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Buchreihe: edition psychosozial
393 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: Januar 2009
ISBN-13: 978-3-89806-822-2
Bestell-Nr.: 822

Aus dem Französischen von Eike Wolff
Mit einem Vorwort von Marie-Jeanne Augustin-Forster

Psychotherapie mit Müttern und ihren Babys

Kurzzeitbehandlungen in Theorie und Praxis

Sofort lieferbar. Lieferzeit (D): 4-5 Werktage

Diese Übersetzung ist eine wahre Bereicherung der Schriften zur frühkindlichen Psychoanalyse im deutschsprachigen Raum. Die Autoren legen in diesem Buch die Praxis der gemeinsamen Psychotherapien von Mutter und Kleinkind dar, deren Technik durch die frühen Psychopathologien bestimmt wird. Sie zeigen auf, dass die Dyade aus Mutter und Baby ein instabiles System ist, das für innere und äußere Einflüsse außerordentlich empfänglich ist und sich infolgedessen bestens für eine Praxis und Theorie psychischer Veränderung eignet. Im Laufe gemeinsamer Kurztherapien, deren Technik anhand von Fallgeschichten vorgestellt wird, lassen sich oft bedeutsame Veränderungen erreichen.

Auswirkungen und Grenzen dieser Therapien werden anhand von Evaluationsstudien zu den therapeutischen Veränderungen und anhand der Diskussion der Therapieindikation und des Scheiterns von Therapien dargestellt. Die Grundfrage ist die nach den Einflüssen der Eltern auf den Prozess, der zur Strukturierung der Psyche des Kindes führt. Gemeinsame Psychotherapien können diesen Bereich in ganz eigener Weise beleuchten.

Inhalt

Vorwort

Einführung

Hinweis für den Leser
1 Klinische Illustrationen und Erörterungen von Beziehungspsychopathologien
2 Illustrationen zu Praxis und Theorie der Technik gemeinsamer Psychotherapie
3 Theoretische Ausarbeitungen zur gegenseitigen Durchdringung von Konflikthaftigkeit der Eltern und psychischen Abläufen im frühesten Lebensalter

Erster Teil
Die gemeinsamen Psychotherapien: klinische Studien zur Eltern-Kleinkind-Psychopathologie

Einführung

Kapitel I
Woher kommen die gemeinsamen Therapien von Mutter und Kleinkind?

I Die Entwicklung eines Konzepts
1 Die gemeinsamen Therapien von Mutter und Kleinkind
2 Der Beitrag von René Spitz
3 Der Beitrag von Margaret Mahler
4 Der Beitrag Winnicotts
5 Der Beitrag der »Interaktionisten«
6 Der Beitrag von Selma Fraiberg
7 Die französischsprachigen Beiträge
8 Die Beiträge der Genfer Schule

II Die Entwicklung der Psychiatrie des frühen Lebensalters
1 Vorausgegangenes und Nachträglichkeit
2 Die Definition der frühen Pathologien anhand der Interaktion

III Die Kürze der Mutter-Kleinkind-Psychotherapien
1 Die Mutter-Kind-Kurztherapien
2 Kurztherapien und Techniken

Kapitel II
Die psychischen Abläufe im Postpartum: eine neue Topik

I Spezifische Charakteristika der postnatalen Psychopathologie und deren Therapie
1 Die Materialisierung
2 Die Inkarnation oder das Objekt Kleinkind
3 Das Baby als Strukturteil
4 Das Kind als psychische Erweiterung
5 Kontinuität und Diskontinuität
6 Der Umbruch der Elternschaft
7 Die Instabilität des Postpartums

II Der Sektorcharakter der elterlichen Konfliktfelder
1 Die Entkoppelung von Psychopathologie des Postpartums und vorheriger psychischer Struktur
2 Zur Häufigkeit von Dekompensationen im Postpartum

III Die Vorhersage-Irrtümer

Kapitel III
Die Entwicklung der Identifizierungen mit den Eltern

I Von der Adoleszenz zum Erwachsenen

II Identifizierungen zum Aufbau der Elternidentität

III Die »entwicklungsbedingte Trauersituation« im Zusammenhang mit dem Eintritt in die Elternschaft
1 Die Etablierung der »Elternfunktion«

IV Unerreichbare Elternschaft: Extrem fordernde Elternideale

V Depressive Entwicklung im Zusammenhang mit der Elternschaft

VI Die »verfolgten« Eltern
VII Entwicklungstrauer und therapeutische Rezeptivität

Zweiter Teil
Der psychotherapeutische Prozess: Eingehende Untersuchung eines Falles

Einführung

Kapitel IV
Darstellung der ersten Sitzung einer Kurztherapie
I »Eine Tochter tut ihrer Mutter Gewalt an«
1 Das Aufkommen der symptomatischen Interaktionssequenz

