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Buchreihe: Angewandte Sexualwissenschaft
ISSN: 2367-2420
79 Seiten, Broschur, 125 x 205 mm
1. Aufl. 2016
Erschienen: Februar 2016
ISBN-13: 978-3-8379-2544-9
Bestell-Nr.: 2544
https://doi.org/10.30820/9783837968002
Leseprobe

Geschlecht als Gabe und Aufgabe

Intersexualität aus theologischer Perspektive

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Das geschlechtliche Selbsterleben als wesentliches Merkmal menschlicher Identität läuft oftmals der Vorstellung einer bipolaren Geschlechterordnung zuwider. Intersexualität steht quer zu dieser sozialen Geschlechterkonstruktion, die nicht nur in der christlich-theologischen Anthropologie oft als unhinterfragte Leitdifferenz vertreten wird.

Ausgehend von medizinisch-biologischen sowie sozialen Aspekten von Intersex wirft Conrad Krannich grundlegende Fragen für die theologische Anthropologie und Ethik auf. Mithilfe klassisch-theologischer Denkfiguren legt er den Konstruktionscharakter der geschaffenen Wirklichkeit offen und ermöglicht so ein Verständnis für die Ambivalenz und Mehrdeutigkeit sexueller Identität. Damit ist auch der Weg zu einem angstfreien Umgang mit den Vieldeutigkeiten menschlicher Existenz eröffnet.


Biological Sex as Gift and Task. Intersexuality from a Theological Perspective

The self-experience of one’s gender as an essential characteristic of human identity often runs counter to the notion of a bipolar gender order. Intersexuality transcends this social gender structure, which is often presented as an unquestioned guiding difference, not only in Christian-theological anthropology.

Starting from the medico-biological as well as social aspects of inters*, Conrad Krannich raises fundamental questions for theological anthropology and ethics. Using figures of classical theological thought, he exposes the constructional character of the created reality and thus makes possible an understanding of the ambivalence and ambiguity of sexual identity. This also opens the way to a fearless handling of the ambiguities of human existence.
1. Einleitung
1.1 Ein Intersex berichtet
1.2 Relevanz
1.3 Anliegen des Buches und analytisch-argumentatives Vorgehen

2. Das vieldeutige biologische Geschlecht
2.1 Biologisches Geschlecht und die Frage nach Eindeutigkeit
2.2 Geschlecht zwischen Konstruktivismus und Realismus
2.3 Zwischenfazit

3. Intersex in theologischer Perspektive
3.1 Geschlechtliche Nichteindeutigkeit und das leibliche Selbsterleben
3.2 Eindeutigkeit zwischen geordneter und zu ordnender Schöpfung
3.3 Geschlechtliche Nichteindeutigkeit und Zwang zur Eindeutigkeit

4. Intersexualität als theologische Herausforderung

5. Ausblick

Literatur

»Dieses Büchlein macht den Weg zu einer angst- und schamfreien Diskussion über die sexuelle und geschlechtliche Vielseitigkeit unserer menschlichen Existenz frei  ...«

Theodor Itten, Psychotherapie-Wissenschaft 2/2016

»Das Buch ist ein Plädoyer dafür, dass die menschliche Morphologie weitaus vielgestaltiger ist. Gott schuf die Menschen für sich und füreinander, und eben nicht nur als Frau und Mann  ...«

Jürgen Döllmann, www.kath-maennerarbeit.de

»Auch wenn der interdisziplinäre Forschungsstand zu Intersex nicht berücksichtigt wird, ist Krannichs Ansatz, kritisch-biologische, poststrukturalistische und bestehende theologische Positionen konstruktiv in einer eigenen Perspektive auf das Phänomen Intersex zu verbinden, zu begrüßen  ...«

Ester Mehrtens, Das Argument 317, 3/2016