Buchreihe: Psyche und Gesellschaft
177 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: März 2024
ISBN-13: 978-3-8379-3328-4
Bestell-Nr.: 3328
https://doi.org/10.30820/9783837962253
177 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: März 2024
ISBN-13: 978-3-8379-3328-4
Bestell-Nr.: 3328
https://doi.org/10.30820/9783837962253
Mit Gott - gegen die Welt
Über die Anziehungskraft des christlichen Fundamentalismus
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»Fundamentalisten sind immer die anderen.« Nach dieser Devise richtet sich der Blick in der westlichen Hemisphäre vorwiegend auf Terroraktionen, die dem islamischen Fundamentalismus zugeschrieben werden. Dabei handelt es sich um den Export eines Begriffs, der im amerikanischen Protestantismus entstanden ist und sich durch ein buchstabengetreues Verständnis biblischer Texte, einen gnadenlosen Dualismus sowie ein hohes Maß an Aggressivität im Falle nicht-geteilter Ansichten charakterisieren lässt.
Mithilfe psychoanalytischer Konzepte arbeitet Hanspeter Mathys die Doppelbödigkeiten fundamentalistischer Glaubenssysteme heraus, ermöglicht Einblicke in historische Traditionslinien und aktuelle Diskurse und entwickelt ein Verständnis von Fundamentalismus als Versprechen der Erlösung von einem psychischen Zustand, der durch Vernichtungsangst und Zerstörungswut gekennzeichnet ist.
Mithilfe psychoanalytischer Konzepte arbeitet Hanspeter Mathys die Doppelbödigkeiten fundamentalistischer Glaubenssysteme heraus, ermöglicht Einblicke in historische Traditionslinien und aktuelle Diskurse und entwickelt ein Verständnis von Fundamentalismus als Versprechen der Erlösung von einem psychischen Zustand, der durch Vernichtungsangst und Zerstörungswut gekennzeichnet ist.
Dank
Einleitung
1 Was verstehtman unter »Fundamentalismus«?
1.1 Zur Begriffsgeschichte des Fundamentalismus
1.2 Fundamentalismus: ein genuin protestantisches
oder ein religionsübergreifendes Phänomen?
1.3 Fundamentalismus als Ideologie
1.4 Abgrenzungen
1.4.1 Fundamentalismus und Traditionalismus
1.4.2 Fundamentalisten und Evangelikale
1.4.3 Fundamentalismus und Radikalismus
1.4.4 Fundamentalismus und Fanatismus
1.5 Charakteristika des religiösen Fundamentalismus
1.5.1 Fundamentalismus als Kampf gegen die Moderne
und die Säkularisierung
1.5.2 Autoritär-patriarchale Strukturen
1.5.3 Literalismus: Das Dogma von der Irrtumsfreiheit
der »Heiligen Schrift«
1.5.4 Dualismus
2 Geschichte des protestantischen Fundamentalismus
2.1 Früher Fundamentalismus um die Jahrhundertwende
des 19. und 20. Jahrhunderts
2.1.1 Schriftliche Fixierung als Anfang des Fundamentalismus
2.1.2 Apocalypse now! – Exkurs zum Prämillenarismus
2.1.3 Die Bedeutung des Ersten Weltkriegs
für die Entstehung des Fundamentalismus
2.1.4 Der »Affen-Prozess« von Dayton, 1925 –
Kreationismus versus Darwinismus
2.2 Die zweite Periode des Fundamentalismus
(1970er Jahre bis heute)
2.3 Donald Trump und die Evangelikalen
3 Der sozioökonomische Kontext
3.1 Autoritarismus
3.2 Postdemokratie
3.3 Sekundärer Autoritarismus:
Die Rolle des Kapitalismus als Prothesensicherheit
3.4 Libertärer Autoritarismus
3.4.1 Verschwörungsideologien
3.4.2 Die Neue Weltordnung
als »ökumenisches« Verschwörungsnarrativ
3.4.3 Parallelen zwischen Fundamentalismus
und Verschwörungsideologien
3.5 Fundamentalismus als autoritäre Antwort
4 Psychoanalytische Modelle
4.1 Fundamentalismus und Narzissmus
4.1.1 Fundamentalismus und primärer Narzissmus
4.1.2 Fundamentalismus als fehlgeleiteter
narzisstischer Heilungsversuch
4.2 Fundamentalismus und Spaltung
4.2.1 Idealisierung als Ergebnis von Spaltungsmanövern
4.2.2 Primäre und »sekundäre« Spaltung
4.3 Fundamentalismus und Paranoia
4.4 Fundamentalismus und Identität
4.4.1 Fundamentalismus als Antwort auf Identitätsdiffusion
4.4.2 Fundamentalismus als maligne Regression
und Verschmelzung mit der Großgruppenidentität
4.5 Fundamentalismus als verkappter Nihilismus
4.6 Fazit
5 Ein objektbeziehungstheoretischer Zugang
zum Fundamentalismus
5.1 »slippery ground« – Ideologie auf der Couch?
