362 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: August 2004
ISBN-13: 978-3-8379-6975-7
Bestell-Nr.: 6975
Destruktiver Wahn zwischen Psychiatrie und Politik (PDF)
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An diesem Punkt setzen Bender und Auchter an und vereinigen in diesem Buch das forensische Erfahrungswissen von zwölf engagierten Psychoanalytikern, Psychiatern und Therapeuten aus fünf europäischen Ländern. Die Beiträge zeigen, wie sich die gesellschaftliche und therapeutische Funktion des Maßregelvollzugs entwickelt hat, wie destruktiver Wahn bei einzelnen Menschen – darunter auch »prominente« Fälle wie Jim Jones, Robert Steinhäuser und Franz Fuchs – entstehen kann und mit welchen therapeutischen Methoden psychisch kranke Straftäter in der Forensischen Psychiatrie erfolgreich behandelt werden können. Des Weiteren beschreiben sie, wie destruktiver Wahn durch massenpsychologische Mechanismen auch auf politischer Ebene zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit führen kann.
Geleitwort von Stavros Mentzos
Einleitung
I. Der destruktive Wahn im Rahmen der Forensischen Psychiatrie
Thomas Bender: Sozialgeschichtliche und psychoanalytische Perspektiven Forensischer Psychiatrie und Psychotherapie in Deutschland
Klaas van Tuinen: Entwicklung und Gegenwart der Forensischen Psychiatrie in den Niederlanden aus psychodynamischer Sicht
Udo Rauchfleisch: Der destruktive Wahn dissozialer Menschen zwischen Struktur und Strukturlosigkeit
Thomas Auchter: Rahmen, Halt und Grenze. Über strukturbildende Faktoren im Maßregelvollzug
Frank Urbaniok/ Mirella Chopard: Teamorientierte Stationäre Behandlung und deliktorientiertes Arbeiten als Grundlage einer Behandlungskonzeption in der Forensischen Psychiatrie
Wilhelm Jakob Nunnendorf: Analytisch orientierte Supervision im Maßregelvollzug
II.Der destruktive Wahn in Gesellschaft und Politik
Götz Eisenberg: Die Normalität gebiert ›Ungeheuer‹
Reinhard Haller: Psychiatrische und psychodynamische Aspekte des Falles Franz Fuchs – genannt »das Bombenhirn«
Thomas Auchter: Versuch, Jim Jones besser zu verstehen. Psychoanalytische Überlegungen zur Verschränkung zwischen individuellem und kollektivem destruktiven Wahn
Guy Laval: Psychoanalyse des totalitären Mordes
Roland Knebusch: Leere und Gewalt. Reflexionen zu Hitler, der Begegnung mit einem Psychiater und zur ärztlichen Grundhaltung
Johannes Döser: »Truman war ein anständiger Mann«. Psychoanalytische Reflexion zu einem Verbrechen »im Dienste der Menschlichkeit«
»Interessanter Versuch, individuelle psychische Prozesse mit sozialen und politischen zu verbinden ...«
, Zeitschrift für psychoanalytische Theorie und Praxis 3/05
»Ein für den deutschen Sprachraum überfälliges Buch. (...)
Die gesellschaftspolitisch und soziologisch ausgerichteten Aufsätze schärfen den Blick für die Allgegenwärtigkeit schier unbegrenzter Destruktivität, die uns alle bedroht ...«
Maier Christian, Deutsches Ärzteblatt PP 4, Ausgabe Juli 2005
»Eine zum Nachdenken anregende Lektüre ...«
, Schweizer Archiv f. Neurol. u. Psychiatrie 5/2005
»Das Buch eröffnet interessante Perspektiven, auch für Leser, die nicht der analytischen Theorie verpflichtet sind ...«
, Recht & Psychiatrie 4/2005
»Das ca. 350 Seiten starke Buch wird vorwiegend von Psycho-Wissenschaftlern gestaltet, die umfassende therapeutische Erfahrungen innerhalb des psychiatrischen Maßregelvollzuges gesammelt haben und die ihre Erfahrungen mit wahnhaften Phänomenen und Destruktivität innerhalb des psychiatrischen Systems neben psychoanalytisch orientierten sozialpsychologischen Untersuchungen präsentieren, die das Thema auf Destruktivität als gesellschaftliches Phänomen allgemein ausdehnen ...«
Norbert Konrad, Recht & Psychiatrie 23.Jg. Heft 4, 2005
»Wie man es schafft, unbeirrt den alten Überzeugungen treu zu bleiben und die eigene Trauerarbeit intellektuell zu verweigern, demonstrieren Thomas Bender und Thomas Auchter mit ihrem Buch ...«
Martin Altmeyer, PSYCHE Heft 3 2007 61.Jg.
»Der Band »Destruktiver Wahn zwischen Psychiatrie und Politik« versammelt zwölf Beiträge von aus verschiedenen Disziplinen stammenden Autoren, die sich mit den Phänomenen Destruktivität und Wahn auseinandersetzen. Das im Psychosozial-Verlag erschienene Buch sucht der Verlagspolitik entsprechend einen Zugang, der aus individualpsychologischer und gesellschaftlicher bzw. psychosozialer Perspektive seinen Gegenstand erhellt ...«
Katarina Kradin, Die Berliner Literaturkritik