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Buchreihe: Forum Psychosozial
267 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: September 2019
ISBN-13: 978-3-8379-2889-1
Bestell-Nr.: 2889
Leseprobe

Interkulturelle Wahrnehmung zwischen Angst, Neugier und Empathie

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Die Begegnung von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kulturen ist im Zeitalter der Globalisierung zur Normalität geworden. Im Alltag gehen wir ganz selbstverständlich miteinander um, doch können wir einander auch wirklich verstehen oder glauben wir das nur? Wie gelingt interkulturelle Verständigung? Durch Empathie, sagt Hans-Peter Rodenberg, und zeigt, dass die wichtigste Voraussetzung hierfür – individuell wie gesellschaftlich – eine auf beiden Seiten angstfreie Umgebung ist.

Die Überwindung der Angst vor dem Fremden und die dadurch entstehende Neugier und Empathie werden wesentlich mehr von affektiv-emotionalen als von rational-kognitiven Prozessen bestimmt. Rodenberg führt Ergebnisse der Hirn- und Gedächtnisforschung mit den Erkenntnissen der Tiefenpsychologie zusammen und leitet hieraus Einsichten zu den Wahrnehmungsprozessen in Bezug auf das jeweils kulturell Andere ab. Damit leistet er einen wichtigen Beitrag zur Interkulturalitätsforschung und bietet eine wertvolle Hilfe für praktisch Tätige.
Vorrede

Das Fremde im europäischen Denken
Eine Einleitung

I Das epistemologische Problem der Doppelnatur des Menschen
I.1 Biokommunikation als vorsprachlicher Informationsaustausch
I.2 Das Problem der sprachlichen Erfassung des internen Informationsaustauschs natürlicher Organismen
I.3 Methodische Schlussfolgerungen

II Zu den biokommunikativen Bedingungen der menschlichen Wahrnehmung
II.1 Wahrnehmung als Adaption der Umwelt
II.2 Gedächtnis, Erinnerungsprozess und Bewusstsein
II.2.1 Gedächtnismodelle
II.2.2 Neuronale Physiologie und Verortung des Gedächtnisses
II.3 Die affektive und emotionale Ebene
II.3.1 Emotion, Gefühl, Affekt – eine begriffliche Annäherung
II.3.2 Emotionen und Vernunft
II.3.3 Zur materialen Begründung der Emotionen
II.3.4 Neurowissenschaftliche Erkenntnisse zu Emotionen und Gefühlen
II.4 Selbstwahrnehmung: Das Bewusstsein

III Angst als Überlebensmechanismus
III.1 Angst und Furcht als Grundausstattung des Menschen
III.2 Unbewusste Affekte und psychische Abwehrmechanismen
III.2.1 Das Unbewusste – Begriffsgeschichte
III.2.2 Sigmund Freuds zweites topisches System: Das Instanzenmodell
III.2.3 Selbstschutz des Ich: Die Abwehrmechanismen bei Anna Freud

IV Stereotypen als kollektives Hilfsmittel zur Bewältigung von Angst
IV.1 Stereotypen- und Vorurteilsbildung: Der neuroökonomische Aspekt
IV.2 Die Verfestigung von Vorurteil und Stereotyp im Individuum
IV.2.1 Vorurteilsbildung und Stereotypisierung als Gegenstand psychologischer Forschung
IV.2.2 Xenophobie, Exotismus und Xenophilie als individuelle Angstabwehr

V Neugier – Bindeglied zwischen Ich und Welt

VI Empathie
VI.1 Mitleid, Mitgefühl, Einfühlung, empathy – eine Begriffsklärung
VI.2 Die Genese von Empathie in der Mutter-Kind-Interaktion
VI.3 Gefühlte Intersubjektivität: Spiegelneuronen und embodied simulation
VI.4 Empathie, Schmerz und soziale Bindungsbereitschaft aus neurowissenschaftlicher Sicht
VII Interkulturelle Wahrnehmung und der Sozialisationsprozess
VII.1 Empathie als sozio-kulturelle Variable
VII.2 Zur Abhängigkeit der sozialen Wahrnehmung
VII.3 Prosoziale Wahrnehmung als Lernprozess
VII.3.1 Prä- und postnatale Herausbildung der Lernmatrix
VII.3.2 Lernfähigkeit und Nachhaltigkeit von Lernprozessen

VII Interkulturelle Wahrnehmung und der Sozialisationsprozess
VII.1 Empathie als sozio-kulturelle Variable
VII.2 Zur Abh.ngigkeit der sozialen Wahrnehmung
VII.3 Prosoziale Wahrnehmung als Lernprozess
VII.3.1 Prä- und postnatale Herausbildung der Lernmatrix
VII.3.2 Lernfähigkeit und Nachhaltigkeit von Lernprozessen

VIII Was tun? Einige Überlegungen
VIII.1 Was ist vernünftig? Der philosophische Aspekt
VIII.1.1 Der totalitäre Charakter des abendländischen Vernunftbegriffs
VIII.1.2 Eine tiefenpsychologische Kritik der rationalistischen Vernunft
VIII.1.3 Wolfgang Welschs Konzept einer transversalen Vernunft
VIII.2 Wie kann interkulturelle Wahrnehmung beeinflusst werden?
VIII.2.1 Die gesellschaftlichen Sozialisationsagenturen
VIII.2.2 Pädagogische Überlegungen
VIII.2.3 Konsequenzen für Begegnungen im internationalen Rahmen
VIII.2.4 Zum Schluss noch einmal in pragmatischer Absicht: »Kultur«

Literatur