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Buchreihe: Psychoanalytische Pädagogik
118 Seiten, Gebunden, 148 x 210 mm
2. veränd. Aufl. 2004
Erschienen: Oktober 2004
ISBN-13: 978-3-89806-366-1
Bestell-Nr.: 366

»Ich will Dir erzählen ...«

Geistig behinderte Menschen zwischen Selbst- und Fremdbestimmung

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Die Autoren stellen eine lebendige und eindrucksvolle, begleitende Beschreibung einer Gruppe von 23 geistig behinderten Frauen während eines zweijährigen Entwicklungsprozesses vor. Nach einer langjährigen stationären Verwahrung mit entsprechender Hospitalisierung in einer Landesnervenklinik wurden ihnen in drei Wohngruppen mehr Privatheit, Beziehung, individueller Freiraum und mehr Chancen zum Teilnehmen und Gestalten des Alltags geboten.

Die Entwicklung ihrer äußeren und inneren Lebensumstände wird über einen Zeitraum von zwei Jahren hinweg erzählt. Erscheinen die teilweise sehr schwer geistig behinderten Frauen anfangs fremd und fern, einige erschreckend eruptiv aggressiv, so kommen sie im Verlauf der Erzählung dem Leser näher, werden zu verstehbaren Persönlichkeiten mit einer geistigen Behinderung. Sie differenzieren sich, anhand von Beobachtungs- und Supervisionsprotoiollen fein nachgezeichnet, im Hinblick auf Ihr Erleben, ihre Körperlichkeit, ihre Grenzen und Abgrenzungen, in Bezug auf Wahrnehmung und Kompetenz im Umgang mit der dinglichen Umwelt und besonders im Hinblick auf ihre sozialen Kontakte.

Einige, bisher stumme Frauen fangen an zu sprechen. Ihre Stimmen hatte man zuvor noch nie gehört.

»Insgesamt bleibt eine widersprüchliche Leseerfahrung: Einerseits deutlicher Ärger darüber, daß die Darstellung Standards von Problemerörterung und Methodologie in keiner Weise entspricht, zum anderen ein höchst erfreulicher Einblick in die Praxis von Deinstitutionalisierung, eine Praxis die allein schon dadurch nutzt, daß man sie beginnt, und in der sich jede theoretische Reflexion als Gewinn für sie widerspiegelt
 ...«

Wolfgang Jantzen, psychosozial 3/1999