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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
28 Seiten, Geheftet
Erschienen: ? ?
Bestell-Nr.: 53579
A. von Blarer

Zur Psychodynamik des Syndroms der primär-bedingten Infantilität

Psyche, 1971, 25(2), 124-151

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Anhand von Fallbeispielen und in Begriffen der Repräsentanzentheorie wird die ätiologische Ergänzungsreihe analysiert, die zu primär-bedingter Infantilität führt. Hereditäre, kongenitale oder traumatische Schädigung eines (motorischen oder sensorischen) Ich-Apparats löst häufig ein Interaktionsmuster aus, das den funktionalen Ausgleich des Defekts verhindert und dem geschädigten Kind den Weg zur Autonomie verlegt; Retardation oder Stillstand der Entwicklung sind die Folge. Der als narzißtische Kränkung erlebte Defekt des Kindes (z.B. Blindheit) kann zu einem enttäuschten Sich-Abwenden (emotional deprivation) der Mutter (und der übrigen Personen im Familien- und Pflegemilieu) führen. Alternative inadäquate Reaktionen sind die Verleugnung der Beschädigung (das Ersparen der Trauerarbeit), die es dem Kinde unmöglich macht, eine realitätsorientierte Selbstrepräsentanz aufzubauen, oder überprotektives Verhalten, bei dem der Ausfall von Ich-Apparaturen zu lange durch das mütterliche Hilfs-Ich ersetzt wird.