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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
299 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: Februar 2012
ISBN-13: 978-3-8379-2092-5
Bestell-Nr.: 2092
Leseprobe

100 Jahre Totem und Tabu

Freud und die Fundamente der Kultur

Sofort lieferbar. Lieferzeit (D): 4-5 Werktage

»Freuds Totem und Tabu gehört zu jenen Büchern, die alt werden müssen, um in ihrer Radikalität erkannt zu werden. Wenn wir heute von einem Buch sagen, es sei radikal, so meinen wir, daß es wichtige Probleme unserer Gegenwart in ein klares und scharfes Licht taucht.«
Mario Erdheim

Freuds Kulturauffassung, die er zeit seines Lebens vertrat, lässt sich als maßgeblichen Beitrag zu einer allgemeinen Theorie des Opferrituals ansehen. 100 Jahre nach Erscheinen von Totem und Tabu ist dieses Buch immer noch Gegenstand heftiger und fruchtbarer Kontroversen. Gerade in den Humanwissenschaften hat das Thema »Ritual« erneut besondere Aktualität gewonnen.

Die Debatte wird im vorliegenden Band von Kulturwissenschaftlern verschiedener Disziplinen fortgeführt und um erstmals ins Deutsche übersetzte Texte ergänzt. Die hier versammelten Aufsätze sind den zentrifugalen Kräften des Spezialistentums entgegengerichtet und haben das Potenzial zu einer Theoriesynthese.

Mit Beiträgen von Elizabeth Bott Spillius, Ulrike Brunotte, Paula Elkisch, Robin Fox, René Girard, Eberhard Th. Haas, Alfred L. Kroeber, Cyril Levitt, Margaret Mead, Wolfgang Palaver, Uwe C. Steiner und Herbert Will

»Hundert Jahre ist Sigmund Freuds kulturtheoretische Abhandlung ›Totem und Tabu‹ inzwischen alt, die 1912/13 als Artikelfolge in der Zeitschrift ›Imago‹ erstmals erschien. Und noch immer heftig umstritten. Ihre Rezeptionsgeschichte, resümiert der Psychoanalytiker Eberhard Th. Haas, besteht vor allem aus Ablehnung  ...«

Dominik Rose, literaturkritik.de, Nr. 9, September 2013

»Eberhard Th. Haas hat in diesem Buch in der Suche nach einer ›Theoriesynthese‹ Aufsätze versammelt, die sich dem Text von Freud aus verschiedenen Blickwinkeln nähern. So finden sich in dem Band aktuelle und historische Beiträge aus Kultur- und Literaturwissenschaft, Anthropologie, Soziologie, Ethnologie, Theologie und Psychoanalyse  ...«

Matthias Oppermann, psychosozial 36. Jg. (2013) Heft I (Nr. 131)

»Der Darmstädter Psychoanalytiker Eberhard Th. Haas hat für die Herausgabe seines Sammelbandes mit Schriften zum wohl ›riskantesten Buch‹ (S. 273) Sigmund Freuds ein beeindruckendes historisches Datum gewählt: Ein ganzes Jahrhundert ist nunmehr vergangen, seit Freud seinen berühmt-berüchtigten kulturtheoretischen Klassiker ›Totem und Tabu‹ (1912-1913) publizierte  ...«

Annette Vieth, Jahrbuch für Literatur & Psychoanalyse. Freiburger literaturpsychologische Gespräche, Bd. 32

»Ein wichtiges und lohnendes Projekt, hundert Jahre nach dem Erscheinen, ›Totem und Tabu‹ auf seinen heutigen Gehalt hin zu prüfen. Die hier versammelten Beiträge tun das ausführlich und nachvollziehbar  ...«

F.W. Schmitt, Gnostika 51, November 2012


Inhalt

Editorial

Fußnote einer Ethnologin zu Totem und Tabu
Margaret Mead

Totem und Tabu im Rückblick
Alfred L. Kroeber

Ein neuer Blick auf Totem und Tabu
Robin Fox

Totem und Tabu und die Behandlung eines Jungen in der Latenzphase
Paula Elkisch

Totem und Tabu und die »Professional Correctness«
Elizabeth Bott Spillius

Totem und Tabu und die Inzestverbote
René Girard

Die Behälterfunktion des Rituals
Versuch der Rekonstruktion von Totem und Tabu
Eberhard Th. Haas

Von der Schwerkraft der Gründungsgewalt
Bleibendes Vermächtnis und Grenzen der Religionstheorie Sigmund Freuds
Wolfgang Palaver

Gewalt, Schuldgefühl und Religionsbildung – 100 Jahre nach Totem und Tabu
Herbert Will

Massenseele, Medium und Mimesis
Dingtheoretische Anmerkungen zu Freud und Girard
Uwe C. Steiner

Brüderclan und Männerbund
Freuds Kulturgründungstheorie im Kontext neuerer kulturanthropologischer und gendertheoretischer Ansätze
Ulrike Brunotte

Freud und Durkheim über Tabu und Totem
Cyril Levitt

100 Jahre Totem und Tabu: Wissenschaftlich unkorrekt oder Grundlage einer Kulturanthropologie?
Eberhard Th. Haas

Autorinnen und Autoren

Bibliographische Angaben