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Buchreihe: Sachbuch Psychosozial
306 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: Oktober 2015
ISBN-13: 978-3-8379-2472-5
Bestell-Nr.: 2472
Leseprobe

Wagnis Solidarität

Zeugnisse des Widerstehens angesichts der NS-Gewalt

Sofort lieferbar. Lieferzeit (D): 4-5 Werktage

In der NS-Zeit wurde mitmenschliche Solidarität mit brutaler Gewalt zerstört. Die Folgen reichen bis in die Gegenwart. Menschen, die das Wagnis eingingen, politischen Widerstand gegen die NS-Gewalt zu leisten, sind immer noch zu selten Thema des öffentlichen Diskurses. Ihr Mut, ihre Solidarität und ihr Einsatz für Humanität wurden bisher nur partiell gewürdigt, ihre modellhafte Bedeutung für Gegenwart und Zukunft noch zu wenig erkannt.

Der Fokus des vorliegenden Buches liegt daher auf Lebenszeugnissen ehemaliger KZ-Häftlinge, die im Sinne ihrer Überzeugung widerstanden und Solidarität geübt haben. Ingeborg und Jürgen Müller-Hohagen befassen sich mit den Langzeit- und transgenerationalen Folgen der Zerstörung mitmenschlicher Solidarität. Sie beleuchten den nach 1945 eingetretenen, in West- und Ostdeutschland sehr unterschiedlich akzentuierten Prozess des »Vergessens« und berichten auch von ihren eigenen Erfahrungen aus Psychotherapie, Beratung und Schule mit dem Ziel, einen Bogen zu heutigen Herausforderungen zu spannen und einen Beitrag zu einer noch stärker von Solidarität bestimmten Gesellschaft zu leisten.

Mit Abbildungen von Wolfgang Szepansky


Vorwort

I. Zeugnisse solidarischen Widerstehens

Eugen Kessler
Ein Leben in solidarischer Verbundenheit

Resi Grünwiedl
Die Kämpferin

Martin Grünwiedl
Bericht aus der KZ-Hölle

Lina und Alfred Haag
Solidaritäts- und Liebesgeschichte des Jahrhunderts

Karl Ludwig Schecher
KZ-Häftling und objektiver Beobachter

Centa Herker-Beimler
Frau eines berühmten Mannes und selbst verfolgt

Richard Titze
Ein Häftling, der in Dachau blieb

MaxWeber
Leben in Solidarität

II. Wagnis Solidarität

Wagnis Solidarität im Licht von Dachau

Solidarität und Altruismus

Das Große »Vergessen« von Widerstand und Solidarität

Leben in der Lüge – gegen Solidarität

Erinnern statt vergessen

Fortdauernde Brisanz
Ein Haus in der ehemaligen DDR

III. Das Erbe annehmen

Ehemalige KZ-Häftlinge als Identifikationspersonen für Schülerinnen und Schüler

Pädagogik im Licht von Dachau

Lernziel Solidarität

Erfahrungen aus psychotherapeutischer und beratender Arbeit

Psychologie im Licht von Dachau

Das Erbe annehmen
Auf dem Weg zu einer solidarischen Gesellschaft?

Zu den Bildern dieses Buches
Regina Szepansky

Literatur

»Jürgen und Ingeborg Müller-Hohagen – er Psychologischer Psychotherapeut, sie Grund- und Hauptschullehrerin – möchten in ihrem sehr persönlich gehaltenen Buch ›Zeugnisse von Menschen vorlegen, die das Wagnis eingingen, in Einheit von politischer und mitmenschlicher Solidarität Widerstand gegen die NS-Gewalt zu leisten.‹ Darüber hinaus fragt das Ehepaar, wie sich Solidarität und deren Zerstörung während der NS-Zeit in der deutschen Nachkriegsgesellschaft auswirkten, und zeigt Perspektiven, wie das historische Erbe des Widerstehens den heutigen und kommenden Generationen erschlossen werden kann  ...«

Isabell Gamperling, Mitteilungen des Dokumentationszentrums Oberer Kuhberg Ulm e.V., Heft 66, Juni 2017

»Es ist nicht die erste Veröffentlichung, mit der das Psychologen/Pädagogen-Paar Jürgen und Ingeborg Müller-Hohagen sich der Widerständigen gegen das NS-Regime und anderer Verfolgter annimmt. Versucht wird in ihrem neuen Buch, Beweggründe für Handeln auszuloten, damalige Bedingungen zu analysieren, schließlich auch Schlüsse für heute und morgen, für eine humanere Gegenwart und Zukunft, zu ziehen  ...«

Ernst Antoni, www.lagergemeinschaft-dachau.de

»Für jeden, der wie ich in seiner therapeutischen Arbeit mit unterschwelliger oder immer häufiger auch offener Fremdenfeindlichkeit in Berührung kommt, kann die Lektüre dieses Buches von wohltuender Unterstützung sei  ...«

Josta Bernstädt, Gestalttherapie. Forum für Gestaltperspektiven, 30. Jg., Heft 2, 2016

»›Solidarität wagen ...‹, mit diesem Satz endet dieses so überaus beeindruckende Buch voll von Geschichten mutiger einfacher Menschen, die in der NS-Zeit das Wagnis eingingen, Widerstand und Solidarität zu üben  ...«

Christine Schweitzer, FriedensForum. Zeitschrift der Friedensbewegung 2/2016

»Die Zeitzeugenberichte im 1. Kapitel erscheinen mir sehr hilfreich für die Arbeit im pädagogischen und psychologischen Bereich. Sie sind aufschlussreich und regen an, sich kritisch ein Bild zu machen und eine eigene Meinung zu bilden  ...«

Prof. Dr. Hardtmann, www.socialnet.de