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Buchreihe: Imago
263 Seiten, Broschur, 125 x 205 mm
Erschienen: Dezember 2014
ISBN-13: 978-3-8379-2436-7
Bestell-Nr.: 2436
Leseprobe

Camille Claudel

Die Flehende vom Quai de Bourbon. Eine fiktionale Psychoanalyse

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Im Alter von 18 Jahren begegnet die Bildhauerin und Malerin Camille Claudel dem 24 Jahre älteren Auguste Rodin, wird seine Schülerin und Gehilfin, schließlich Modell, Muse und Geliebte. Nach jahrelanger wechselseitiger Inspiration und einer intensiven Liebesbeziehung trennt sich Claudel beruflich und privat von Rodin und sucht nach sozialer und künstlerischer Unabhängigkeit. Doch der Erfolg bleibt mäßig; sie entwickelt einen stärker werdenden Verfolgungswahn, verwahrlost, zerstört systematisch ihre Kunstwerke und wird schließlich von ihrem Bruder in eine Nervenheilanstalt eingewiesen, wo sie 30 Jahre später – nahezu vergessen – stirbt.

Mithilfe einer fiktionalen Psychotherapie analysiert Thomas Ettl die Lebensgeschichte der Künstlerin und ihre Beziehung zu Rodin und zeigt ihre Paranoia als Symptom einer frühkindlichen Deprivation. Dazu versetzt er sich und seine psychoanalytische Praxis ins Paris des frühen 20. Jahrhunderts, wo Camille Claudel in mehreren konstruierten Sitzungen selbst zu Wort kommt. Die so gewonnenen Erkenntnisse setzt Ettl zur bisherigen Forschung in Bezug und kommt zu einer Neuinterpretation ihrer Liaison mit Rodin.
Inhalt

I. Prolog

II. Die Ikonoklastin

III. Camille und Rodin

IV. Die Usurpatorin

V. Epilog

Literatur

Anmerkungen

»Die schwierige, aber interessante Biografie der Künstlerin bietet reichhaltig Stoff für psychoanalytische Betrachtungen ...«

Verena Liebers, Eppendorfer – Zeitung für Psychiatrie 6/2015

»Nehmen wir es so, dann entfaltet das Buch einen Sog, an dem man dranbleiben möchte. Der Text scheint sich immer mehr in die Geschichte und Seelenleben der Bildhauerin zu bohren und hineinzuwinden. Spannend zu lesen ist die Anwendung der Theorien von Grunberger und Rodulfo aus lacanianischer Sicht auf die narzisstische Problematik von Camille Claudel. Hier entfaltet der Autor mit allen Überdeterminierungen ein Feuerwerk, das in der atemlosen Verschränkung an Arbeiten von Judith le Soldat erinnert  ...«

Matthias Oppermann, psychosozial 38. Jg. (2015), Heft III (Nr. 141)