275 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
1. Aufl. 2022
Erschienen: Juli 2022
ISBN-13: 978-3-8379-3171-6
Bestell-Nr.: 3171
https://doi.org/10.30820/9783837978919
Sich selbst töten mit Hilfe Anderer
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Um Antworten zu finden, ist ein interdisziplinärer Dialog nötig, der anthropologische, philosophische, ethische, rechtliche, psychoanalytische und psychiatrisch-psychotherapeutische Sichtweisen umfasst. Die Autor*innen dieses Bandes bearbeiten aus ihren fachspezifischen Perspektiven die zentralen Fragen rund um den assistierten Suizid.
Mit Beiträgen von R. Baumann-Hölzle, H. Bielefeldt, S. Briggs, E. Etzersdorfer, B. Gerisch, P. Götze, M. Goldblatt, D. Gregorowius, N. Kapusta, A. Kruse, B. Küchenhoff, J. Küchenhoff, R. Lindner, G. Maio, D. Meier-Allmendinger, M. Teising und L. Werthmann-Resch
I Rahmenbedingungen der Diskussion über assistierten Suizid
Zur Entstehungsgeschichte der Diskussion um den assistierten Suizid
Martin Teising
Ein verengter und entleerter Autonomiebegriff
Anmerkungen zum Urteil des Bundesverfassungsgerichts über Suizidassistenz
Heiner Bielefeldt
Unaushaltbarkeit – Wer misst das Maß des Leidens?
Joachim Küchenhoff
Anmerkungen zu den Fragen der Suizidbeihilfe: Gefahr einer Dehumanisierung?
Elmar Etzersdorfer
Memorandum der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV) zum Urteil des Bundesverfassungsgerichtes über den assistierten Suizid
II Assistierter Suizid in der Medizin
Der assistierte Suizid und die Identität der Medizin
Giovanni Maio
Suizidbeihilfe bei psychisch Kranken
Bernhard Küchenhoff
Suizidbeihilfe und humane Sterbekultur
Acht Thesen und Forderungen mit Denkanstößen für die Psychiatrie
Ruth Baumann-Hölzle, Daniel Gregorowius & Diana Meier-Allmendinger
III Zur Beziehung zwischen Suizidenten und ihren Helfern
Aspekte zur Psychodynamik des assistierten Suizids
Paul Götze
Suizidalität und Sterben
Reinhard Lindner
Sich in das Erleben schwer kranker und sterbender Menschen »einschwingen«
Antworten auf das Todes- und Selbsttötungsverlangen
Andreas Kruse
Zum psychoanalytischen Verständnis des Wunsches nach assistiertem Suizid
Stephen Briggs, Reinhard Lindner, Mark Goldblatt, Nestor Kapusta & Martin Teising
IV Gesellschaftliche und kulturelle Aspekte des assistierten Suizids
Assistierter Suizid im Spiegel von Perfektionierungs- und Optimierungsimperativen in der gegenwärtigen Moderne
Benigna Gerisch
»So habe ich dieses Lied noch nie gehört …«
Suiziddynamik in der Winterreise bei Schubert und Steinbichler
Lisa Werthmann-Resch
»Der assistierte Suizid gehört zu unseren Grundrechten und es ist eine daraus resultierende Pflicht, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Das Buch liefert geeignete Anstöße und Beiträge dazu ...«
Helga Schröder, Humanes Leben Humanes Sterben 2024-2, Jahrgang 44
»Wer sich noch nicht tiefergehend mit dem Thema beschäftigt hat, wird von der vielschichtigen Auseinandersetzung erstaunt sein. Das hört sich nach mühevollem Durcharbeiten an. Keine Angst, das Werk ist spannend und lässt sich gut lesen. Empfehlenswert! ...«
Burkhard Plemper, Dr. med. Mabuse Nr. 261, Juli 2023
