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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
zus. 1.354 Seiten, Gebunden, 148 x 210 mm
Erschienen: August 2012
ISBN-13: 978-3-8379-2185-4
Bestell-Nr.: 2185

Der Besen, mit dem die Hexe fliegt

Wissenschaft und Therapeutik des Unbewussten (2 Bände)

Sofort lieferbar. Lieferzeit (D): 4-5 Werktage

Die titelgebende Metapher knüpft an Freuds Wort von der »Hexe Metapsychologie« an, geht aber weit darüber hinaus. In der Therapeutik muss ebenso wie in der Wissenschaft gearbeitet werden, damit man manchmal auch fliegen kann. Der ordnende, aufräumende Besen und die fliegende Hexe gehören zusammen, Zauberei allein schafft nur Unordnung und Verführung, ein Besen ist lediglich ein langweiliges Haushaltsinstrument. Therapeuten brauchen mehr als den Besen der Manuale: Zur Ordnungsleistung der Wissenschaft muss die philosophisch-lebenskundliche Orientierung hinzukommen, damit Wind unter den Flügeln entsteht und die Therapeuten mehr sind als technische Experten.

Renommierte Autorinnen und Autoren entwickeln im ersten Band den Grundgedanken eines Komplementaritätsprinzips von Praxis und Wissenschaft, die gleichberechtigt nebeneinander stehen sollen und müssen. Das Ergebnis ist, dass es auf den Therapeuten selbst mehr ankommt als auf seine Technik, dass Therapeutik nicht in der Anwendung von Wissenschaft allein bestehen kann, dass wir nicht Störungen behandeln, sondern Personen, die an Konflikten leiden.

Der im ersten Band entwickelte Grundgedanke eines Komplementaritätsprinzips der Psychologie entwirft ein Bild des Menschen, das von Kausalität, Sozialität und Sinn bestimmt ist. Diese triadische Komplementarität wird im vorliegenden zweiten Band praktisch: Es geht um Konversation – das zentralen Moment von Sozialität und Sinngestaltung – und Resonanz, die nicht nur zwischenmenschlich, sondern auch sozial und physiologisch-körperlich verstanden werden muss.

Mit Beiträgen von Christina von Braun, Michael B. Buchholz, Hinderk Emrich, Jochen Fahrenberg, Thomas Fuchs, Günter Gödde, Bernard Görlich, Helmut Heit, Uwe Hinrichs, Matthias Kettner, Helmut König, Susanne Loetz, Nikolaos Loukidelis, Wolfgang Mertens, Johannes Oberthür, Werner Pohlmann, Gerald Poscheschnik, Adnan Sattar, Alfred Schöpf, Daniel Schubbe, Johann August Schülein, Christian Sell, Thomas Slunecko, Werner Stegmaier, Volker Tschuschke, Michael Steinmann, Harald Walach, Susanne Walz-Pawlita, Hans-Jürgen Wirth, Christoph Wulf und Jörg Zirfas

Band 1: Psychologie als Wissenschaft der Komplementarität

Inhalt

Vorwort
Hexen und Besen und was sie fliegen macht
Michael B. Buchholz & Günter Gödde

Flughafen: Orientierung am Magnetfeld des Unbewussten

Einführung der Herausgeber
Michael B. Buchholz & Günter Gödde

Offene Fragen in der Wissenschaft vom Unbewussten und ihrer Beziehung zur Therapeutik
Günter Gödde

Über »Empirische Forschung in der Psychoanalyse«
Versuch einer Grundlegung anhand ausgewählter Beispiele aus Theorie, Therapie und Methodik
Gerald Poscheschnik

Das Geschlecht des Unbewussten in der Wissensordnung
Christina von Braun

Von der »Dunklen Materie« in den Wissenschaften
Ein Essay über das Paradigma der Wissenschaften im 21. Jahrhundert
Uwe Hinrichs

Gegensätzliche Flugrichtungen: Komplementarität in Psychologie und Psychotherapie

Einführung der Herausgeber
Günter Gödde & Michael B. Buchholz

Wilhelm Wundt erneut gelesen
Psychologie als »empirische Geisteswissenschaft«
Jochen Fahrenberg

