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Buchreihe: Imago
624 Seiten, Broschur, 148 x 228 mm
Erschienen: August 2013
ISBN-13: 978-3-8379-2215-8
Bestell-Nr.: 2215
Leseprobe

Die Kunst der Moderne

Zur Struktur und Dynamik ihrer Entwicklung von Goya bis Beuys

Sofort lieferbar. Lieferzeit (D): 4-5 Werktage

Pressestimmen zur Erstauflage

»Die ganz besondere Stärke der in zehnjähriger Arbeit herangereiften Kulturanalyse sind ohne Zweifel der ungewöhnliche Ansatz und die Weite des Blickwinkels, aus dem eine beeindruckende Materialfülle systematisch gegliedert und ausgewertet wird. Unter solcher Optik können sogar (vermeintliche) Selbstverständlichkeiten in einen neuen, erhellenden Zusammenhang treten. Die daraus resultierende Beurteilung von Epochen, Stilrichtungen und Künstlerpersönlichkeiten ist nicht nur durchweg anregend und bedenkenswert, sie fördert bisweilen auch – zum Beispiel bei der meisterhaften Neuinterpretation von Beuys’ legendärem Schlüsselerlebnis und seiner Rolle als Schamane – verblüffende Einsichten zutage.«
Neue Zürcher Zeitung, 4. Mai 1995

»Ein spannendes Werk, in seiner Komplexität vergleichbar mit Friedells ›Kulturgeschichte der Neuzeit‹.«
Mut, Graz, 7. April 1995

»Eine im besten Sinne diskussionswürdige Untersuchung, die sich … durch Anschaulichkeit, Weite des Horizonts und Behutsamkeit in der psychologischen Deutung auszeichnet. ›Die Kunst der Moderne‹ ist die gut lesbare, anregende, kluge und schlüssige Darstellung eines komplexen Themas.«
Luzerner Neueste Nachrichten, l5. März 1995

»Ich bin froh, dass die Psychoanalyse in Ihnen einen Autor gefunden hat, der sie in gültiger Form in die Kunstbetrachtung integriert. Wenn nicht sofort, so wird Ihnen in Zukunft Kunstkritik und Kunsttheorie dankbar für die Pioniertat dieses Werkes sein.«
Dr. Paul Parin, in einem Brief an den Autor vom 28. Dezember 1992

»Bocolas Buch zählt unbestritten zu den Grundlagenwerken der Kunstgeschichte. «
Basler Zeitung


Klappentext

Der Autor deutet die bildende Kunst der Moderne als einen zusammenhängenden, einsehbaren und weitgehend abgeschlossenen Vorgang. Zur Erklärung ihrer Entwicklung bezieht er sich sowohl auf kultur- und sozialgeschichtliche Hintergründe als auch auf Modelle der Struktur und Dynamik des schöpferischen Prozesses.

Um die darzustellende Entwicklungsgeschichte zu ordnen, gliedert Bocola die Fülle ihrer Werke und Bewegungen nach vier künstlerischen Grundhaltungen. So gelingt es ihm, sie in ihren Differenzierungen sinnvoll gegeneinander abzugrenzen und zueinander in Beziehung zu setzen. Die klar strukturierte Gesamtdarstellung zeichnet sich durch ihren multidisziplinären Ansatz und die Weite des Blickwinkels aus, der auch die wichtigsten philosophischen, gesellschaftlichen und naturwissenschaftlichen Strömungen des 19. und 20. Jahrhunderts einbezieht.

Die längst fällige Neuauflage des in mehrere Sprachen übersetzten und reich bebilderten Standardwerkes spricht sowohl Wissenschaftler und Künstler als auch Studierende und interessierte Laien an.

