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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
168 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: Mai 2016
ISBN-13: 978-3-8379-2449-7
Bestell-Nr.: 2449
Leseprobe

Biografisches Verstehen bei Freud

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Die Methode des biografischen Verstehens gewinnt in Psychologie und Psychotherapie, Erziehungs- und Sozialwissenschaften zunehmend an Bedeutung. Sigmund Freud gehört zu den Pionieren dieser Methode, auf deren Grundlage er zentrale Konzepte seiner Lehre entwickelt hat. Schon in den Brautbriefen Freuds spielt biografisches Verstehen eine bedeutende Rolle, für seine Fallstudien ist es die wichtigste Methode.

Das vorliegende Buch gibt einen Überblick über die zentrale Thematik des biografischen Verstehens bei Freud, die exemplarisch für psychoanalytische Therapie und Theoriebildung geworden ist. Gezeigt wird, wie Freud diese Methode ausbildet, verfeinert und sich mit ihrer Hilfe von Mitstreitern und späteren Rivalen wie Adler und Jung abgrenzt.

In Karikaturen und Cartoons wird häufig versucht, Freuds Version des Verstehens und Deutens zu parodieren. Der Beitrag von Julia Quante erläutert, wie Cartoonisten Freud verstehen – und missverstehen.

Mit einem Beitrag von Julia Quante
Inhalt

Vorbemerkung

I Biografik-Kritik und biografisches Verstehen

»Endlich giebt das Gedächtniss nach« – Freuds Biografik-Kritik
Freud, Lou Andreas-Salomé, Elisabeth Förster-Nietzsche und das Problem einer Nietzsche-Biografie
Der Fall Nathan Weiss – Freuds biografische Analyse eines Suizids
Kinder biografisch verstehen

II Zwischen Erklären und Verstehen – das methodologische Doppelgesicht der Freud’schen Psychoanalyse
Zur Historizität des Psychischen
Freud – Wegbereiter einer historischen Psychologie?
Freuds Konzept des Verstehens

III Zu den Kontroversen zwischen Freud und Adler sowie Freud und Jung
Die Wiederkehr des verdrängten Adler
Biografisches Verstehen im Briefwechsel zwischen Freud und Jung
Der Bruch mit Freud als Thema im Roten Buch von Jung

IV Wie Cartoonisten Freud verstehen
– Ein Beitrag von Julia Quante

Abbildungsnachweise
Literatur
Drucknachweise

»Die Möglichkeit, uns gegenseitig Lebensgeschichten zu erzählen, ist eigentlich eine Unmöglichkeit. Freud wusste das und verwahrte sich gegen alle Angebote potenzieller Biografen. Dessen ungeachtet lenkt seine Psychoanalyse den Blick fortwährend auf die individuelle Vergangenheit  ...«

Moritz Senarclens de Grancy, Luzifer-Amor. Zeitschrift zur Geschichte der Psychoanalyse, Heft 59, 30. Jahrgang, 2017