Nietzsches Vermittlung von Geist und Natur
Interpretieren am Leitfaden des Leibes
Helmut Heit & Nikolaos Loukidelis

Die Wissenskultur der Psychoanalyse und ihre Differenzen zur kognitiven Verhaltenstherapie
Christian Sell

Komplementarität: Rahmen für eine Wissenschaftstheorie der Psychologie
Harald Walach

Flugrouten: Unterschiedliche Erkenntniszugänge zum Unbewussten

Einführung der Herausgeber
Michael B. Buchholz & Günter Gödde

Die Wissensform des Unbewussten im 19. Jahrhundert
Alfred Schöpf

Formen der (Er)Kenntnis
Ein morphologischer Blick auf Schopenhauer
Daniel Schubbe

Die Wissenschaft auf dem Boden des Lebens
Nietzsches Wissenschaftskritik im V. Buch seiner
Fröhlichen Wissenschaft
Werner Stegmaier

Formen des Wissens und deren Entwicklung bei Therapeuten
Michael B. Buchholz

Der Dämonenmeister: Freuds Integration verschiedener Disziplinen

Einführung der Herausgeber
Michael B. Buchholz & Günter Gödde

Freuds naturwissenschaftliche Orientierung aus heutiger Sicht
Ein fiktives Interview
Wolfgang Mertens

»Die lebendige Natur als phantastische Wirklichkeit.«
Goethe – Johannes Müller – Darwin – Dilthey – Freud
Werner Pohlmann

Der Eigensinn des Unbewussten
Alfred Lorenzer als Freud-Interpret
Bernard Görlich

Freuds Grenzgänge zwischen Wissenschaft und Ästhetik
Jörg Zirfas

Rundflug – eine erste Synopsis

Warum eine Münze weder auf die eine noch auf die andere Seite fallen darf– Die beiden Seiten der Psychologie
Günter Gödde & Michael B. Buchholz

Autorinnen und Autoren

Inhalt von Band 2


Band 2: Konversation und Resonanz in der Psychotherapie

Inhalt

Zur Einführung
Konversation und Resonanz – Unterwegs zu einer Theorie, die versteht, warum verstehende Konversation hilft
Michael B. Buchholz

Keine Wissenschaft und Therapeutik ohne philosophische Fluglotsen

Einführung der Herausgeber
Günter Gödde & Michael B. Buchholz

Goethe und die Natur der Wissenschaft
Johannes Oberthür

Krankheit und Freiheit
Zu Nietzsches und Gadamers Philosophie der Medizin
Michael Steinmann

Homo abducens
Welches Menschenbild passt zur psychoanalytischen Psychologie?
Matthias Kettner

Warum es so wichtig ist, dass Freud eine eigene Philosophie entwickelt hat
Günter Gödde

Flugsteuerung in der Therapeutik: »Implizite Konzepte« aus der Anthropologie

Einführung der Herausgeber
Günter Gödde & Michael B. Buchholz

Anthropologie als Projekt der Psychologie
Immanuel Kants »Anthropologie in pragmatischer Hinsicht abgefasst«
Jörg Zirfas

Plädoyer für eine interdisziplinäre Anthropologie auf empirischer Basis
Jochen Fahrenberg

Zur »latenten Anthropologie« des Therapeuten im Kontext der unterschiedlichen psychoanalytischen Therapierichtungen
Hans-Jürgen Wirth

Historisch-kulturelle Anthropologie – Anregung und Herausforderung für die Psychoanalyse
Christoph Wulf

Pro und Contra neuer Flugtechniken: Soziale Kognition und neurowissenschaftliche Forschung

Einführung der Herausgeber
Michael B. Buchholz & Günter Gödde

Psychoanalyse und »social cognition«
Michael B. Buchholz

Das Gehirn als Beziehungsorgan in verkörperten Interaktionen
Thomas Fuchs

Resonanzphänomene im Gehirn und dämonische Besetztheit
Hinderk M. Emrich

Entsteht die Welt im Kopf?
Was die derzeitige Hirnforschung derzeit beschränkt
Adnan Sattar

