleich und Neid
Dialog und Genugtuung
Können »ganz normale« Menschen zu Rächern werden?
Der »Schatten unserer Vorfahren«
Beispiele für das destruktive Potenzial »ganz normaler« Menschen
Die frühere psychoanalytische Sichtweise auf die Racheproblematik
Die aktuelle psychoanalytische Sichtweise auf die Racheproblematik
3 Die Gruppe - eine Brutstätte für Rache
Feindlichkeit im Alltag
Vorurteile
Vorurteile und Orthodoxie
Zusammenspiel verschiedener Ebenen
Grausamkeit, Trauma und Gegengewichte
Klassische sozialpsychologische Untersuchungen
Horizontale und vertikale Beziehungen
Kräfte, die den mentalen Raum schließen
4 Die Gesellschaft als Arena für Rache
Rache und Kultur
Rache und Religion
Rache unter dem Deckmantel anderer Motive
Rache in der Gesellschaft
Traumatisierte Gesellschaften
Massenpsychologie und Ich-Analyse
Volkan über die Großgruppe
Die Bedeutung der Kollektivideologie
Teil II: Die Rachehandlung
Interludium - Sara, Jean und Lotta haben Rachefantasien
5 Rächen - Fantasie oder Handlung
»Dem werd’ ich zeigen, was er mir angetan hat«
Hass gegenüber Minderheiten
Der Weg des Bösen
Führer und Geführte
Von Menschen gemachte Katastrophen
Zurück zum Phänomen der Rachespirale
Igra über die Rache
Völkermörder
Wut und Hass
6 Der Mann als Täter - Rache aus der Geschlechterperspektive
Männergewalt gegen Frauen
Gesellschaft und Perspektive
Psychologische Dynamik bei Paaren mit gewalttätigen Männern
Psychologische Hintergrundfaktoren für die Gewalt von Männern gegen Frauen
Interviews mit Männern, die Frauen misshandeln
Wie kann man misshandelnde Männer verstehen?
Gestörte Bindung und fehlende Empathie
Interviews mit misshandelten Frauen
7 Völkermord - die extreme kollektive Rache
Wallers Modell
Der Völkermord in Ruanda
Die Stimmung in Ruanda
Führung und Gruppenphänomene
Täter in Ruanda
Die Identität des Täters
Rachemorde nach der Machtübernahme der RPF
Teil III: Der Verzicht auf Vergeltung
Postludium - Sara, Jean und Lotta schaffen psychischen Raum
8 Widerstand - Raumschaffen
Individueller Widerstand
Anerkennen, Verzeihen und Versöhnen
Jungen auf dem Schulhof
Mädchen auf dem Schulhof
9 Der Verzicht auf Rache
Gegengewichte
Rache und Gerechtigkeit
Idealisten
Der Hintergrund des Helfers
Versöhnung oder Akzeptanz
Versöhnung in der Gesellschaft
Soziale Rekonstruktion
Die »Alte Brücke« in Mostar
Schule - Zukunft
10 Nach dem Völkermord - die Zukunft
Das Beispiel Kultur
Gacaca - ein Schritt zur Veränderung?
Politisierung der Erinnerung und Versöhnung
Der Wunsch nach Vergessen
»Was passiert ist, kann nicht rückgängig gemacht werden«
Der Umgang mit Frustration und Wut
11 Leben mit der Erfahrung psychischer Traumatisierung
Erinnerung und Bindung
Psychisches Trauma
Schamgefühle
Dissoziation
12 Die professionelle Hilfe
Raumschaffende Gespräche mit Überlebenden
Rache in der klinischen Praxis - Psychotherapie
Therapie von Männern, die Frauen misshandeln
Dem Traumatisierten zuhören
Stellvertretende Traumata
Interview mit einem Traumatherapeuten
Begriffsmodelle und Rache
Abschließende Diskussion über das Phänomen der Rache
Literatur
»Rache zerstört nicht nur denjenigen, den sie trifft, sondern auch den, der sie ausübt. Und sie entspringt einer Qual: dem nicht geheilten Trauma, durch das sie auch in Gang gesetzt wird, um immer weiter zu wachsen, somit weiter zu zerstören, weiter Unheil und Schaden anzurichten
...«
Ursula Richter, Psychologie heute
»Die aus vielen Bereichen der Forschung zum Thema Rache zusammengetragenen Ergebnisse machen dieses Buch zu einer Fundgrube für Erkenntnisse und Differenzierungen. Es ist zu wünschen, dass es zahlreiche Leser findet ...«
Helmut Hinz, Deutsches Ärzteblatt Juni 2009
»Die beiden schwedischen Psychoanalytiker Tomas Böhm und Suzanne Kaplan haben ein differenziertes und den Leser bereicherndes Werk verfasst ...«
Thomas Auchert, PSYCHE
»Aus umfassenden Recherchen und einer Vielzahl von Interviews ist ein empfehlenswertes Buch entstanden, das einen breiten Einblick in die Psychologie der Rache vermittelt ...«