II Analyse der Hauptkonfliktthemen und Interventionen der ersten Sitzung
1 Die Themen
2 Die Interventionen
3 Analyse der Interventionen

Kapitel V
Zusammenfassender Bericht zu den Sitzungen zwei bis sechs
I Zweite Sitzung, 24. März 1988
1 »Die Distanz«

II Dritte Sitzung, 29. März 1988
1 »Die Grenze«

III Vierte Sitzung, 19. April 1988
1 »Die Veränderung«
IV Fünfte Sitzung, 28. April 1988
1 »Der Ausschluss«
2 Die Ankündigung des Endes

V Sechste Sitzung, 4. Mai 1988
1 »Die Wiedergutmachung«

Kapitel VI
Beurteilung der Psychotherapie-Effekte

I Die Evaluation von Kurztherapien mit Kindern
1 Zusammenfassende Beschreibung des Forschungsprojekts: Evaluation der Kurztherapien von Mutter und Säugling

II Die klinische Beurteilung der Therapieeffekte
1 Symptome
2 Die Interaktionen
3 Tabelle der Ergebnisse nach Crittenden
4 Tabelle der Ergebnisse nach der Sensibilitäts-Skala von Ainsworth
5 Zusammenfassung
6 Schlussfolgerungen zu den quantitativen Beurteilungen der Therapieeffekte

Kapitel VII
Katamnestische Beurteilungen und Einzeltherapie des Kindes

I Die erste Katamnese, 16. März 1989 (Zehn Monate später)

II Die zweite Katamnese (14. Juni 1990) und Sandras Einzeltherapie
1 Die Therapie
2 Auszüge aus den beiden ersten Sitzungen

III Schlussfolgerungen

Kapitel VIII
Die symptomatische Interaktionssequenz (SIS): zwischen Intrapsychischem und Interagiertem

I Interaktion und Deutung
1 Die symptomatische Interaktionssequenz

II Intrapsychisches und Interagiertes
1 Deutung der SIS
2 Der Effekt der Koinzidenz

Dritter Teil
Klinische Illustration: Zusammenhänge zwischen den Konflikten der Eltern und der Psychopathologie des Kindes

Einführung

Kapitel IX
Verschiebung unabgeschlossener Trauer auf das Kind
I Einführung

II Erste Sitzung
1 Kommentar zur ersten Sitzung

III Zweite Sitzung
1 Kommentar zur zweiten Sitzung

IV Dritte Sitzung
1 Kommentar zur dritten Sitzung

V Vierte Sitzung
1 Kommentar zur vierten Sitzung

VI Fünfte Sitzung
1 Kommentar zur fünften Sitzung

VII Allgemeiner Kommentar zum Fall
1 Der Herd
2 Die Aufhebung der Symptome

VIII Die Katamnese nach zwei Jahren: Das Mädchen ist drei Jahre und zehn Monate alt
1 Betrachtungen zur Psychogenese aus Interaktion: Das Fortleben mütterlicher Fantasien im Kind
2 Analyse der zentralen Fantasien Maries
3 Die Weitergabe der mütterlichen Fantasien

IX Das Eindringen der mütterlichen Projektionen: die symptomatischen Interaktionssequenzen

X Rollenzuschreibung

XI Der positive Einfluss der mütterlichen Projektionen

XIV Schlussfolgerung

XV Der Inhalt der Interventionen des Therapeuten
1 Ziele der Therapie
2 Schlussfolgerungen zur Technik des Therapeuten

XVI Das Problem der Übertragung in den gemeinsamen Therapien
1 Übertragungsspaltung

XVII Beendigung

Kapitel XII
Die Begrenztheiten der gemeinsamen Therapien

I Der Umfang der therapeutischen Wirkungen

II Die Evaluierung der Therapieergebnisse
1 Die Dauer der Verbesserungen

III Katamnese von zwei gemeinsamen Therapien: Prägung durch die Projektionen der Mutter

IV Eine katamnestische Studie in der Adoleszenz

V Das Schicksal der elterlichen Projektionen

VI Ein Beispiel falscher Indikationsstellung zu gemeinsamer Therapie

VII Die Begrenztheit der Wirkungen einer gemeinsamen Therapie samt einer Katamnese nach zwei Jahren
1 Kommentar
2 Zweite Sitzung
3 Kommentar
4 Dritte Sitzung
5 Kommentar
6 Vierte Sitzung
7 Gesamtkommentar zum Fall
8 Die Katamnese nach etwa zwei Jahren
9 Die Unterredung mit dem Kind allein
10 Kommentar zum Katamnesegespräch
11 Zusammenfassung des Berichts von Dianes Logopädin acht Monate später

VIII Diskussion der Begrenztheiten der therapeutischen Wirkung in Abhängigkeit von der Psychopathologie

Fünfter Teil
Psychische Funktionsweise und frühe Eltern-Kind-Beziehung: Versuch einer theoretischen Ausarbeitung

