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Buchreihe: Imago
155 Seiten, Broschur, 125 x 155 mm
Erschienen: Januar 2008
ISBN-13: 978-3-89806-755-3
Bestell-Nr.: 755

Die Matthäus-Passion Johann Sebastian Bachs

Ein psychoanalytischer Musikführer

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Bachs Musik verbindet in unnachahmlicher Weise den Text mit Affekten des Dramas, die im Hörer hervorgerufen werden. Die Passionsgeschichte nach Matthäus zeigt das Leiden Jesu Christi. Aus psychoanalytischer Sicht ist sie ein Beziehungsdrama, in dem Liebe, Verrat und Verlassenwerden Schuld erzeugen und dank der (nicht zuletzt musikalischen) Verarbeitung durch Reue schließlich Versöhnung entsteht.
Die dramatische Handlung und ihre musikalische Überhöhung laden zu vielfältigen Identifikationen ein: zur Abwehr des tragischen Geschehens, zur Identifikation mit Jesus als Leidenden, vom Vater Verlassenen, zur Identifikation mit den am Tod Jesu Schuldigen und zur Identifikation mit einer Rollenumkehrung. So fühlt sich der Hörer als Kind zur Rettung der leidenden Mutterfigur verpflichtet. Die Matthäuspassion ist musikalische Trauerarbeit, konfrontiert mit dem eigenen Tod und erreicht mit musikalischen Mitteln die Versöhnung mit der Begrenztheit der Conditio Humana.

»Wer sich mit Bach beschäftigt, wird um Hirschs Buch nicht herumkommen.«
Rheinische Post


Inhalt

Vorwort

1 Einleitung

2 Der Aufbau des Werks

3 Einleitende psychoanalytische Gedanken

4 Die Musik

5 Die Handlung

6 Das Werk

7 Jesus als Mutter-Objekt

7.1 Jesus als zerstörte Mutter

7.2 Jesus als verlassende Mutter

8 Formen der Identifikation des Hörers mit dem Passionsgeschehen

8.1 Die Identifikation mit einem Ich-starken, empörten Kind

8.2 Identifikation mit Jesu als Leidendem, Verlassenem

8.3 »Identifikation mit dem Aggressor«

8.4 Identifikation mit der Rollenumkehrforderung

9 Trauerarbeit

10 Anerkennung des eigenen Todes

11 Schluss

Anmerkungen

Literatur

»Ein nachdenkenswerter Text, dessen Lektüre allerdings eine sehr gute Kenntnis des Werks voraussetzt  ...«

Voss-Krüger, ID 23/08

»Eine neue und gänzlich andere Analyse der Matthäus-Passion Johann Sebastian Bachs ist dem Düsseldorfer Psychiater und Psychotherapeuten  ...«

Anneliese Lieb, Nürtinger Zeitung vom 7.9.2010

»Seine Ergriffenheit von der Matthäus-Passion Bachs kann man dem Autor nicht absprechen. Auch ist ihm zuzustimmen, wenn er schreibt, dass ›christlicher Glaube‹ eben ›keine Voraussetzung‹ ist, ›um von diesem herausragenden musikalischen Drama überwältigt zu werden‹ (S. 11). Eine brauchbare Darstellung dieser Möglichkeit von Rezeption, gar im Sinne eines ›Musikführers‹, steht jedoch immer noch aus  ...«

Walter Meinrad, Musik & Kirche 4-2008

»Wer sich mit Bach beschäftigt, wird um Hirschs Buch nicht herumkommen  ...«

Wolfram Goertz, Rheinische Post