Ira Gäbler, Trauma & Gewalt. Forschung und Praxisfelder, Februar 2010
»Die vorliegende Übersetzung eines Werkes zweier schwedischer Autoren schließt hier eine Lücke und liefert vor allem im ersten Teil des Buches Aufschlussreiches ...«
Jens Hoffmann, Newsletter I:P:Bm Institut Psychologie und Bedrohungsmanagement 2009
»In diesem Buch wird Rache als primitive, destruktive Kraft beschrieben, die allen Individuen, Gruppen und Gesellschaften innewohnt ...«
Sylvia von Lichem, www.gesundheit.com
»In diesem Buch wird Rache als primitive destruktive Kraft beschrieben, die allen Individuen, Gruppe und Gesellschaften innewohnt ...«
Simone Schwarzer, KONTUREN
»›Rache‹ kennt jeder von uns. Es ist ein primitiver Teil, den nicht jeder Mensch unterdrücken kann. Woher kommt es? Kann man etwas dagegen tun? Fallbeispiele aus diesem Buch sollen dem Leser helfen zu widerstehen ...«
Thomas Bohrmann, PAPA-Ya. Das Magazin für mehr Fairness im deutschen Familienrecht Mai/Juni 2010
»Rache ist süss? Nicht bei Tomas Böhm und Suzanne Kaplan ...«
Juliane Lutz, Berner Zeitung 17.05.2010
»Das Motiv der Rache findet sich in der psychologischen Verknüpfung von Vorurteilen, Verfolgung, Rassismus und Gewalt ...«
Dr. Wilfried Wulfers, AOL-Bücherbrief
»They have visited Ruanda after the genocide and have studied the effects of the hostility against foreigners in their own country as well the effects of extreme traumatization ...«
Dr. Marion Oliner, The Journal of American Psychoanalytic Association. 2010 58. 175-178
»Ein Fachbuch, das sowohl Fachleute anspricht, als auch Laien und Interessierte, da es einerseits sehr detailreich und wissenschaftlich ist, aber andererseits so geschrieben wurde, dass es jeder lesen und verstehen kann ohne Psychologie studiert zu haben. Trotzdem wäre es ratsam sich vor dem Kauf die Einleitung anzusehen, da dieses Buch mit knapp 30 Euro nicht gerade zu den billigsten Fachbüchern gehört ...«
Natalie Biskup, www.roterdorn.de
»Ein derart fundierter Leitfaden über das Thema ›Rache‹ war im deutschen Buchhandel bisher nicht erhältlich ...«
Hans-Jürgen Dalüge, www.uni-online.de
»Dieses Buch hat viel zu bieten, ein rundes Bild eines eigentlich nicht greifbaren Phänomens, spannend, wissenschaftlich, dabei gut lesbar, gesellschaftliche, geschichtliche, politische, kulturelle und personale Aspekte der Rache werden zu einem Ganzen zusammengeführt. Ein wichtiges, ein gutes Buch
...«
Sabine Fiammingo, www.uni-online.de
»Meiner Ansicht nach handelt es sich bei diesem Buch um einen wichtigen Schritt in eine erweiterte Sichtweise von Ursachen devianten und im speziellen aggressiven Verhaltens. Viele Aspekte sind im deutschsprachigen Raum noch neu, gilt die (reine) Ursachenforschung für gewaltevozierende Psychologie doch noch als dunkles Fass ohne Boden
...«
Stefan Behrens, www.uni-online.de
»Alles in allem finde ich das Buch nicht schlecht, hätte mir aber bei diesem Titel teilweise mehr Informationen gewünscht. Vom Schreibstil her ist es auch für Laien sehr gut verständlich und die vielen Beispiele halten es lebhaft ...«
Susanne Roth, www.uni-online.de
»Die menschliche Psyche scheint nicht fähig zu sein, mit den bei Frustrationen entstehenden starken Gefühlen umzugehen und diese zu verwandeln. Wie schwer es dem Menschen fällt, mit starken Gefühlen umzugehen, zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch von Thomas Böhm und Suzanne Kaplan ...«
Monika Schweihoff, wirtschaftsmagazin für den Nervenarzt
»›Rache? Damit habe ich nichts zu tun!‹ So die spontane Reaktion vieler auf dieses Thema. Wer Sensibilität für die alltäglichen Kränkungen und Verletzungen und die dazugehörigen Revanche-Gedanken entwickelt, wird schnell bemerken: ›Rache gehört so selbstverständlich zum Alltag, dass ihr scheinbar keine Beachtung geschenkt wird‹ ...«
Dr. Norbert Copray, Publik-Forum