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Buchreihe: Analyse der Psyche und Psychotherapie
ISSN: 2943-6222
139 Seiten, Broschur, 125 x 205 mm
2. Aufl. 2024
Erschienen: November 2012
ISBN-13: 978-3-8379-2113-7
Bestell-Nr.: 2113
Leseprobe

Suizidalität

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Suizidalität ist ein komplexes Symptom mit vielen möglichen Ursachen, das zumeist durch konflikthafte innere und traumatisierende Erfahrungen entsteht. In Anknüpfung an Sigmund Freud, der eine zentrale Unterscheidung zwischen dem äußeren Auslöser und der unbewussten Konfliktthematik einführte, stellten auch die nachfolgenden psychodynamischen Erklärungsmodelle die Schicksalslinien intrapsychischer Objektbeziehungen und deren Reinszenierung in der Therapie in den Mittelpunkt. Die zeitgenössische Psychoanalyse verfügt somit über differenzierte Erklärungsmodelle und klinisch profunde Behandlungstechniken.

Grundlegend für die psychotherapeutische Behandlung suizidaler Patienten ist das Konzept der Übertragung und Gegenübertragung. Dessen ausgefeiltes Interpretations- und Behandlungsrepertoire ermöglicht es, das Ausmaß des Destruktiven zu dechiffrieren, in der Patient-Therapeut-Beziehung konstruktiv nutzbar zu machen und gerade auf diese Weise eine präventive Wirkung zu entfalten. In diesem Band wird ein Überblick über die zentralen Erklärungsmodelle gegeben und die wesentlichen Behandlungstechniken und Klippen in der Therapie werden anhand zahlreicher Fallbeispiele illustriert.

Inhalt

Vorwort

Einführung

Zur frühen Geschichte psychoanalytischer Konzeptionen der Suizidalität
Das Melancholiemodell der Suizidalität
Die Todestriebtheorie der Suizidalität

Weiterentwicklung psychoanalytischer Erklärungsmodelle der Suizidalität
Die Narzissmustheorie
Die Objektbeziehungstheorie

Zur Konzeptualisierung der Suizidalität in der heutigen Psychoanalyse
Suizidalität und das Beziehungsparadigma
Suizidalität und katastrophische Trennungsängste
Suizidalität, Intersubjektivität und Neue Medien

Schauplätze und Varianten des Suizidalen
Die sprachlosen Inszenierungen suizidaler Menschen
Der Körper als Leibbühne intrapsychischer Katastrophen
Suizid, Geschlecht und Gender
Suizidalität und Selbstoptimierung

Psychoanalytische Psychotherapie mit suizidgefährdeten Patienten
Der Erstkontakt: suizidale Szenen
Die Behandlungsphase: Selbstreflexion und Anerkennung
Die Abschlussphase: sinnhafte Kontextualisierung

Behandlungsklippen: Komplikationen im therapeutischen Setting
Das traumatische Introjekt und der Gegenübertragungshass
Die sexualisierte und manipulative Übertragung

Plädoyer für einen angemessenen Zeitrahmen psychotherapeutischer Behandlungen – Schlussbemerkung

Literatur

»Gerisch ist sowohl eine hervorragende Theoretikerin als auch eine erfahrene Therapeutin, die wertvolle Hinweise auf Behandlungsprobleme gibt. Nicht immer kündigt sich drohender Suizid lärmend an, sondern er kann sich schleichend nähern  ...«

Tilmann Moser, Ärzteblatt PP Heft 4/April 2013

»Die Lektüre des Buches lohnt sich für alle, die mit suizidalen Patientinnen und Patienten arbeiten, da psychoanalytischer Theorienreichtum praxisbedacht vermittelt wird, ohne Tendenzen der Trivialisierung zu erliegen  ...«

Dragica Stojković, Journal für Psychoanalyse Ausgabe 54 2013: Mobilität – Identität – Kultur

»Benigna Gerisch referiert im Rahmen der Reihe ›Analyse der Psyche und Psychotherapie‹ über Suizidalität, erläutert die Genese dieses Symptoms aus psychoanalytischer Perspektive und widmet sich schließlich den diesbezüglichen Besonderheiten in der psychoanalytischen Therapie  ...«

Andreas G. Franke, www.socialnet.de