… und die weiteren Aussichten

Einführung der Herausgeber
Michael B. Buchholz & Günter Gödde

Kollektives Gedächtnis, Erinnerungskultur und Psychoanalyse
Helmut König

Warum es Psychoanalyse in der gegenwärtigen Wissenschaftsordnung nicht leicht hat
Erkenntnis- und institutionstheoretische Überlegungen
Johann August Schülein

Zur Kritik der Zuschauerontologie der Psychoanalyse
Vorbereitende Arbeiten
Thomas Slunecko

Wissenschaftlich fundierte Psychotherapie – unbedingt, aber wie?
Volker Tschuschke

Zur »methodenspezifischen Eigengesetzlichkeit therapeutischer Prozesse«
Ein Plädoyer für eine verfahrensorientierte postgraduale Ausbildung
Susanne Walz-Pawlita & Susanne Loetz

Erneuter Rundflug und Landung

Person versus Methode – Eine zentrale Frage für Therapeutik und Therapieforschung
Michael B. Buchholz & Günter Gödde

Autorinnen und Autoren

Inhalt von Band 1

»Die Grundaussage des Buches ist: Psychologie und Psychotherapie sind als ›Wissenschaft der Komplementarität‹ zu verstehen. Komplementarität ist dabei verstanden als verbindende und übergreifende Sichtweise des harten (naturwissenschaftlich-empirischen) und des weichen (Interpretation, Deutung und Intuition betonenden) Denkstils  ...«

Ludwig Janus,

»Wie schon in den wunderbaren Bänden zum Unbewussten, treten Gödde und Buchholz hier den Beweis an, dass die Psychoanalyse zur differenzierten und wertschätzenden Begegnung mit anderen Disziplinen sehr wohl in der Lage ist. Erneut wurden prominente Autoren aus vielen Wissensgebieten für ihren spezifischen Blick auf die Psychoanalyse angefragt und in dieser Begegnung entstehen jeweils neue Perspektiven und Brücken  ...«

Sebastian Leikert, Psychotherapeut, Ausgabe 1/2014

»Auf einem beeindruckenden Raum von 1354 Seiten wird der Versuch unternommen, über eine rein ›binnenorientierte‹, also im Rahmen der Psychoanalyse verbleibende Darstellung des Freudschen Konzepts des Unbewussten hinauszugehen. Die Herausgeber suchen also gemeinsam mit renommierten Autorinnen und Autoren die Auseinandersetzung mit angrenzenden Disziplinen  ...«

Charlotte Annerl, e-Journal Philosophie der Psychologie, Nr. 18 Juni 2013

»Für im positiven Sinne ›verstörungsbereite‹ systemische Praktiker und Theoretiker enthält es viele anregende Aspekte, welche nicht nur Neues beinhalten, sondern Vertrautes in neuem Licht erscheinen lassen und womöglich sogar über den eigenen Tellerrand hinausweisen. In diesem Sinne ist das Werk als unbedingt empfehlenswert zu bezeichnen  ...«

Lothar Eder, systemagazin. Online-Journal für systemische Entwicklungen

»Dieses Buch setzt neue und qualitativ hohe Maßstäbe im deutschsprachigen Raum für die wissenschaftstheoretische Begründung einer integrativen Psychologie und interaktionalen Psychoanalyse. Es ist ein wichtiges Buch und sei nachdrücklich allen empfohlen, die sich über den Stand des Wissens informieren möchten  ...«

Burkhart Brückner, Psyche 9+10/2013

»Mit ähnlichem Anspruch und didaktischem Aufbau wie in ›Macht und Dynamik des Unbewussten‹ haben die Herausgeber erneut ein Viel-Männer (und Wenig-Frauen, sieht man einmal von der gewagten Umschlaggestaltung ab) Buch verfasst, gewidmet der ›Hexe Metapsychologie‹ und ihrem Besen  ...«

Ruth Sandmann-Strupp, Analytische Psychologie. Zeitschrift für Psychotherapie und Psychoanalyse, Juni 2013