»Indem der Autor Verbindungen knüpft, die einzelnen Kunstrichtungen aufeinander bezieht und die Kunst in die Zeitgeschichte einbettet, vermittelt er ein Gefühl von vergangener Zeit. Dies macht aus dem kunstgeschichtlichen Werk ein sinnliches Lesevergnügen  ...«

Matthias Oppermann, psychosozial 38. Jg. (2015), Heft IV (Nr. 142)

»Was den 2013 neu aufgelegten Wälzer so interessant macht, ist erstens, dass Autor Sandro Bocola seine Laufbahn als Künstler begann. Und zweitens, dass er parallel zu den künstlerischen Strömungen vom 19. Jahrhundert bis in die 80er Jahre auch die Veränderungen in Wissenschaft, Politik und Sozialgeschichte verfolgt  ...«

Judith Fell-Zeller, Hamburger Morgenpost am 19. Januar 2014


Inhalt


Einführung

Hauptthesen
These I: Die zwei Prinzipien der künstlerischen Gestaltung
These II: Der zyklische Verlauf der künstlerischen Entwicklung
These III: Die vier künstlerischen Grundhaltungen


Erster Teil – Das neue Paradigma

Das Ende der Neuzeit

1. Ein geschichtlicher Überblick
Die Vergöttlichung des Menschen
Der politische Absolutismus
Der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg und die Französische Revolution
Der Kampf um eine neue Gesellschaftsordnung
Der wissenschaftlich-technische Fortschritt
Die industrielle Revolution
Der europäische Imperialismus
Die sozialistischen Ideologien

2. Das Welt- und Menschenbild des 19. Jahrhunderts
Das wissenschaftlich-philosophische Welt- und Menschenbild
Das esoterische Welt- und Menschenbild

3. Die Kunst des 19. Jahrhunderts
Die Stellung des Künstlers im Paris des 19. Jahrhunderts
Francisco José de Goya y Lucientes
Die edle Gesinnung und der große Mensch: Klassizismus und Historienbild
Sehnsucht und Leidenschaft: vom Historienbild zur Romantik
Die Suche nach dem Sinn: von der Romantik zum Symbolismus
Die Würde des Alltäglichen: von der Romantik zum Realismus


Die Wirklichkeit des Bildes und der Beginn der Moderne

1. Die Wirklichkeit der Wahrnehmung
Eduard Manet und das Primat der Gegenwart
Claude Monet und das Primat des Lichtes

2. Die Wirklichkeit der Ordnung
Georges Seurat und das Primat der Analyse
Paul Cézanne und das Primat der Synthese

3. Die Wirklichkeit des Gefühls
Vincent van Gogh und das Primat der Liebe
Paul Gaugin und das Primat der Sehnsucht

4. Die Wirklichkeit des Irrationalen
Edvard Munch und das Primat der Angst
James Ensor und das Primat des Wahns
Zusammenfassung


Die unsichtbare Wirklichkeit und die Ästhetik des Universalen

1. Das Universale als das Zeitlose und Unteilbare: ›naive‹ und ›primitive‹ Kunst
Die Kunst der Primitiven und das Primat der Magie
Henri Rousseau und das Primat des Glaubens

2. Das Universale als Struktur: vom Kubismus zur Neuen Gestaltung
Georges Braque, Pablo Picasso und das Primat der Form
Piet Mondrian und das Primat des Geistes

3. Das Universale als Energie: vom Fauvismus zum ungegenständlichen Expressionismus
Henri Matisse und das Primat der Farbe
Wassily Kandinsky und das Primat des Triebes
Zusammenfassung


Das neue Paradigma im Welt- und Menschenbild der Moderne

1. Das Weltbild der modernen Physik
Die Quantentheorie
Die Spezielle Relativitätstheorie
Die Allgemeine Relativitätstheorie
Der philosophische Aspekt der neuen Physik

2. Das Menschenbild der Psychoanalyse
Die drei Grundthesen
Der psychische Apparat
Die metapsychologischen Gesichtspunkte
Der philosophische Aspekt der Psychoanalyse

