402 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: März 2019
ISBN-13: 978-3-8379-2554-8
Bestell-Nr.: 2554
Aus dem Englischen und mit einem Nachwort von Ellen Reinke
Opferdasein, Rachsucht und die Kraft der Vergebung
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Mit zahlreichen Beispielen aus der gruppenanalytischen und psychoanalytischen Praxis zeigen die AutorInnen, wie eine Befreiung von destruktiven Gefühlen der Rachsucht, Aggression und Schuld gelingen kann und wie Wege zur Versöhnung geebnet werden können. Das Ergebnis ist eine interessante Sozialstudie, die viel über den wechselseitigen Einfluss von Psyche und Gesellschaft aussagt und zu einem tieferen Verständnis von Kriegstraumata führt.
Zu den Autoren
Teil I
Avi Berman
Kapitel 1
Posttraumatische Opferidentität
Zwischen Genesung und Fixierung
Kapitel 2
Posttraumatische Opferidentität
aus psychoanalytischer Sicht
Kapitel 3
Kollektive und nationale Opferidentität
aus soziopolitischer Sicht
Teil II
Miriam Berger
Kapitel 4
Rachsucht als (zu Unrecht) diskreditierter Affekt
Kapitel 5
Rachewünsche: Welche Funktion haben sie?
Die kommunikative Funktion von Rachsucht
Kapitel 6
»Bin ich meines Bruders Hüter?«
Rachsucht als verbindendes Gelenk zur Anerkennung
Teil III
Ivan Urlić
Kapitel 7
Das Zusammenleben mit Feinden
und die »unmögliche« Aufgabe, an Vergebung zu denken
Kapitel 8
Trauer und Vergebung im Heilungsprozess
Kapitel 9
Vergebung ist der Weg zur Versöhnung
Ellen Reinke
Nachwort
Der Übersetzer und der Psychoanalytiker
Hinweise der Übersetzerin
»Das Buch zu lesen mit Ellen Reinkes Nachwort bringt nochmals eine Lese-Bereicherung und ebenfalls ein vertieftes Verständnis eines Werkes, das hoffentlich auch im deutschen Sprachraum nicht nur eine ihm gebührende Anerkennung erfährt, sondern auch auf umfassendes Interesse in Fachkreisen stößt ...«
Elisabeth Rohr, Gruppenanalyse 1/2020
»Auch wer noch nie Krieg und Vertreibung oder Flucht am eigenen Leib erlebt hat, kann sich nach der Lektüre eine gewisse Vorstellung von dem Leid der Patienten machen und welcher Anstrengungen es von Therapeuten bedarf, sie auf dem Weg der Trauer zu begleiten ...«
Renate Jorkowski, Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik, Heft 3/2020
»Ellen Reinke ist mit dieser Übersetzung ein Meisterwerk der Übersetzungskunst gelungen und darüber hinaus hat sie im Prozess des Übersetzens mit den Autoren, Ivan Urlić, Avi Bermann und besonders mit Miriam Berger eine intensive und sehr vertraute Verbindung aufbauen können, was nicht zuletzt erheblich zum großen Gelingen dieses Werkes beigetragen hat ...«
Elisabeth Rohr, Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik, Heft 3/2020
»Wie die Psychoanalytikerin Ellen Reinke, die das Buch übersetzt hat, in ihrem klugen Nachwort ausführt, ist allen drei Autorinnen und Autoren die Überzeugung gemeinsam, dass ein traumatisierter Mensch einen geschützten Raum braucht, in dem er die Fähigkeit zurückgewinnen kann, seine eigene Geschichte zu erzählen. Wenn jemand nicht erzählen kann, treibt ihn das Trauma immer weiter um. Eine weitere Gemeinsamkeit ist, dass die Bedeutung der eigenen Geschichte reflektiert und besonders bei Berman auch die Gesellschaft, in der die Therapie stattfindet, einer Analyse unterzogen wird. (...) In beeindruckender Weise legt er dar, wie schwierig es für ihn war, aus der fixierten Opferidentität herauszufinden ...«
Renate Jorkowski, gruppenanalyse Vol. 30, Heft 1/2020
»Dies ist ein qualitativ hoch zu bewertendes Buch von drei Experten aus der Trauerarbeit. Es ist mit vielen Behandlungsbeispielen versehen und zeigt Wege auf, wie destruktive Gefühle und Gedanken zu einer Vergebung und einem vernünftigen Miteinander gelingen können ...«
Michael Lausberg, Scharf Links. Die ›neue‹ linke online Zeitung, 11. März 2020
»Alle sind nicht nur ausgewiesene Experten auf diesem Gebiet, sondern auch selbst direkt Betroffene: Miriam Berger und Avi Berman sind israelische Psychoanalytiker, Ivan Urlic kroatischer psychoanalytischer Psychiater. Sie kennen selbst die Folgen kriegerischer Auseinandersetzungen ...«
Joachim Weimer, Ärzteblatt PP, Heft 8, August 2019