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Buchreihe: Forschung Psychosozial
232 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: Januar 2018
ISBN-13: 978-3-8379-2735-1
Bestell-Nr.: 2735

Mit einem Geleitwort von Andreas Hamburger
Leseprobe

Gegenübertragung und soziales Trauma

Eine Mikroanalyse des szenischen Erinnerns der Shoah in videografierten Zeitzeugengesprächen

Sofort lieferbar. Lieferzeit (D): 4-5 Werktage

Jasmin Bleimling untersucht im vorliegenden Buch anhand von Videomaterial mit Shoah-Überlebenden, wie das tiefenhermeneutische Verständnis von szenisch bedeutsamen Gegenübertragungsmomenten mit den Ergebnissen objektiver Methodik zusammenhängt und zusammengebracht werden kann. In einem Theorieteil befasst sich die Autorin mit den aktuellen Konzepten von Trauma, Szene und Gegenübertragung. Die in Reaktion auf ein erlebtes Trauma auftretenden Gegenübertragungsgefühle und ihre nonverbalen Manifestationen stehen dabei im Fokus der Betrachtung. Die theoretischen Erkenntnisse über die spezifische Art und Weise der Interaktion in der traumatischen Szene werden anschließend in ein methodisches Vorgehen umgesetzt, mit deren Hilfe fünf Gespräche mit Holocaust-Überlebenden analysiert werden. Die dabei erzielten quantitativen und qualitativen Ergebnisse der Videoanalysen auf Mikro- und Makroebene werden präsentiert und abschließend diskutiert.

Bleimling leistet mit ihrer innovativen Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Diskussion über die Vereinbarkeit von Psychoanalyse und empirischer Wissenschaft. Das Buch öffnet so den Raum für neue klinische Überlegungen und wissenschaftliche Forschungsideen zur (non)verbalen Manifestation traumatischer Erlebnisse.
Geleitwort

Dank

Zusammenfassung

Tabellenverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Einleitung

1 Theorie
1.1 Trauma
1.1.1 Einführung in psychoanalytische Traumakonzepte
1.1.2 Arbeitsdefinition und Traumadiagnostik
1.1.3 Genozidales Trauma – Shoah
1.1.4 Individuelle Ebene
1.1.5 Soziale Ebene
1.1.6 Trauma-Transmission
1.1.7 Traumatherapie
1.2 Szene
1.2.1 Intersubjektivität als theoretischer Überbau
1.2.2 Klinische Implikationen aus dem Konzept der Intersubjektivität
1.2.3 Vom szenischen Verstehen zum szenischen Erinnern
1.2.4 Verbale und nonverbale Aspekte der psychoanalytischen Szene
1.3 Gegenübertragung
1.3.1 Definition und historischer Abriss des Konzepts
der Gegenübertragung
1.3.2 Gegenübertragung in der traumatischen Szene
1.4 Interdisziplinäre Erweiterung durch den Einbezug aktueller Modelle
1.4.1 »Now Moments«/»Moments of Meeting«
1.4.2 »Embodiment«/Neurowissenschaftliche Erkenntnisse
1.5 Zusammenfassung: Schlüsselmomente
in der intersubjektiv traumatischen Szene

2 Methoden
2.1 Untersuchungsmaterial
2.2 Studienaufbau
2.3 Die Form der Gespräche
2.4 Tiefenhermeneutische Einschätzungen
2.5 Sprachlicher Zugang
2.6 Textanalysesystem CM (Mergenthaler, 2008)
2.7 Szenisch-narrative Mikroanalyse
2.8 Nonverbaler Zugang
2.9 Synchronizität
2.10 Motion Energy Analysis, MEA (Ramseyer, 2010)
2.11 Externe Validierung CTQ (Westen et al., 2005)
2.12 Linguistische Erweiterung
2.13 Tanzwissenschaftliche Erweiterung
2.14 Hypothesen
2.15 Statistisches Vorgehen, Berechnung der Variablen

3 Ergebnisse
3.1 Mikroanalytische Ergebnisse Referenzvideogespräch
Fr. K. (96 Min.)
3.1.1 Fr. K. hermeneutische Gruppeneinschätzungen
3.1.2 Fr. K. verbale Analyse
3.1.3 Fr. K. nonverbale Analyse
3.1.4 Fr. K. neutrale Szene
3.1.5 Fr. K. erste bedeutsame Szene
3.1.6 Fr. K. interdisziplinäre Ergänzung: phonetische Analyse
3.1.7 Fr. K. zweite bedeutsame Szene
3.1.8 Fr. K. dritte bedeutsame Szene
3.1.9 Fr. K. interdisziplinäre Ergänzung:
anthropologische »Sprache der Objekte«
3.1.10 Fr. K. CTQ-Fragebogen
3.1.11 Fr. K. Interkorrelationen, ICC
3.1.12 Fr.K.ZusammenfassenderVergleich:
emotional relevante versus neutrale Szene
3.2 Makroanalytische Ergebnisse
3.2.1 Hr. G. (131 Min.)
3.2.2 Hr. L. (131 Min.) Interkorrelationen, ICC
3.2.3 Hr. W. (171 Min.) Interkorrelationen, ICC
3.2.4 Hr. P. (163 Min.) Interkorrelationen, ICC
3.2.5 Verbale Analyse über die Videos hinweg
3.2.6 Nonverbale Analyse über die Videos hinweg
3.2.7 CTQ-Fragebogen
3.2.8 Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse

4 Diskussion
4.1 Reflexion eigener Gegenübertragungsgefühle und
interpersonaler Konflikte
4.2 Validität
4.2.1 Allgemeine Anmerkungen
4.2.2 Validität des tiefenhermeneutischen Ansatzes
4.2.3 Validität der objektivierenden Methoden
4.2.4 Die Rolle der Kamera
4.3 Diskussion der wichtigsten Ergebnisse und Validität
4.3.1 Tiefenhermeneutische Ergebnisse
4.3.2 Verbale Ergebnisse/Textanalytische Methode
4.3.3 Nonverbale Ergebnisse/Videoanalyse
4.3.4 Externe Validierung/Fragebogen
4.3.5 Statistische Ergebnisse, methodenübergreifende
Übereinstimmung
4.4 Überlegungen zu den untersuchten Konstrukten
von Gegenübertragung und Szene
4.5 Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse
vor dem Hintergrund der methodischen Einschränkungen
4.6 Relevanz des Themas und klinische Implikationen
4.7 Ausblick und künftige Forschungsideen

Literatur

Anhang
A1 Skript R (Fr. K.)
A2 ROI der MEA (ROI 1: Fr. K., ROI 2: Interviewer KG)
A3 CTQ-Fragebogen (Westen, 2005), deutsche Version
(Grabhorn et al., 2008)