299 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: November 2010
ISBN-13: 978-3-89806-865-9
Bestell-Nr.: 865
Der halbe Stern
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Die Beiträge des vorliegenden Bandes sind das Ergebnis der Tagung »Sag bloß nicht, daß du jüdisch bist«, die der Verein »Der halbe Stern e.V.« im März 2009 in Berlin veranstaltete. Erstmals rücken diejenigen in den Blick, die aufgrund ihrer teiljüdischen Herkunft oder der ihrer Eltern bzw. Großeltern in das Netz rassistischer Verfolgung gerieten. Die Autorinnen und Autoren nähern sich der Thematik auf höchst unterschiedliche Weise: biografisch, historisch, kirchengeschichtlich, psychotherapeutisch und theologisch.
Mit Beiträgen von Freimut Duve, Brigitte Gensch, Sonja Grabowsky, Johannes Heil, Maria von der Heydt, Barbara Innecken, Daniel Kempin, Monica Kingreen, Wolfgang Kotek, Dani Kranz, Detlev Landgrebe, Jana Leichsenring, Stephan Linck, Beate Meyer, Jürgen Müller-Hohagen, Katrin Rudolph, Gerd Sebald, Ralf Seidel, Martin Stöhr, Walter Sylten und Ilona Zeuch-Wiese
Einleitung
Brigitte Gensch und Sonja Grabowsky
»Der unsichtbare Jude«
Säkularisation, Konversion und die Phobien des modernen Rassismus
Johannes Heil
Gratwanderungen
»Jüdische Mischlinge« zwischen Mehrheitsgesellschaft und Verfolgung 1933–1945
Beate Meyer
Tödliche Verfolgung von als jüdisch klassifizierten »Mischehepartnern« in der Rhein-Main-Region
Monica Kingreen
Wirtschaftliche Beeinträchtigung unter der Rasseverfolgung 1933–1945
Maria von der Heydt
Die Verfolgung von Christinnen und Christen jüdischer Herkunft im Raum Berlin
Entscheidungsspielräume kirchlicher Handlungsträger zwischen Legalität und Illegalität
Jana Leichsenring und Katrin Rudolph
Einblicke in die Anfänge des christlich-jüdischen Dialogs nach 1945 aus landeskirchlicher Perspektive
Stephan Linck
Geschichte und Aufgabe der Evangelischen Hilfsstelle für ehemals Rasseverfolgte
Walter Sylten
»Dazwischen«
Verzweiflung als Inspiration – Zur Identitätsproblematik bei jüdischer Herkunft
Ralf Seidel
Ewiger »Halbjude«?
Zur Fortdauer von Nazi-Konstrukten in den Köpfen von Leuten aus der gesellschaftlichen Mitte
Jürgen Müller-Hohagen
Die familiale Tradierung von nationalsozialistischen Identitätszuschreibungen
Eine Fallrekonstruktion
Gerd Sebald
Nora – Wie jüdische Identität narrativ (re-)konstruiert wird
Ein Fallbeispiel
Dani Kranz
Bericht über den Workshop »Sag bloß nicht, daß du jüdisch bist«
Aufstellungsarbeit mit Angehörigen aus Familien mit jüdisch-christlichem Hintergrund
Barbara Innecken
Jüdischer Bube zwischen Nazis
Wolfgang Kotek
Kultur der Erinnerung
Detlev Landgrebe
Spuren suchen oder: Vom langsamen Erkennen
Ilona Zeuch-Wiese
Sachor – Erinnere Dich!
