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Buchreihe: Psychoanalytische Pädagogik
298 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: Januar 2012
ISBN-13: 978-3-8379-2122-9
Bestell-Nr.: 2122
Leseprobe

Sexualität und Partnerschaft bei Menschen mit geistiger Behinderung

Perspektiven der Psychoanalytischen Pädagogik

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Das Erleben von Liebe und Partnerschaft gilt als universelles Grundbedürfnis. Der aktuelle Forschungsstand belegt jedoch, dass bei Menschen mit geistiger Behinderung anhaltende Tabuisierungen und Reglementierungen mit dieser zentralen Thematik einhergehen. Äußere Restriktionen, spezifische Entwicklungsbedingungen und deren Einfluss auf die Ausbildung von Beziehungsfähigkeit erschweren eine befriedigende Paarbeziehung.

Welche (un-)bewussten Konflikte die Partnerschaften von Menschen mit geistiger Behinderung beeinflussen und wie diese auf die Ausbildung von Beziehungsfähigkeit wirken, blieb in der Forschung bislang weitgehend unbeachtet. Das Buch erweitert nicht nur den theoretischen Diskurs zu den Themen Sexualität und Partnerschaft, es bietet ebenso Perspektiven für die pädagogische Praxis zur Unterstützung von Partnerschaften bei Menschen mit geistiger Behinderung.

Inhalt

Einleitung

1. Pädagogik bei geistiger Behinderung
1.1 Terminus der geistigen Behinderung im wissenschaftlichen Diskurs
1.2 Definitionen und Ursachen der geistigen Behinderung
1.3 Sonderpädagogische Paradigmen
1.3.1 Normalisierung
1.3.2 Selbstbestimmung
1.3.3 Empowerment
1.3.4 Integration/Inklusion
1.4 Psychoanalytische Pädagogik
1.4.1 Psychoanalytisches Verstehen
1.4.2 Psychoanalytische Pädagogik bei geistiger Behinderung

2. Sexualität und Sexualentwicklung bei Menschen mit geistiger Behinderung
2.1 Definition Sexualität
2.2 Psychosexuelle Entwicklung
2.3 Spezifische Aspekte einer Sexualität bei geistiger Behinderung
2.3.1 Institutionelle und professionelle Abwehr
2.3.2 Kinderwunsch und Elternschaft
2.3.3 Medizin und Kontrazeption
2.3.4 Sexuelle Gewalt
2.3.5 Sexualassistenz

3. Psychische Entwicklung und Partnerschaften von Menschen mit geistiger Behinderung
3.1 Psychische Entwicklung bei Menschen mit geistiger Behinderung
3.1.1 Geistige Behinderung: Diagnose und Trauma
3.1.2 Selbsterleben und Mentalisierung
3.1.3 Ich-Entwicklung
3.1.4 Individuation
3.1.5 Abwehr der aggressiven mütterlichen Impulse
3.1.6 Triangulierung und ödipaler Konflikt
3.1.7 Adoleszente Entwicklung
3.2 Die gelungene Partnerschaft aus psychoanalytischer Perspektive
3.2.1 Objektwahl nach dem infantilen Vorbild
3.2.2 Reife genitale Liebe
3.3 Bedeutungen von Partnerschaft

4. Forschungsprojekt Partnervermittlung für Menschen mit Behinderung
4.1 Partnervermittlung Schatzkiste – Aufgaben und Struktur
4.2 Erwachsenenbildung für Menschen mit geistiger Behinderung im Kontext der Partnervermittlung
4.2.1 Skizzierung der Aufgaben und Ziele
4.2.2 Methodische und didaktische Aspekte
4.2.3 Bildungsangebote für Frauen und Männer
4.2.4 Ein Bildungsangebot für Frauen
4.3 Singlepartys – ein Weg zur Partnerschaft?
4.4 Fallstudien aus der Partnervermittlung
4.4.1 Psychoanalytisch-pädagogische Fallstudien als Forschungsmethode
4.4.2 Die Wahl der Methode
4.4.3 Frau A und Herr B: Fortführung der Mutter-Kind-Symbiose
4.4.4 Frau C: Sexuelle Gewalt und Behinderung
4.4.5 Frau D: Sexuelle Gewalt und symbiotische Verstrickung
4.4.6 Frau E und Herr F: Partnerschaft, Aggression und Bedrohung der Behinderung
4.5 Partnerschaften bei Menschen mit geistiger Behinderung – Konflikte und Konfliktbearbeitung

5. Konsequenzen für die pädagogische Praxis

Literatur

»Das Buch erweitert nicht nur den theoretischen Diskurs zu den Themen Sexualität und Partnerschaft, es bietet ebenso Perspektiven für die pädagogische Praxis zur Unterstützung von Partnerschaften bei Menschen mit geistiger Behinderung  ...«

, heilpaedagogik.de – Fachzeitschrift des Berufs- und Fachverbandes Heilpädagogik E.V. 4/2013

»Nur wenn es dem Betroffenen gelingt, sein So-Sein in den Alltag und damit auch in sein Leben zu integrieren, hat er auch eine realistische Chance auf umfassende Teilhabe in den wesentlichen Bereichen des alltäglichen Lebens. Darauf noch einmal hinzuweisen ist ein wichtiger Verdienst der Autorin. Insoweit kann man dieses Buch nur allen Lehrenden, Lernenden und Arbeitenden in allen Feldern der Heilpädagogik ausdrücklich ans Herz legen  ...«

Ulf-Henning Janssen, HEP Informationen Berufsheilerziehungspflege in Deutschland e.V. 3/2013

»Bender gelingt eine Bestandsaufnahme zur Lebensrealität von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung. Dabei stellt die Autorin heraus, dass der Aspekt der Lebensqualität durch Beziehungen für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung gesellschaftlich negiert wird  ...«

Petra Winkler , Zeitschrift für Sexualforschung 1/2013

»Hervorheben möchte ich an dieser Stelle die Fallbeispiele, die sehr differenziert und ausführlich beschrieben werden (100 Seiten). Diese habe ich mit großem Interesse gelesen und konnte an manchen Stellen sagen, ›ja, so ist es!‹ ...«

Riccardo Bonfranchi, SozialAktuell Nr. 5, Mai 2012

»Als Fazit kann festgehalten werden, dass die Autorin ein durchaus realistisches Bild der Situation der gelebten Sexualität, mit all ihren Schwierigkeiten, die diese bei und mit Menschen mit geistiger Behinderung begleitet, zeichnet und feststellt  ...«

Riccardo Bonfranchi, Infostelle. Online-Plattform für das Sozialwesen

»Thematisch ein sehr wichtiges Buch. Und wer sich nicht scheut, sich durch Dutzende von Zitierungen und Wiederholungen zu lesen, der oder die kann viele Anstöße zum bessern Verständnis und zur praktischen Arbeit zum Themenbereich mitnehmen  ...«

Santiago Marlise, www.socialnet.de