5.2 Adorno: Ideologie und Ideologiekritik
5.3 Der Beitrag der Objektbeziehungstheorie
5.3.1 Paradigmenwechsel im Verhältnis von Psychoanalyse
und Religion
5.3.2 Glaube als Objektbeziehung
5.3.3 Das Prekäre der Objektbeziehung zu einem göttlichen Objekt
5.4 Die Abwesenheit des Objekts
5.5 Das Übergangsobjekt als Repräsentant
des abwesenden Objekts
5.6 Das göttliche Objekt als Übergangsobjekt
6 Symbolbildung, symbolische Gleichsetzung
und der »potential space«
6.1 Symbolbildung und symbolische Gleichsetzung
6.2 Symbolbildung und Subjektivität
6.3 Subjektivität und Interpretation
6.4 Symbolische Gleichsetzung:
Fetisch und psychische Äquivalenz
6.4.1 Das Symbol als Fetisch
6.4.2 Der Modus der »psychischen Äquivalenz«
6.5 VomÜbergangsobjekt zum Übergangsraum:
»potential space«
6.5.1 Eine Psychopathologie des »potential space«
6.5.2 Die Entdeckung der Außenwelt
oder: raus aus dem omnipotenten Kerker
6.6 Symbolische Gleichsetzung als Mittel der Verleugnung
7 Transfer – Literalismus und Dualismus
7.1 Literalismus als Anwendungsfall
einer symbolischen Gleichsetzung
7.1.1 Das Symbol als Fetisch:
Sind Fundamentalisten verkappte Fetischisten?
7.1.2 »potential space« versus »panic room«
7.2 Dualismus: Das Prinzip der Spaltung
7.2.1 Fundamentalismus als paranoid-schizoide Variante
der Religion
7.2.2 Apokalypse oder die Lust am Untergang der Anderen
7.2.3 Vernichtungsangst als Grundangst der Fundamentalisten
7.2.4 Im Himmel vereint mit Jesus – die idealisierte Nähe
zum göttlichen Objekt
7.3 Literalismus und Dualismus:
Versuch einer Zusammenschau
7.4 Resümee
Literatur
Einleitung
1 Was verstehtman unter »Fundamentalismus«?
1.1 Zur Begriffsgeschichte des Fundamentalismus
1.2 Fundamentalismus: ein genuin protestantisches
oder ein religionsübergreifendes Phänomen?
