228 Seiten, Gebunden, 148 x 210 mm
1. Auflage 2021
Erschienen: Oktober 2021
ISBN-13: 978-3-8379-3117-4
Bestell-Nr.: 3117
https://doi.org/10.30820/9783837978087
Mit einem Vorwort von Silke Birgitta Gahleitner
Heimweh - Verschickungskinder erzählen
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Anja Röhl hat mit 23 Verschickungskindern gesprochen und ihre Erzählungen aufgeschrieben. Sie gibt damit den Menschen eine Stimme, denen als Kind nicht zugehört wurde.
Ein Vorwort
Silke Birgitta Gahleitner
Eine Hölle
Jürgen
Wie mag das Leben des kleinen Guido verlaufen sein?
Wolfram
Die Angst und die Präsenz des Todes
Christine
Der Borkum in die Luft sprengen wollte
Robert
Macht man nicht mehr, oder?
Valerie
Das Schaukeln mache ich jetzt noch manchmal
Kati
Gestopft wie eine Weihnachtsgans
Sabine
Eingewickelt wie in einen Teppich
Detlef
Es ist hier zum Totgehen
Jane
Seit ich da unten im Keller war
Helga
Die Grausamkeiten, die man mir antat, haben meine Kindheit zerstört
Margret
Wenn wir »mussten«, haben wir gelitten
Karin
Die haben mich nicht erkannt
Brigitte
Ich wollte zum Staat gehen und das melden
Juliane
Ich wollte den Staffelsee austrinken
Renée
Wehr dich doch, wehr dich doch!
Holger
Ein namenloses Grauen
Katrin
Sie sind mit uns umgegangen wie mit einer widerspenstigen Herde
Heidi
So als ob wir keine Menschen wären
Ursula
Das macht man nicht mal mit Sträflingen
Volker
Meine späte Wiederkehr
Hans-Jürgen
Du bist ja noch ein solches Baby
Anja
Wie viele Suizide gab es noch?
Rolf
»Ich empfehle die beiden Bücher von Anja Röhl insbesondere auch allen Kinder- und Jugendliche-PsychotherapeutInnen als ›Geschichtsbuch‹ mit einem gründlichen Blick auf die Fortwirkung ›schwarzer Pädagogik‹ über gesellschaftliche und transgenerationale Weitergabe, um auch mit diesem Wissen die Weiterentwicklung empathischer Beziehungen in Familie und Gesellschaft und kindgerechte Entwicklungsbedingungen für Kinder zu unterstützen ...«
Birgitt Kreuter-Hafer, Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie, Heft 194, 2/2022
»Oft starteten die Kinder voller Vorfreude auf das Abenteuer am Meer oder in den Bergen. Die Bundesbahn stellte Sonderzüge, die Kleinen wurden quer durch die Republik transportiert. Spätestens vor Ort folgte jedoch die Ernüchterung: So erinnert sich Anja Röhl, Gründerin der Initiative Verschickungskinder. [...] Auf ihrer Website und in ihren Büchern wie ›Heimweh. Verschickungskinder erzählen‹ hat sie Erinnerungen von Betroffenen deutschlandweit gesammelt ...«
Sörre Wieck, Für Sie 5/2024
»Der ebenfalls 2021 erschienene Band ›Heimweh. Verschickungskinder erzählen‹ ergänzt den ersten Band auf sehr eindrucksvolle Weise. Die biographischen Erzählungen von 23 ehemaligen Verschickungskindern machen gerade die Langzeitfolgen der traumatischen Erfahrungen in sehr persönlicher Weise sichtbar […]. Die Heimaufenthalte waren zu einer verhängnisvollen Schlüsselerfahrung ihres Lebens geworden, hatten ihren Selbstwert und nicht selten auch ihre Fähigkeit, Liebesbeziehungen einzugehen, angegriffen. Viele spätere Lebensentscheidungen, Berufs- und Partnerwahl wurden im Zeichen der Abwehr des Traumas getroffen ...«
Birgit Gaertner, PSYCHE, Zeitschrift für psychoanalytische Theorie und ihre Anwendungen, 76. Jahrgang, Heft 11, November 2022
»Oft ist die Unterbringung geprägt von autoritärer, schwarzer Pädagogik mit einem überaus strengen unmenschlichen Sanktionskatalog und Missbrauchserfahrungen, so dass die Kinder noch Jahrzehnte später darunter leiden. [...] Das gebrochene Schweigen dieser Menschen macht nachvollziehbar, wie die NS-Pädagogik sich nach 1945 unmittelbar fortsetzt ...«
Margret Lammert, Weiberdiwan. Die feministische Rezensionszeitschrift, Sommer 2022
»Röhl beschäftigt sich seit Jahren mit den Erlebnissen sogenannter Verschickungskinder, die in den 1950er und 1960er Jahren für mehrwöchige Kuraufenthalte in Heimen untergebracht und dort von Erzieherinnen zum Teil schwer misshandelt worden waren. Sie hatte selber demütigende Erfahrungen in einer solchen Einrichtung machen müssen ...«
Roland Lory, Murnauer Tagesblatt, 1. August 2022
