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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
212 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: April 2009
ISBN-13: 978-3-89806-765-2
Bestell-Nr.: 765

Mit einem Vorwort von Erzbischof Desmond M. Tutu

Gestillt mit Tränen - Vergiftet mit Milch

Die Nazareth-Gruppenkonferenzen. Deutsche und Israelis - Die Vergangenheit ist gegenwärtig

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Die Nazarethkonferenzen demonstrieren eine realistische Möglichkeit für die Zusammenarbeit von Deutschen und Israelis, bei der Erkenntnisse von unbewussten kollektiven Überzeugungen zugleich mit individuellen Identitätsveränderungen gewonnen werden können. Sie verfolgen nicht primär die Absicht der Schuldentlastung oder der Wiederannäherung der Völker, sondern konzentrieren alles Forschungsinteresse auf die beiden nationalen Gruppen, vertreten durch deutsche und israelische Psychoanalytiker und Psychotherapeuten. Als wirksamstes Mittel zur Erforschung kollektiver Verwicklungen des Einzelnen wurde die Gruppenbeziehungsmethode nach dem Tavistock-Leicester-Modell verwendet und bestätigt gefunden.

Die Gruppenkonferenzen zeigen immer wieder, wie die aktuelle Gegenwart des anderen entscheidend für das Erreichen von kollektiv gebundenen Identitätsüberzeugungen ist. Darin liegt das größte Verdienst der Konferenzen, wovon dieses Buch in ergreifender Weise Zeugnis ablegt.

Inhalt

Vorwort
Desmond M. Tutu, Erzbischof Emeritus, Anglican Church of Southern Africa

I Einführung
H. Shmuel Erlich

II Die Geschichte des Projektes

II.1 Die Israelische Psychoanalytische Gesellschaft und das Sigmund Freud Center
H. Shmuel Erlich

II.2 Die Stationen der deutschen Psychoanalytiker auf dem Weg zur ersten Nazarethkonferenz
Hermann Beland

II.3 Ereignisse und Erfahrungen auf dem Weg zur Gruppenkonferenz von Deutschen und Israelis
H. Shmuel Erlich

III Design und Struktur

III.1 Die Erarbeitung des Konferenzdesigns
Eric Miller

III.2 Ergänzende Anmerkungen zum Design und zur Struktur
H. Shmuel Erlich

IV Die Konferenzerfahrung
Mira Erlich-Ginor

IV.1 Die Konferenzerfahrung als Collage - Ein Konzept und seine Probleme - Eine Einführung

IV.2 Teilnehmer - Anwesende und Fehlende

IV.3 Die Konferenzerfahrung

IV.4 Die Gefahr falscher Versöhnung und die Angst davor

IV.5 Als Staff in diesen Konferenzen

V Zentrale Themen
H. Shmuel Erlich

V.1 Identitätsaspekte von Deutschen und Israelis, die auf den Holocaust bezogen sind

V.2 Besonderes Trauma - Besondere Beziehungen

V.3 Veränderung und Transformation - die Last des Verrats

VI Nach der Konferenz
H. Shmuel Erlich

VI.1 Vorträge, Diskussionen, Wirkungen

VII Nachwort
H. Shmuel Erlich

VII.1 Wohin führt der weitere Weg?

VII.2 Wer braucht solche Konferenzen?

Literatur

»Das Buch wurde sorgfältig bearbeitet, ist flüssig lesbar, setzt jedoch ein Grundverständnis für psychoanalytische Interpretationen voraus  ...«

Dr. Roland Kaufhold, Tribüne (Heft 192, 4.2009)

»Dieses Buch ist berührend. ›Das schlagende Herz‹ des Buches weckt ganz unmittelbare Gefühle und Assoziationen/Überlegungen über die eigenen Verwicklungen mit der deutschen Vergangenheit  ...«

Renate Jorkowski, gruppenanalyse. Zeitschrift für gruppenanalytische Psychotherapie, Beratung und Supervision (Heft 1/2011)

»Eine Begegnung zwischen Deutschen und Israelis, in der man sich um eine ›Aufarbeitung‹ unseres traumatischen Erbes bemüht, bleibt schwierig. Knapp 100 deutsche und israelische Psychoanalytiker haben, nach langjähriger Vorarbeit, in den Jahren 1994–2000 drei jeweils einwöchige Gruppentreffen organisiert, mittels derer die traumatischen Folgewirkungen der Shoah ›aufgearbeitet‹ werden sollten  ...«

Roland Kaufhold, psychosozial 1/2011

»Der vorliegende Band bietet Einblicke in ein sozialpsychologisches Experiment, dessen Ergebnisse sich schwer umreißen lassen  ...«

Jakob Hessing, PSYCHE