Andacht zum gleichnamigen Schabbat am 7. März 2009
Brigitte Gensch
Von göttlichem und menschlichem Gedenken
Andacht am Sonntag Reminiscere 8. März 2009
Martin Stöhr
Abschlussvotum
Freimut Duve
Einführung zur DVD
Sonja Grabowsky
Autorinnen und Autoren
»Seit einigen Jahren engagiert sich der in Köln gegründete Verein ›Der halbe Stern‹ für diejenigen, die durch die nationalsozialistischen Rassengesetze als ›jüdische Mischlinge‹ oder als ›Geltungsjuden‹ stigmatisiert und verfolgt wurden. Es handelt sich um Menschen, deren Geschichten bisher wenig bekanntgeworden sind ...«
sab, Neue Zürcher Zeitung am 24.03.2011
»Die vorliegende Publikation beinhaltet Vorträge und Andachten, die aus Anlass der Tagung vom 06. bis 08. März 2009 in der Evangelischen Akademie auf Schwanenwerder in Berlin unter dem Titel "Sag bloß nicht, dass du jüdisch bist" stattfand, an der etwa 100 betroffene Personen teilnahmen ...«
Hildegard Frisius, Der Schlüssel. Gemeindebrief der evangelischen Kirchengemeinde Petrus-Griesendorf, Februar 2011
»›Der halbe Stern‹ versammelt höchst aufschlussreiche und beachtenswerte Beiträge, die ihrem Anspruch, einen disziplinen- und generationenübergreifenden Überblick über das komplexe und vielschichtige Thema der Verfolgungsgeschichte und Identitätsproblematik der Menschen mit teiljüdischer Herkunft zu geben, absolut gerecht werden ...«
Charlotte Kitzinger, Wissenschaftlicher Literaturanzeiger
»Erstmals rücken diejenigen in den Blick, die aufgrund ihrer teiljüdischen Herkunft oder der ihrer Eltern bzw. Großeltern in das Netz rassistischer Verfolgung gerieten ...«
, HaGalil.com
»Insgesamt ist dies ein bewegendes Buch, das die Vielfalt der Aspekte aus biographischer, historischer, kirchengeschichtlicher, theologischer und psychotherapeutischer Perspektive beleuchtet und das unbedingt lesenswert ist ...«
Jutta Koslowski, Ökumenische Rundschau 2/2014 (April bis Juni, 63. Jahrgang)
»Sie waren nicht jüdisch und gerieten doch in den Strudel der nationalsozialistischen Judenverfolgung: die Deutschen, die – zumeist christlicher Konfession – als ›halbjüdische Mischlinge‹ galten ...«
Uta Schäfer-Richter, Jahrbuch der Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte 109/2011
»So ist den Herausgeberinnen zu einem differenzierten und umfassenden Einblick in ein vielschichtiges psychologisches Dilemma zu gratulieren. Die Ergänzung von Buch und CD lässt ebenso die nachhaltige Identitätsnot plastisch werden wie auch die Gefühle von Befriedigung und Stimmigkeit, wenn die Auseinandersetzung ganz individuelle Antworten hervorzubringen vermag ...«
Vera Kattermann, Dr. med. Mabuse Nr. 193
»Dieses emotional beeindruckende und wissenschaftlich datenreiche Buch wird innerhalb der psychotraumatolgisch orientierten (Holocaust-)Literatur einen sehr wichtigen Platz einnehmen ...«
Prof. Hellmuth Freyberger , Trauma & Gewalt. Forschung und Praxisfelder (3/2011)
»Die wissenschaftlichen Analysen werden anschaulich ergänzt durch anrührende persönliche Erfahrungsberichte im Buch selbst und auf einer beigefügten CD, die eine Podiumsdiskussion von Betroffenen wiedergibt ...«
Lutz Lemhöfer, Publik-Forum. kritisch-christlich-unabhängig (Nr. 14/2011)
»Dieses Buch ist nicht nur für den interessierten Laien, sondern auch für den Wissenschaftler aufschlussreich, der ausführliche weiterführende Belege und Literaturhinweise findet ...«
Gertrud Hardtmann, Das Gespräch aus der Ferne Nr. 395, Frühling 2011
»Diese Publikation gibt die Hauptreferate der Tagung ›Sag bloß nicht, daß du jüdisch bist‹ wieder, die im März 2009 in Berlin zur Thematik der sogenannten ›Halbjuden, Vierteljuden und Mischehen‹ durchgeführt wurde ...«
Fritz Bilz, Newsletter – Herausgegeben vom Verein EL-DE-Haus Nr. 30 Juni-August
»Besonders interessant erscheint die Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart im Hinblick auf die andauernden Auswirkungen auf die Identitätsbildung der Betroffenen und ihrer Familien. Dabei unterstützt die biographische Perspektive den Blick auf die Identitätsproblematik und weist sich als besondere Stärke aus ...«
Birte Kleber, Hanna Mombour, www.zukunft-braucht-erinnerung.de
»Das neue Buch verdient deshalb Beachtung, weil es hochinteressante Themen zur Sprache bringt, die unpopulär sind und daher oft übersehen werden ...«
Yizhak Ahren, Jüdische Allgemeine Nr. 18/11, 5. Mai 2011
»Der vorliegende Band dokumentiert die persönlichen und wissenschaftlichen Annäherungen vieler betroffener Menschen, die aufgrund ihrer teiljüdischen Herkunft bzw. die ihrer Eltern oder Großeltern Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung wurden ...«
Winfried Stanzick, www.libri.de