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Buchreihe: Analyse der Psyche und Psychotherapie
ISSN: 2943-6222
147 Seiten, Broschur, 125 x 205 mm
2. Aufl. 2022
Erschienen: November 2018
ISBN-13: 978-3-8379-2788-7
Bestell-Nr.: 2788
Leseprobe

Containing

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Der von W.R. Bion geprägte Begriff Containing erfasst die psychische Entwicklung und psychische Realität des Einzelnen, aber auch zwischenmenschliche, affektive Austauschprozesse in ein und demselben Modell. Im Zentrum steht die Umbildung primitiver, emotionaler Erfahrungen in abstraktere, dem Denken zugängliche, mentale Gebilde. Nach Bion stellen PsychotherapeutInnen ihre Psyche als dynamischen Behälter (Container) zur Verfügung, mit dem PatientInnen unerträgliche Affekte aushalten und »verdauen« können – ein Prozess, der in der frühen Mutter-Kind-Interaktion beginnt und später verinnerlicht wird, sodass über die gesamte Lebensspanne hinweg seelisches Wachstum ermöglicht wird.

In verständlicher Sprache und mithilfe anschaulicher klinischer Fallbeispiele erläutert und aktualisiert Gianluca Crepaldi das klassische psychoanalytische Konzept
Containing und zeigt seinen Nutzen für die heutige psychotherapeutische und psychosoziale Praxis auf.

»Dem Autor gelingt es quasi als Übersetzer, die mitunter sehr komplexen Überlegungen Bions in einer verständlichen Sprache darzustellen. Neben den theoretischen Grundlagen werden auch die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu anderen Begriffen und Konzepten (zum Beispiel Mentalisierung, Empathie usw.) anschaulich beschrieben ...«

Andreas Nolten, supervision 4.19

Vorwort

Einleitung

Theoretische Grundlagen des Containing
Vom Lustprinzip zum Realitätsprinzip, von Freud zu Bion
Der Container als psychischer Verdauungstrakt
Containing als Traumarbeit
Containing – ein anderes Wort für »denken«?
Denken und Abstrahieren als Funktionen des intrapyschischen Containing
Intrapsychisches Containing oder: Wie lernt man die anderen kennen?
Über misslingende bzw. maligne Formen des Containing
Kommensales Containing
Symbiotisches Containing
Parasitäres Containing

Container-Contained als »kreatives Paar«: Urszene – Ödipuskomplex – Triangulierung
Der »späte« Bion: Vom Denken zum Sein

Containing zwischen Empathie, Holding und Mentalisierung: Sprachverwirrungen und Klärungsversuche
Was meinen Psychotherapeuten, wenn sie von Containing sprechen? Zur Analyse eines Sprachspiels
Containing im Vergleich mit angrenzenden Konzepten und aktuellen wissenschaftlichen Diskursen
Containing und Holding
Containing und Empathie
Containing und die Neurobiologie der Spiegelneuronen
Containing und Achtsamkeit
Containing und Mentalisieren

Containing als dreidimensionales Modell
Die drei Dimensionen
Die epistemologische Dimension (I)
Die entwicklungstheoretische Dimension (II)
Die anwendungsbezogene Dimension (III)

Die drei Polaritäten
Beziehungsmodus (a)
Innen – Außen (b)
Abstraktionsstufe (c)

Exkurs in die vierte Dimension: Assoziationen zu kulturtheoretischen Implikationen von Container-Contained

Containing als Leitidee für die psychotherapeutische und psychosoziale Praxis
Containing in der psychoanalytischen bzw. psychotherapeutischen Behandlung von Patienten im Einzelsetting
Die Modi der Beziehung und ihre Anwendung in der psychotherapeutischen Praxis
Kritische Rückfragen
Die Rolle der Deutung im Containing-Prozess
Containing im Kontext von Gruppen
Grundlagen der psychoanalytischen Gruppentheorie
Die Gruppe als Container

Containing im Kontext von Pädagogik, Beratung und psychosozialer Intervention

Ethik der Leidensfähigkeit? Ein Schlusswort

Literatur