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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
211 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
ISBN-13: 978-3-8379-3320-8
Bestell-Nr.: 3320
https://doi.org/10.30820/9783837962154

Trauma und Resilienz in der Psychoanalyse

30,75 €
Produkt Verfügbarkeitsdatum: 01.12.2024
Pioniere der Traumaforschung wie Hans Keilson oder Boris Cyrulnik haben selbst traumatische Extrembelastungen durch das Naziregime erlitten, aber auch eine beeindruckende Resilienz gezeigt. Ihre Leistungen und Biografien werden einleitend dargestellt. Basierend auf ihren Erkenntnissen widmeten sich verschiedene Wissenschaftsbereiche der Resilienz und präzisierten Phänomene wie das posttraumatische Wachstum und die transgenerationale Traumatransmission. Herbert Csef beschreibt die Errungenschaften verschiedener Forschungszweige, die sich mit Trauma und Resilienz auseinandergesetzt haben – wie Epigenetik, Hirnforschung und Neuropsychoanalyse –, macht diese für die klinisch-psychotherapeutische Praxis fruchtbar und gibt damit wichtige Impulse für Verbindungen von Psychoanalyse und positiver Traumatherapie.
Vorwort

1 Einleitung
Aktuelle Herausforderungen der Traumatherapie

2 Sieben Pioniere der ersten Traumaforscher-Generation nach Freud
Viktor Frankl (1905–1997)
Bruno Bettelheim (1903–1990)
Ernst Federn (1914–2007)
William G. Niederland (1904–1993)
Judith Kestenberg (1910–1999)
Hans Keilson (1909–2011)

3 Boris Cyrulnik – Psychoanalytiker und Pionier der Resilienzforschung
Kurzes biografisches Porträt
Am Leid wachsen (2001) – sein erstes Resilienz-Buch
Rette dich, das Leben ruft! (2013) – eine Autobiografie
Resilienz- und Traumaforschung bis zum 85. Lebensjahr

4 Vom Trauma zur Resilienz
Die wesentlichen Resilienzfaktoren
Fördern Resilienzfaktoren die Traumabewältigung?
Resilienzfördernde Interventionen
Evaluationsstudien und Meta-Analysen
zur Wirksamkeit der Resilienzförderung
Das Leibniz-Institut für Resilienzforschung in Mainz

5 Resilienz in der Psychoanalyse und der Psychotherapie
Rezeption der Resilienzforschung in der Psychoanalyse
Resilienz als integraler Beitrag von Psychotherapie-Verfahren
Neue Aufgabenfelder für Psychotherapeuten
Zusammenfassung

6 Posttraumatisches Wachstum
Am Trauma wachsen – Wie Phönix aus der Asche
Trauma und Persönlichkeitsentwicklung
»Überlebenskünstler« – Posttraumatisches Wachstum bei Holocaust-Verfolgten
Posttraumatic Growth und 9/11
Posttraumatisches Wachstum im psychoanalytischen Behandlungsprozess
Analyse der drei Fallbeispiele

7 Transgenerationale Traumatransmission
»… bis ins dritte und vierte Glied«
Weitergabe von Traumata an nachfolgende Generationen
Transgenerationale Trauma-Weitergabe bei Holocaust-Verfolgten und Kriegsopfern
Transgenerationale Trauma-Weitergabe bei Opfern politischer Verfolgung in der DDR
Transgenerationale Weitergabe von Gewalt
Aus Opfern werden Täter – Der circulus vitiosus von Gewaltspiralen
Transgenerationale Weitergabe von Gewalt gegen die eigenen Kinder
Transgenerationale Weitergabe von Gewalt gegen den Liebes- oder Ehepartner (Partnerschaftsgewalt, Intimizide)
Suizid und Transgenerationale Traumatransmission – »Suizid-Familien« und Suizide in mehreren Generationen
Suizide in der Familie von Thomas Mann – die Söhne Klaus und Michael Mann als Suizidopfer
Die Suizidversuche von Tilly Wedekind und Suizide in ihrer Familie in mehreren Generationen
»Frauenschicksale« – Suizidalität bei Mutter, Tochter und Enkelin – Anatomie eines Suizids von Alice Birch
»Männerschicksale« – Suizidalität in drei Männergenerationen einer Familie – Der Roman Serpentinen von Bov Bjerg
»Scheidungskinder lassen sich häufiger scheiden.« – Transgenerationale Aspekte von Ehe-Scheidungen
Wie geschieht Traumatransmission? Was ist der »Transmissions-Riemen«?

8 Trauma-Reaktivierung und Reviktimisierung
Trauma-Reaktivierung nach sexueller Traumatisierung
Reaktivierung von Kriegstraumata im höheren Lebensalter
Reviktimisierung von Gewaltopfern
»Einmal Opfer – immer wieder Opfer« – die Wiederholung der Opfererfahrung als Reviktimisierung
Reviktimisierungen bei aufsehenserregenden Missbrauchsskandalen
mit mehreren schwerkriminellen Tätern – Kriminologische Herausforderungen
Gemeinsamkeiten der beschriebenen Reviktimisierungsfälle

9 Psychoanalyse, Trauma, Gene, Epigenetik und frühkindliche Prägung
Was ist Epigenetik?
Epigenetische Wirkmechanismen
Risikoreiche Genvarianten
Löwenzahnkinder und Orchideenkinder – komplexe Interaktionen von Epigenetik und Umwelt
Wie Stress, Affekte und Emotionen die Gene verändern
»Wir können unsere Gene steuern!« (Isabelle Mansuy)
Chronischer Stress – verkürzte Telomere und reduzierte Lebenszeit
Pränataler Stress und Fetale Programmierung
Epigenetik während der Schwangerschaft – vorgeburtliche Resilienz?
Epigenetische Veränderungen durch Psychotherapie
Neue Anwendungsgebiete der Psychotherapie in der Geburtsmedizin
Erhebliche Präventionspotenziale
Interdisziplinäre Kooperationen für Psychotherapeuten in der prä- und postnatalen Entwicklungsphase
Fazit

10 Die Neuro-Psychoanalyse
Versuch einer Integration von Psychoanalyse und Neurowissenschaften
Der Hirnforscher und Nobelpreisträger Eric Kandel als Impulsgeber
Die International Neuropsychoanalysis Society
Die Fachzeitschrift Neuropsychoanalysis
Die Neuro-Psychoanalyse in Deutschland
Die Hanse-Neuro-Psychoanalyse-Studie (HNPS)
Bedeutung der Neuro-Psychoanalyse für Trauma und Resilienz

11 Bestätigung zentraler Theorien der Psychoanalyse durch Hirnforschung und Epigenetik
Theorie 1: Das Unbewusste existiert, die meisten Hirnvorgänge sind unbewusst
Theorie 2: Die frühe Kindheit prägt wesentlich die weitere psychische Entwicklung
Theorie 3: Epigenetische Prozesse bestimmen die transgenerationale Weitergabe von Traumata, Angst und Gewalt
Fazit

12 Ausblick