1.3 Fundamentalismus als Ideologie
1.4 Abgrenzungen
1.4.1 Fundamentalismus und Traditionalismus
1.4.2 Fundamentalisten und Evangelikale
1.4.3 Fundamentalismus und Radikalismus
1.4.4 Fundamentalismus und Fanatismus
1.5 Charakteristika des religiösen Fundamentalismus
1.5.1 Fundamentalismus als Kampf gegen die Moderne
und die Säkularisierung
1.5.2 Autoritär-patriarchale Strukturen
1.5.3 Literalismus: Das Dogma von der Irrtumsfreiheit
der »Heiligen Schrift«
1.5.4 Dualismus
2 Geschichte des protestantischen Fundamentalismus
2.1 Früher Fundamentalismus um die Jahrhundertwende
des 19. und 20. Jahrhunderts
2.1.1 Schriftliche Fixierung als Anfang des Fundamentalismus
2.1.2 Apocalypse now! – Exkurs zum Prämillenarismus
2.1.3 Die Bedeutung des Ersten Weltkriegs
für die Entstehung des Fundamentalismus
2.1.4 Der »Affen-Prozess« von Dayton, 1925 –
Kreationismus versus Darwinismus
2.2 Die zweite Periode des Fundamentalismus
(1970er Jahre bis heute)
2.3 Donald Trump und die Evangelikalen
3 Der sozioökonomische Kontext
3.1 Autoritarismus
3.2 Postdemokratie
3.3 Sekundärer Autoritarismus:
Die Rolle des Kapitalismus als Prothesensicherheit
3.4 Libertärer Autoritarismus
3.4.1 Verschwörungsideologien
3.4.2 Die Neue Weltordnung
als »ökumenisches« Verschwörungsnarrativ
3.4.3 Parallelen zwischen Fundamentalismus
und Verschwörungsideologien
3.5 Fundamentalismus als autoritäre Antwort
4 Psychoanalytische Modelle
4.1 Fundamentalismus und Narzissmus
4.1.1 Fundamentalismus und primärer Narzissmus
4.1.2 Fundamentalismus als fehlgeleiteter
narzisstischer Heilungsversuch
4.2 Fundamentalismus und Spaltung
4.2.1 Idealisierung als Ergebnis von Spaltungsmanövern
4.2.2 Primäre und »sekundäre« Spaltung
4.3 Fundamentalismus und Paranoia
4.4 Fundamentalismus und Identität
4.4.1 Fundamentalismus als Antwort auf Identitätsdiffusion
4.4.2 Fundamentalismus als maligne Regression
und Verschmelzung mit der Großgruppenidentität
4.5 Fundamentalismus als verkappter Nihilismus
4.6 Fazit
5 Ein objektbeziehungstheoretischer Zugang
zum Fundamentalismus
5.1 »slippery ground« – Ideologie auf der Couch?
5.2 Adorno: Ideologie und Ideologiekritik
5.3 Der Beitrag der Objektbeziehungstheorie
5.3.1 Paradigmenwechsel im Verhältnis von Psychoanalyse
und Religion
5.3.2 Glaube als Objektbeziehung
5.3.3 Das Prekäre der Objektbeziehung zu einem göttlichen Objekt
5.4 Die Abwesenheit des Objekts
5.5 Das Übergangsobjekt als Repräsentant
des abwesenden Objekts
5.6 Das göttliche Objekt als Übergangsobjekt
6 Symbolbildung, symbolische Gleichsetzung
und der »potential space«
6.1 Symbolbildung und symbolische Gleichsetzung
6.2 Symbolbildung und Subjektivität
6.3 Subjektivität und Interpretation
6.4 Symbolische Gleichsetzung:
Fetisch und psychische Äquivalenz
6.4.1 Das Symbol als Fetisch
6.4.2 Der Modus der »psychischen Äquivalenz«
6.5 VomÜbergangsobjekt zum Übergangsraum:
»potential space«
6.5.1 Eine Psychopathologie des »potential space«
6.5.2 Die Entdeckung der Außenwelt
oder: raus aus dem omnipotenten Kerker
6.6 Symbolische Gleichsetzung als Mittel der Verleugnung
7 Transfer – Literalismus und Dualismus
7.1 Literalismus als Anwendungsfall
einer symbolischen Gleichsetzung
7.1.1 Das Symbol als Fetisch:
Sind Fundamentalisten verkappte Fetischisten?
7.1.2 »potential space« versus »panic room«
7.2 Dualismus: Das Prinzip der Spaltung
7.2.1 Fundamentalismus als paranoid-schizoide Variante
der Religion
7.2.2 Apokalypse oder die Lust am Untergang der Anderen
7.2.3 Vernichtungsangst als Grundangst der Fundamentalisten
7.2.4 Im Himmel vereint mit Jesus – die idealisierte Nähe
zum göttlichen Objekt
7.3 Literalismus und Dualismus:
Versuch einer Zusammenschau
7.4 Resümee
Literatur