»Die Lebensberichte verdeutlichen das Ausmaß der Verletzungen, die die Kinder erlitten, und welche psychischen Langzeitfolgen der Kuraufenthalt verursachte. Anhand der umfangreichen Einzelfallschilderungen wird deutlich, wie lange die militaristische, nationalsozialistische und gewalttätige Grundhaltung in der Heimpädagogik in den 1940er- und 1970er-Jahre fortwirkte ...«
Michaela Bräuninger, Auskunft. Zeitschrift für Archiv, Bibliothek und Information, 42. Jg., 1/2022
»Bereits 2019 hat sich die Autorin Anja Röhl mit dem Schicksal der sogenannten Verschickungskinder auseinandergesetzt. […] Viele der damaligen Kinder leiden noch heute unter der institutionellen Gewalt, die sich oft hinter den verschlossenen Türen ereignete. Im neuen Buch zeichnet Anja Röhl die Geschichten von 23 Verschickungskindern nach ...«
Netz. Zeitschrift für Pflege- und Adoptivkinder Schweiz Nr. 1, 2022
»Das Lesen des Buches tut weh, es entsetzt und empört. Hoffentlich erreicht es ein aufnahmebereites, empathisches Publikum ...«
Sybille Lenk, heilpädagogik.de – Fachzeitschrift des Berufs- und Fachverbandes Heilpädagogik e.V., 2022-01
»Die Bandbreite der Folgen reichte von psychosomatischen Beschwerden, deren Ursachen – jahrzehntelang verdrängt – erst in Therapien wieder zugänglich wurden, Albträumen, Ticks und posttraumatischen Belastungsstörungen. Andere blieben lebenslang misstrauisch und bindungsschwierig. Diese zweite Veröffentlichung zum Thema ist eine wertvolle Ergänzung der Analysen und Recherchen des ersten Bandes ...«
Aide Rehbaum, www.rantlos.de, 25. Januar 2021
»Die Berichte im Buch sind aufwühlend und zeigen die erlebten Grausamkeiten, die Gefühle und Ängste der unzähligen ›Verschickungskinder‹ während ihrer mehrwöchigen Aufenthalte in ›Kinderkurheimen und Kinderheilstätten‹. So wird ein verdrängtes Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte in unmittelbaren Zeugnissen direkt erfahrbar. Die Berichte wühlen emotional auf und sind keine leichte Lektüre. Ein großes Kompliment gehört den Zeitzeugen für ihren Mut, sich ihrer Vergangenheit zu stellen und die Kraft, zu berichten ...«
Michael Lausberg, Scharf Links. Die ›neue‹ linke online Zeitung, 4. Januar 2022
»Die Erzählungen der heute Erwachsenen sind keine leichte Lektüre. Gewalt war in den Kinderkurheimen an der Tagesordnung […] Erstaunlich, dass so schreckliches Unrecht an so vielen Kindern so lange beschwiegen werden konnte. Das hat mit der eingelernten Scham und Angst und mit Verdrängung zu tun. Doch jetzt ist eine neue Zeit angebrochen für die ehemaligen Verschickungskinder ...«
Ruth Lehnen, Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln, 10. Dezember 2021
»Röhl, Jahrgang 1955, Tochter des gerade verstorbenen Publizisten Klaus Rainer Röhl und Stieftochter von Ulrike Meinhof, zweimal verschickt, hat im Frühjahr ihr erstes Buch zum Thema veröffentlicht, das Grundlagenforschung betreibt. Im Herbst wird das zweite Buch erscheinen, das Lebensgeschichten von Verschickungskindern protokolliert ...«
Sabine Seifert, die tageszeitung am 14. Dezember 2021
»Viele Jahrzehnte lang war ihr Schicksal vergessen. Doch seit einigen Jahren wird ihre Stimme immer lauter: die Stimme der Verschickungskinder. Seit Anja Röhl, selbst ein ehemaliges Verschickungskind, sich tagtäglich um deren Leid kümmert. Tausende Berichte ehemaliger Kurkinder hat sie inzwischen gesammelt. Täglich werden es mehr ...«
Ulrich Neumann und Philipp Reichert, Report Mainz am 23. November 2021
»Es ist vor allem das Verdienst der Sonderpädagogin Anja Röhl, dass Geschichte und Geschichten der so genannten Verschickung nach Jahrzehnten endlich aufgearbeitet werden. Millionen Kinder wurden in Westdeutschland in den Jahren zwischen 1950 und 1990 zur ›Erholung‹ in Kinderheime geschickt ...«
Ruth Lehnen, Bonifatiusbote - Der Sonntag - Glaube und Leben (www.kirchenzeitung.de) am 16. November 2021
»Es ist eine Herausforderung, das soeben erschienene Buch ›Heimweh. Verschickungskinder erzählen‹ von Anja Röhl zu lesen. Die 23 Erzählungen von heutigen Erwachsenen handeln von den Qualen, die sie in ihrer Kindheit erlitten. Was sie erlebt haben, erinnert an das, was weltweit Aufständische und Oppositionelle in brutaler Gefangenschaft erleiden ...«
Jürgen Heiser, junge welt am 7. Oktober 2021