3. Die soziale Revolution
Der erste Weltkrieg
Die russische Oktoberrevolution
Die Suche nach einer neuen Weltordnung
Die Suche nach einer neuen Gesellschaftsordnung
Ein neues Menschenbild


Zweiter Teil – Krise, Erneuerung und Vollendung

Krise und Erneuerung

1. Vom Wesen des Klassischen

2. Kunst als Rätsel: Marcel Duchamp und der Einbruch des Absurden
Die Auseinandersetzung mit der Avantgarde
Der schöpferische Durchbruch: die Schönheit der Indifferenz
Das Konzept und die Macht des Zufalls
Regarder voir: der Mythos der Impotenz
Das Stilmittel der negativen Präsenz
Der Schachspieler
Das letzte Wort: Etant donnés

3. Die Auseinandersetzung mit dem Fortschritt
Die Idealisierung des Fortschritts: der Futurismus
Die Mystifizierung des Fortschritts: der Suprematismus
Fortschritt als Aufgabe: der Konstruktivismus
Die Verweigerung des Fortschritts: der Dadaismus
Die Problematik des Fortschritts und das Wesen des Manierismus

4. Heilungsversuche: der moderne Barock
Die strukturelle Tendenz: der Konstruktivismus zwischen intuitiver und mathematischer Ordnung
Die realistische Tendenz: von der Pittura metafisica zur Neuen Sachlichkeit
Die symbolistische und die romantische Tendenz: der zeichenhafte und der gegenständliche Surrealismus
Die Krise des individuellen Bewußtseins
Zusammenfassung


Der politische Aufstand gegen die Moderne

1. Der Nationalsozialismus
Hitlers Lehrjahre
Die Ideologie des Nationalsozialismus
Versuch einer psychologischen Deutung
Die Machtergreifung
Der Parteiapparat
Die Judenverfolgung
Die Kulturpolitik
Ein Staat, ein Volk, ein Führer

2. Der Zweite Weltkrieg


Triumph und Vollendung

1. Mystische Verschmelzung durch Rausch und Meditation: die ungegenständliche Romantik

2. The medium is the message: der moderne Realismus
Die Ambiguität des Wirklichen: Jaspar Johns und Robert Rauschenberg
Das Bekenntnis zum Trivialen: die amerikanische Pop Art
Der Mythos Amerika und die englische Pop Art
Die Fixierung des Ausschnitts: der Nouveau Réalisme
Die Wirklichkeit der Illusion: der Hyperrealismus
Die entwicklungsgeschichtliche Bedeutung der Pop Art und des Nouveau Réalisme

3. Die Ideologie des Unpersönlichen: der ungegenständliche Klassizismus
Der Eigenwert der Farbe: die Post Painterly Abstraction
Der Eigenwert der Form und des Materials: die Minimal Art
Der Eigenwert der Zahl: die konkrete Kunst
Der Eigenwert der Bewegung: Op Art und Kinetische Kunst

4. Magie und Ritual: der moderne Symbolismus
Der Sog der Leere und das ungegenständliche Symbol
Joseph Beuys und die ›Unfähigkeit zu trauern‹
Versuch einer Deutung
Arte Povera und Land Art

5 Zwischenbilanz
Zur Struktur und Dynamik der künstlerischen Entwicklung
Vorläufiges zur Wertfrage


Dritter Teil – Fragmentierung und Zerfall

Der Verlust der Wirklichkeit: Das Ende der Moderne

1. Ein geschichtlicher Überblick
Auf dem Weg zur offenen Gesellschaft: von der Stunde Null bis zu den sechziger Jahren
Die Wende der siebziger Jahre
Der Zusammenbruch der Sowjetunion
Die Medienrevolution

2. Die narzißtische Krise

3. Die Kunst der Postmoderne
Die Kunstszene der achtziger Jahre
Innovationsverzicht und Opportunismus: das Prinzip der Respektlosigkeit

4. Ausblick


Bibliographie
Personenregister