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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
19 Seiten, Geheftet
Erschienen: ? ?
Bestell-Nr.: 53645
H. Stierlin

Hölderlins dichterisches Schaffen im Lichte seiner schizophrenen Psychose

Psyche, 1972, 26(7/8), 530-548

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Stierlin erörtert Hölderlins Lebensschicksal und einige dichterischen Motive vor dem Hintergrund der neueren Schizophrenieforschung. Am lebensgeschichtlichen Ursprung der mit ästhetischer Produktivität gepaarten schizophrenen Störung steht häufig eine Mutter, in deren Reaktionen zarte Antwortbereitschaft, Unfähigkeit zur Einfühlung und versklavende Bindung sich mischen. Die Sehnsucht nach Wiedervereinigung mit der Mutter, die zugleich gefürchtet (weil mit dem Tod identifiziert) wird, ist häufig der Basiskonflikt von Schizophrenen. Hölderlin hat sie im Tod des Empedokles gestaltet. Die Dichtungen seiner überaus produktiven Spät-Phase (zwischen seinem Ausscheiden aus dem Hause Gontard und seiner Umnachtung) zeigen die unauflösliche Verschränkung selbstheilender und destruktiver Prozesse.