»Das Buch ist kein einfaches, aber ein unbedingt notwendiges Buch. Es macht deutlich, dass es neben Digitalisierung und Effizienzsteigerung etwas gibt, was einmalig und unersetzlich ist – die Beziehung zwischen den Menschen. Der Band lässt sich gut in einzelnen Kapiteln lesen, er ist tiefgründig und somit hoffentlich ein Beitrag, der die öffentliche ebenso wie die fachliche Debatte mitbestimmen wird ...«
Elisabeth Grotmann, Kontext 2/2023
»Trotz der deutlich psychoanalytischen Färbung bietet das Buch interessierten Leser*innen eine Vielfalt an Zugängen und Argumentationslinien, um sich ausgewählten Teilaspekten des assistierten Suizids zu nähern. Diese Vielfalt der Betrachtungen einer so existenziellen Thematik fordert unterschiedliche Grade des sich-angesprochen-Fühlens und nachvollziehen-Könnens der einzelnen Beiträge bei den Leser*innen geradezu heraus. Damit kann das Buch in ihnen genau das provozieren, was es auch seinen Autor*innen abverlangt hat: Eine kritische Auseinandersetzung mit Diskussionspunkten rund um den assistierten Suizid und die Suche nach der eigenen inneren Haltung dazu. Die beim Lesen hervorgerufene Zustimmung oder Ablehnung kann hilfreiche Fährten auf dem Weg zu einer eigenen Positionierung legen ...«
Luise Wagner, GMS. Journal for Medical Education 2023, Vol. 40(4)
»Ein bemerkenswertes Buch, das Denkanstöße und Impulse zur Auseinandersetzung mit dieser wichtigen Thematik des assistierten Suizids in der Breite seiner vielschichtigen Problematik vermittelt ...«
Paul Kokott, niedersächsisches ärzteblatt April 2023
»Das Buch ist gut lesbar, und bringt sehr reflektiert unterschiedliche Perspektiven auf den assistierten Suizid ein. Ich halte es aus mehreren Gründen fast für ein ›Muss‹ für Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten. Viele von uns haben immer wieder mit suizidalen Menschen zu tun. Diese Expertise sollten wir in die öffentliche Diskussion – auch um die Gesetzgebung – einbringen. Das Buch regt dabei zur eigenen Reflexion und zum Diskurs mit anderen an ...«
Carola Maack, Deutsches Ärzteblatt PP Heft 3, März 2023
»Wie unabhängig sind wir wirklich? Im philosophischen Radio von WDR 5 hat Jürgen Wiebicke mit Martin Teising über die Frage gesprochen, was übrig bleibt von unserer Autonomie, wenn unser Unbewusstes unser Handeln leitet. Hier im Podcast: ...«
, WDR 5 Das philosophische Radio
»Bedenken aus psychoanalytischer Sicht gegen die neuen Möglichkeiten zur Selbsttötung mithilfe anderer werden gut herausgearbeitet: Dargelegt wird, dass in den Behandlungen Suizidgefährdeter deren unbewusste Verfasstheit meist ausgeblendet wird. Der rational begründete Wunsch nach assistiertem Suizid allein reiche nach der neuen Gesetzeslage aus […] Fazit: ein sehr gutes, anregendes, anspruchsvolles Fachbuch für psychodynamisch denkende Leser und Leserinnen ...«
Elisabeth Störmann-Gaede, Psychotherapie in Politik und Praxis (PPP ), 4/2022
»Das Buch ist ein Plädoyer für mehr Mitmenschlichkeit und fordert, psychotherapeutische und psychiatrische Kompetenz mit ausreichend Zeit in den Prozess der Regelungen für den assistierten Suizid einzubeziehen.
Eine Empfehlung für alle, die sich nicht mit der Erklärung begnügen wollen, dass die Angst vor Krankheit und Leiden, Hilflosigkeit und Abhängigkeit oder dem Verlust der Würde Gründe genug sind, den assistierten Suizid als Phänomen und als Ausdruck von Autonomie und Freiheit des Individuums hinzunehmen ...«
Elisabeth Frischhut , Neue Caritas, Heft 16, 26. September 2022