Buchreihe: Angewandte Sexualwissenschaft
ISSN: 2367-2420
215 Seiten, Broschur, 125 x 190 mm
1. Aufl. 2020
Erschienen: September 2020
ISBN-13: 978-3-8379-3009-2
Bestell-Nr.: 3009
https://doi.org/10.30820/9783837977189
ISSN: 2367-2420
215 Seiten, Broschur, 125 x 190 mm
1. Aufl. 2020
Erschienen: September 2020
ISBN-13: 978-3-8379-3009-2
Bestell-Nr.: 3009
https://doi.org/10.30820/9783837977189
HIV und Schuldgefühle
Zur Psychodynamik in der HIV-Testberatung
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Zu Beginn der »Aidskrise« in den 1980er Jahren kam eine HIV-Infektion noch einem Todesurteil gleich. Menschen mit HIV und Aids wurden stigmatisiert und die Ansteckung mit Schuld und Strafe für »abweichende« Lebensstile und Sexualverhalten assoziiert. Obwohl sich die Therapiemöglichkeiten und der gesellschaftliche Umgang mit HIV in der heutigen Zeit deutlich verbessert haben, lässt sich in der HIV-Testberatung nach wie vor beobachten, dass neben der Ansteckungsangst vor allem Schuldgefühle das Erleben von Menschen bestimmen, die befürchten, sich mit HIV infiziert zu haben. Die Beratung bekommt so für Klient*innen oft die Funktion einer »Beichte« mit der Hoffnung auf Absolution.
Franziska Hartung knüpft an diese Beobachtungen an, analysiert und konzeptionalisiert die zugrunde liegenden Schuld-Dynamiken. Sie zeigt, dass Schuld und Schuldgefühle nach wie vor relevante Themen im HIV-Diskurs sind und das subjektive Erleben von Klient*innen in der HIV-Testberatung bestimmen sowie für Prävention und Beratung eine wichtige Rolle spielen. Ein besseres Verständnis der Schuldgefühle kann dazu beitragen, wirksam gegen Stigmatisierungen vorzugehen und sexuelle Gesundheit ganzheitlich zu betrachten.
Franziska Hartung knüpft an diese Beobachtungen an, analysiert und konzeptionalisiert die zugrunde liegenden Schuld-Dynamiken. Sie zeigt, dass Schuld und Schuldgefühle nach wie vor relevante Themen im HIV-Diskurs sind und das subjektive Erleben von Klient*innen in der HIV-Testberatung bestimmen sowie für Prävention und Beratung eine wichtige Rolle spielen. Ein besseres Verständnis der Schuldgefühle kann dazu beitragen, wirksam gegen Stigmatisierungen vorzugehen und sexuelle Gesundheit ganzheitlich zu betrachten.
1 Einführung
Hintergrund
Forschungsfragen und Herangehen
Theoretischer Hintergrund
2 Schuld und Schuldgefühl
Schuld, Existenz und Identität
Schuld und Verantwortung
Schuld, soziale Ordnung und Macht
Beichte und Geständnis als institutionalisierte Bekenntnisse
Schuldgefühle und Gewissen
3 Schuld als stigmatisierende Zuschreibung im HIV/Aids-Diskurs
Schuld als sinnstiftende Erklärung im Aids-Diskurs der Anfangsjahre
Schuldzuweisungen in aktuellen HIV-Debatten
Schuld als (internalisierte) Stigmatisierung
4 Normative Prozesse der HIV-Prävention
Eigenverantwortung als Leitmotiv im aktuellen Gesundheitsdiskurs
Verschiebung von Gefahrendiskursen auf Risikodiskurse
»Condom Sense« – Die Normierung des Kondoms
Die soziale Praxis des HIV-Tests und die Verhandlung von Schuld und Verantwortung
5 Zusammenfassung der theoretischen Befunde
Empirische Forschung und Befunde
6 Forschungsdesign
Die Interviews
Datenanalyse und Typenbildung mittels Dokumentarischer Methode
7 Fallvignetten
Hailey – »Mit deinen ganzen Sexualpartnern«
Lars – »Jetzt, wo ichmeinen Lebenswillen wiederhabe«
Marvin – »Ich war nie ein Mensch, der gern Kante zeigt«
Sandro – »Das ist schon eine extreme Umbruchphase«
8 Typenbildung
»Ich bin selbst schuld« – Die »Selbstveranwortlichen«
»Das war gar nichtmeine Art« – Die »Depersonalisierten«
»Ich bin ein böserMensch« – Die »unmoralischen Täter_innen«
»Wer so lebt, hat es verdient« – Die »schuldigen Stigmatisierten«
»Mich trifft es bestimmt« – Die »Fatalist_innen«
»Ich habe die Kontrolle verloren« –Die »Unschuldigen«
9 Schluss
Literatur
Anhang
Expertengespräche
Transkriptionsregeln
Danksagung
Hintergrund
Forschungsfragen und Herangehen
Theoretischer Hintergrund
2 Schuld und Schuldgefühl
Schuld, Existenz und Identität
Schuld und Verantwortung
Schuld, soziale Ordnung und Macht
Beichte und Geständnis als institutionalisierte Bekenntnisse
Schuldgefühle und Gewissen
3 Schuld als stigmatisierende Zuschreibung im HIV/Aids-Diskurs
Schuld als sinnstiftende Erklärung im Aids-Diskurs der Anfangsjahre
Schuldzuweisungen in aktuellen HIV-Debatten
Schuld als (internalisierte) Stigmatisierung
4 Normative Prozesse der HIV-Prävention
Eigenverantwortung als Leitmotiv im aktuellen Gesundheitsdiskurs
Verschiebung von Gefahrendiskursen auf Risikodiskurse
»Condom Sense« – Die Normierung des Kondoms
Die soziale Praxis des HIV-Tests und die Verhandlung von Schuld und Verantwortung
5 Zusammenfassung der theoretischen Befunde
Empirische Forschung und Befunde
6 Forschungsdesign
Die Interviews
Datenanalyse und Typenbildung mittels Dokumentarischer Methode
7 Fallvignetten
Hailey – »Mit deinen ganzen Sexualpartnern«
Lars – »Jetzt, wo ichmeinen Lebenswillen wiederhabe«
Marvin – »Ich war nie ein Mensch, der gern Kante zeigt«
Sandro – »Das ist schon eine extreme Umbruchphase«
8 Typenbildung
»Ich bin selbst schuld« – Die »Selbstveranwortlichen«
»Das war gar nichtmeine Art« – Die »Depersonalisierten«
»Ich bin ein böserMensch« – Die »unmoralischen Täter_innen«
»Wer so lebt, hat es verdient« – Die »schuldigen Stigmatisierten«
»Mich trifft es bestimmt« – Die »Fatalist_innen«
»Ich habe die Kontrolle verloren« –Die »Unschuldigen«
9 Schluss
Literatur
Anhang
Expertengespräche
Transkriptionsregeln
Danksagung