263 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
1. Auflage 2018
Erschienen: Oktober 2018
ISBN-13: 978-3-8379-2807-5
Bestell-Nr.: 2807
Mit einem Vorwort von Judith Glück
Holocaust, Trauma und Resilienz
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»[E]in langes Leben besteht nicht nur aus seinen eklatantesten Erlebnissen, so schwerwiegend diese sein mögen, sondern aus unzähligen Mosaiksteinen, die alle charakterbildend sein können. […] Ich war gerührt von Ihrer einfühlsamen und dabei wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit meiner Biographie und bin Ihnen dankbar, dass Sie sich so gründlich damit auseinandergesetzt haben« (Prof. Dr. Ruth Klüger in ihrer E-Mail vom 11.05.2017 an die Autorin).
Einleitung
I Theoretischer Teil
1 Der Holocaust
1.1 Etymologie und Semantik des Begriffs
1.2 Ideologische Grundlagen: Rassismus, Antisemitismus, Herrschaftsutopie
1.3 Chronologie der Judenvernichtung
1.4 Idiosynkrasien des Holocaust
2 Psychotraumata
2.1 Definition und Konzeptualisierung
2.2 Spezifika des Holocaust-Traumas
2.3 Frühe Holocaust-Studien: Das »Überlebenden-Syndrom«
2.4 Das Konzept der sequentiellen Traumatisierung: Langzeiteffekte der Verfolgung
2.5 Das Holocaust-Trauma über die Lebensspanne (I): Child Survivors
2.6 Das Holocaust-Trauma über die Lebensspanne (II): Spätfolgen im Alter
3 Resilienz
3.1 Einordnung in die Rahmentheorie der Salutogenese
3.2 Begriffsklärung und Konzeptualisierung
3.3 Zur Geschichte der Resilienzforschung: Ansätze, Studien, Diskurse
3.4 Zentrale Konzepte der Resilienzforschung
3.4.1 Das Risikofaktorenkonzept
3.4.2 Das Schutzfaktorenkonzept
3.5 Resilienz bei Holocaust-Überlebenden
4 PosttraumatischesWachstum
II Empirischer Teil
1 Design, Fragestellung,Methodik,Material
1.1 Design: Einzelfallanalyse
1.2 Forschungsfragen
1.3 Begründung der Fallauswahl
1.4 Auswertungsmethode
1.5 Fallzusammenfassung: Chronologie der biographischen Eckdaten
1.6 Darstellung und Kommentierung des Materials
2 Fallanalyse und -interpretation von weiter leben
2.1 Ressourcen, Schutz- und Risikofaktoren vor der Deportation
2.1.1 Das Mikrosystem Elternhaus
2.1.2 Das Makrosystem Wien
2.1.3 Umgang mit dem Judentum
2.1.4 Literatur als persönliche Ressource
2.2 Bewältigungsstrategien in den Konzentrationslagern
2.2.1 Theresienstadt
2.2.2 Auschwitz-Birkenau
2.2.3 Christianstadt/Groß-Rosen
2.2.4 Kriegsende: Flucht
2.3 Resilienzprozesse nach dem Krieg
2.3.1 Zuflucht: Bayern
2.3.2 Emigration: New York/Amerika
2.4 Resümee: Ruth Klügers Ressourcen, Schutz- und Risikofaktoren
3 Fallanalyse und -interpretation von unterwegs verloren
3.1 »Abschiede«
3.1.1 Entfernung der KZ-Nummer
3.1.2 Abschiede von Mutter und Cousin
3.2 Neue Welt: Amerika
3.2.1 Das akademische Dorf: Princeton
3.2.2 Eheunglück
3.2.3 Spätes Studium
3.2.4 Auslandsgermanistin: Freundin Maria
3.2.5 »Gerettete Scherben«: Mutter und Universitätsprofessorin
3.3 Alte Welt: Europa
3.3.1 Später Ruhm als Schriftstellerin
3.3.2 Göttinger Neurosen
3.3.3 Wiener Neurosen
3.4 Resümee: Verletzlichkeit und Resilienz bei Ruth Klüger
III Ergebnisse & Diskussion
1 Ergebnisse
2 Diskussion
2.1 Einordnung in die Resilienzforschung
2.2 Kritik und Ausblick
Literatur
»Es gelingt Monika Jesenitschnig vorzüglich, Ruth Klügers Lebensthemen und ihr Werk als Lebensäußerungen einer Überlebenden zu beschreiben ...«
Roland Kaufhold, Kinderanalyse 3/2020
»Die Befunde ihrer ins Detail gehenden Untersuchungen fasst die Autorin gut zusammen und bringt sie kunstvoll in einen Austausch mit Ergebnissen der Resilienzforschung. Es wird herausgestellt, dass eine resiliente Entwicklung mit Schwierigkeiten, Schmerz und Trauer verknüpft sein kann und viel Kraft erfordert ...«
Yizhak Ahren, Anders. Halbjahres-Zeitschrift für Psychologische Morphologie. 36/2019
»Die Germanistin Monika Jesenitschnig hat mit Holocaust, Trauma und Resilienz eine umfangreiche entwicklungspsychologische Studie über Ruth Klügers Biographie vorgelegt, die mit großem Gewinn zu lesen ist. In feinfühliger, systematischer Weise analysiert die Autorin, nachdem sie in einem theoretischen Teil die Salutogenese behandelt hat, Ruth Klügers literarisches Gesamtwerk im Kontext ihrer Vulnerabilität ...«
Roland Kaufhold, Einsicht. Bulletin des Fritz Bauer Instituts 2019
»Ein großer Wert und die Relevanz der Arbeit liegen jedoch darin zu zeigen, dass sich autobiografische Literatur zum Holocaust sehr gut dafür eignen kann, Erkenntnisse über (extrem) traumatische Erfahrungen zu vermitteln und auch in der Entwicklungspsychologie und Resilienzforschung Beachtung finden kann und sollte ...«
Charlotte Kitzinger, holocaustliteratur.de
»Ein sehr lesenswertes Buch, das allen zu empfehlen ist, die mit traumatisierten Menschen arbeiten oder auch selbst traumatisiert sind, weil es den Zugang zu möglichen Quellen der Resilienz eröffnet. Den Weg zu den resilienten Quellen muss allerdings jeder selbst finden ...«
Gertrud Hardtmann, www.socialnet.de
»Die Autorin, die Literaturwissenschaft und Psychologie studiert hat, widmet sich einem zweifellos interessanten Vorhaben, indem sie den Spuren der langfristig nachwirkenden traumatischen Erfahrungen in Klügers autobiografischen Schriften nachgeht ...«
Barbara Stambolis, Trauma & Gewalt – Forschung und Praxisfelder, 13. Jahrgang, Heft 1, 2019
»Die Kärntner Psychologin Monika Jesenitschnig legt nun eine intensive Untersuchung von Ruth Klügera weiter leben vor, ihr Buch über – einen Zufall ...«
A. K., Wina. Das jüdische Stadtmagazin #11, Jg. 7 / November 2018