327 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: Mai 2008
ISBN-13: 978-3-89806-762-1
Bestell-Nr.: 762
Mit einem Vorwort von Christa Rohde-Dachser
Psychoanalyse lesbischer Sexualität
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Konstruktive wie destruktive unbewusste Abwehrmaßnahmen lesbischer Frauen, die sowohl individuell als auch kollektiv sein können, werden erläutert. In ausführlichen Gesprächen mit lesbischen Frauen werden Themen wie sexueller Missbrauch, Penis- und Gebärneid sowie die kontraproduktive Isolierung, die manche lesbische Frauen in der feministischen Szene suchen, kritisch beleuchtet.
Inhalt
Vorwort
Christa Rohde-Dachser
Einleitung
Heterosexualität und Homosexualität
I. Zur Theorie lesbischer Sexualität
Psychoanalytische und sozialpsychologische Aspekte
1. Bisexualität und Ödipuskomplex im gesellschaftlichen Wandel
1.1 Manifeste Bisexualität
1.2 Weibliche Bisexualität
2. Psychoanalytische Konzepte zur lesbischen Sexualität
2.1 Sexualität
2.2 Die Entwicklung weiblicher Sexualität
2.3 Die Entwicklung lesbischer Sexualität
3. Feministische Konzepte zur lesbischen Sexualität
4. Weitere relevante Begriffe
4.1 Urszene
4.2 Entwicklung von Geschlechtsidentität
4.2.1 Die Aneignung des weiblichen Körpers
4.2.2 Interaktion in den primären Beziehungen
4.2.3 Die Macht der Mütter
4.2.4 Die Individuation von der Mutter (und der Welt)
4.3 Die verschiedenen Öffnungen
4.4 Die Beziehung zum Vater und die Triangulierung
4.5 Lesbische Geschlechtsidentität
5. Penisneid
5.1 Die Anerkennung des Geschlechtsunterschiedes
5.2 Der lesbische Penisneid
5.3 Die Entwertung des Weiblichen im Feminismus
5.4 Prähomosexuelle Mädchen
6. Der Ödipuskomplex
6.1 Ödipale Liebe und Überich-Bildung
6.1.1 Der positive Ödipuskomplex und die Überich-Bildung
6.1.2 Der negative Ödipuskomplex und die Überich-Bildung
6.2 Spezifische Entwicklungsaufgaben für lesbische Frauen
6.3 Innerfamiliäre Dynamik eines prähomosexuellen Mädchens
6.4 Fallbericht
6.5 Die Überich-Entwicklung lesbischer Frauen
7. Adoleszenz
7.1.Weibliche Masturbation
7.2 Historischer Exkurs
7.3 Coming-out und Homophobie
7.4 Reife genitale Sexualität und Generativität
8. Perversion und Sadomasochismus
8.1 Männliche und weibliche Perversion
8.2 Lesbische Ratgeber und Perversion
9. Sexueller Missbrauch
9.1 Ödipale Wünsche und deren Unter- bzw. Überstimulation
9.2 Das gewählte Trauma
II. Explorative Empirie
1. Methodik
1.1 Komparative Kasuistik
1.2 Erste Exploration und Vorüberlegungen
1.3 Rekrutierung der Probandinnen
1.4 Datenerhebung und Stichprobe
1.5 Auswahl der Interviews
1.6 Enactment
1.7 Psychoanalytische Einzelfallstudien
1.8 Tiefenhermeneutische Textinterpretation
2. Auswertung
2.1 Sandra
2.2 Reden über Sexualität ist fremd
2.3 Gabi
2.4 Jenseits der Konvention
2.5 Petra
2.6 Sexueller Missbrauch
2.7 Anne
2.8 Der Penis als schönes Instrument
3. Ergebnisse
3.1 Bisexualität und Größenfantasien
3.2 Trauer und Penisneid
3.3 Die Mutter-Kind-Dyade
3.4 Differenzierung und Aggression
3.5 Das homosexuelle Tabu
3.6 Einfühlung in das Gegengeschlecht
3.7 Umgang mit Aggression
3.8 Sexueller Missbrauch als »gewähltes Trauma«
3.9 Coming-out
3.10 Kinderwunsch und Urszene
3.11 Masturbation
3.12 Sadomasochistische Abwehr
3.13 Ödipuskomplex
3.14 Die Rolle des Vaters
3.15 Homophobie, Sprachlosigkeit und Überich
4. Ausblick
Anmerkungen
Literaturverzeichnis
»In der Theoriebildung finden wir eine gute Zusammenfassung bisheriger psychoanalytischer Literatur zum Thema. Die empirische Untersuchung wirft, ob der Stichprobe wie der Reduzierung des Materials auf vier telefonisch geführte Interviews, deutlich Fragen auf ...«
, Ärztliche Psychotherapie und Psychosomatische Medizin 03/2009
»In ›Psychoanalyse lesbischer Sexualität‹ will die Münchner Psychoanalytikerin Manuela Torelli anhand ihrer Erfahrungen mit lesbischen Klientinnen in der psychoanalytischen Theoriebildung wie analytischen Praxis weitverbreitete Vorurteile entlarven, so etwa das Krankheits- und Perversionsdogma ...«
Dr. Gudrun Hauer, Lambda Nachrichten
»Vor dem Hintergrund psychoanalytischer, sozialpsychologischer und feministischer Theorien werden in diesem umfangreichen Theorieband viele Aspekte weiblicher und lesbischer Sexualität detailliert dargestellt. Die Autorin greift hierbei auch eine Reihe von Vorurteilen auf, wie sie in der lesbischen Szene seit langem gepflegt werden. Ihrer Meinung nach sind diese Vorurteile aus den Diskriminierungserfahrungen entstanden und werden von Lesben als Abwehrstrategien eingesetzt ...«
Jule Blum, Lesbenring-Info 27. Jahrgang Nr.5 2008
»Ein sehr lesenswertes Werk zum triebdynamischen Verständnis menschlicher, insbesondere lesbischer Sexualität; intersubjektiv psychoanalytisch aufschlussreich, allerdings deutungstechnisch in der Überbetonung des ödipalen, triebdynamischen Modells eher kritisch zu genießen ...«
Robert C. Ware, Anne Ware, Psychoanalyse & Körper, Nr. 18, 10 Jg. (2011) Heft 1 (März)
»Vor allem wegen der gewonnenen modernen psychoanalytischen Perspektiven im Kontinuum psychoanalytischer Tradition erscheint mir die Lektüre dieses Buches als Gewinn für alle psychoanalytischen Kolleginnen und Kollegen ...«
Eva Poluda-Korte, PSYCHE
»Die Psychologin und Psychoanalytikerin Dr. Manuela Torelli widmet sich in ihrem neuen Buch der Psychoanalyse lesbischer Sexualität. Es ist das erste dieser Art im deutschsprachigen Raum. Was ist das besondere an der Liebe zwischen Frauen? gay-PARSHIP hat einmal nachgefragt
...«
Katja Tholen, www.gay-parship.de
»Dieses Werk ist eine umfassende Pionierarbeit auf dem Gebiet lesbischer Sexualität, die auch für heterosexuelle Leserinnen und Leser interessant ist, da grundsätzliche Fragen der menschlichen Sexualität behandelt werden ...«
Ludwig Helwig, Literatur-Report