Einführung

Kapitel XIII
Identifizierung, Projektion und projektive Identifizierung in der frühen Mutter-Kind-Beziehung: der Beitrag der gemeinsamen Therapien

I Betrachtungen zur projektiven Identifizierung
1 Pathologische projektive Identifizierungen: Ausstoßung und Annexion
2 Die Unterschiede zwischen libidinösen und aggressiven projektiven Identifizierungen
3 Die projektive Identifizierung in der Beziehung zwischen Mutter und Säugling
4 Drei Modalitäten projektiver Identifizierung von Eltern auf ihre Kinder
5 »Externalisierende« projektive Identifizierungen und Trauerfälle der Eltern
6 »Zwingende« projektive Identifizierungen und pathologische Trauersituationen der Eltern

II Trauer der Eltern um ein real verlorenes Objekt
1 Trauer der Eltern um ein Fantasieobjekt
2 Narzisstischer Funktionsmodus der Eltern und Schwierigkeiten bei der Trauerarbeit

III Die Deutung »anaklitischer« oder »ödipaler« Projektionen

IV Die Rolle des Vaters und die Rolle des Dritten

Kapitel XIV
Die Beiträge der Mutter zu den Identifizierungen
I Die strukturierende und die pathogene Rolle der Identifizierungsfunktion der Mutter
1 Die »entfremdenden« Identifizierungen in den Theorien von Piera Aulagnier
2 Die Identifizierungsfunktion der Mutter in den Mutter-Kind-Psychotherapien

II Die Rolle der »externalisierenden« und »empathischen« projektiven Identifizierungen bei der Entwicklung des kindlichen Identitätsgefühls
1 Der »zwingende« Druck der projektiven Identifizierungen der Eltern
2 Das frühe Identifizierungsparadox, durch die gemeinsamen Therapien evident gemacht
3 Die Identifizierungen als Ausdrucksform früher Fantasien

III Ausstoßende und deformierende projektive Identifizierungen der Eltern: Frühe Identifizierungsstörungen des Kindes
1 Verzerrungen der Interaktion zwischen Mutter und Baby
2 Frühe Identifizierungsstörungen beim Kleinkind
3 Negative Identifizierungen mit zurückweisenden und verfolgenden Elternobjekten
4 Der pathologische Narzissmus des Babys

IV Fragen zur frühen Entwicklung der Identifizierungen

Schlussfolgerungen

I Der Umbruch

II Die Kurzpsychotherapien

III Evaluationen der Psychotherapieeffekte

IV Technik

V Die Beiträge der Eltern zur Formung der kindlichen Psyche

Literatur

»Das Werk ist allen im Frühbereich tätigen KollegInnen nachdrücklich empfohlen. Aber nicht nur ihnen: für diejenigen, die mit Kindern und Jugendlichen in Einzeltherapien arbeiten, bieten die Therapiebeispiele viel Anschauungsmaterial  ...«

Agnes von Wyl, Kinderanalyse 18 (3)/2010

»Es ist nicht nur für Kinderpsychotherapeuten interessant, sondern bietet allen an der Mutter-Kind-Interaktion und der psychischen Entwicklung des Kleinkindes Interessierten eine Fülle von klinischen Darstellungen und theoretischen Überlegungen, die zum Weiterdenken animieren  ...«

Helen Schmid Blumer, Psyche (09/10 2011)

»Von Beginn an überzeugt das Lehrbuch von Cramer und Palacio-Espasa durch eine große inhaltliche Dichte und wird durch seinen thematischen Aufbau dem Anspruch gerecht, diese relativ neue Errungenschaft innerhalb psychotherapeutischer Ansätze umfassend darzustellen  ...«

Mira Horschinek, www.uni-online.de

»Insgesamt ist es ein Buch, das meiner Meinung nach eher für Experten bzw. Personen gedacht ist, die schon einige Erfahrung mit psychoanalytischen Konzepten in die Lektüre mitbringen. Für diese Zielgruppe stellt das Buch tatsächlich ein umfangreiches Werk dar, das auf die vielfältigen Aspekte von Psychotherapie mit Müttern und ihren Babys fundiert eingeht

 ...«

Ann-Kathrin Ehret, www.uni-online.de

»Ein gutes, anspruchsvolles Buch, das nicht unbedingt für Laien, dafür aber sehr gut für Fachpersonal geeignet ist  ...«

Anna Kaupp, www.uni-online.de

»Die Fälle werden detailreich erklärt und beschrieben, sodass man ein sehr genaues Bild von den Abläufen bekommt. Auch die Diskussionen und Kommentare sind direkt auf den jeweiligen Fall bezogen und helfen dem Leser die Situationen besser zu verstehen und zu deuten. Diese Praxisnähe ist ein sehr großer Pluspunkt dieses Werkes und ich habe die Fälle aufmerksam und interessiert gelesen

 ...«

Barbara Bellmann, www.uni-online.de