zus. 1.082 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: September 2003
ISBN-13: 978-3-89806-173-5
Bestell-Nr.: 173
Die Ausnahme des Überlebens
Sofort lieferbar. Lieferzeit (D): 4-5 Werktage
Prinzip der Darstellung ist die kommunikative Verknüpfung der Erfahrungen und Erkenntnisse der Federns und deren Interpretation vor dem Hintergrund der wissenschaftlichen und lagerbiographischen Literatur.
Der Überlebenskampf Federns gegen den Nazi-Terror und die Shoah werden aus historischer, soziologischer und psychologischer Perspektive nachgezeichnet und analysiert. Daraus kristallisiert sich beispielsweise die nach Hannah Arendt am meisten repräsentative Kategorie des 20. Jahrhunderts – die »verschleppte Person« – sowie ein umfangreiches Bild der terroristischen Vergesellschaftung im System KZ.
Es gibt wenige Überlebende des Universums KZ und der Shoah, die sich einem derart intensiven kommunikativen Prozess mit einem um Verständnis ringenden Nachgeborenen gestellt haben, wie es in diesem Werk Ernst und Hilde Federn in ihrem Arbeitsbündnis mit Kuschey tun.
»Der österreichische Historiker und Gymnasiallehrer Bernhard Kuschey hat nun mit dem vorliegenden zweibändigen Werk eine umfangreiche biografische Studie über Ernst Federn vorgelegt. Der Schwerpunkt der Darstellung liegt dabei auf der Rekonstruktion von Federns Haftzeit und seinem Überlebenskampf in den Konzentrationslagern Dachau und Buchenwald. [...]
Trotz Überlängen in der Darstellung gelingt Kuschey eine eindrucksvolle Beschreibung des Gewaltsystems KZ aus der Sicht eines betroffenen Häftlings. Im Zusammenhang mit der Rekonstruktion von Federns Leidensweg durch die Konzentrationslager Dachau und Buchenwald werden zahlreiche Aspekte wie der Lageralltag, das Funktionshäftlingssystem und das Verhältnis der Häftlingsgruppen untereinander eingehend thematisiert. Auf diese Weise trägt Kuschey ein Stück weit zum Verständnis der Komplexität von Lebens- und Oberlebensbedingungen in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern bei ...«
Volker Bendig, Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 7/8 2006
»Entstanden ist ein in seiner Fülle gelegentlich beinahe überwältigendes Werk, welches dennoch durchgehend gut, phasenweise spannend geschrieben ist und dessen psychologische und historische Interpretationen für mich überzeugend sind ...«
Roland Kaufhold, Tribüne 44.Jg. Heft 176