2563.jpg2563.jpg
Buchreihe: Diskurse der Psychologie
124 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: August 2016
ISBN-13: 978-3-8379-2563-0
Bestell-Nr.: 2563
Leseprobe

Kritik der Neuropsychologie

Eine Streitschrift

Sofort lieferbar. Lieferzeit (D): 4-5 Werktage

In ihrer Streitschrift machen Hans Werbik und Gerhard Benetka deutlich, dass das Erklärungspotenzial der Neurowissenschaften in der Psychologie weitgehend überschätzt wird. Ihre Kritik tragen die Autoren auf einer philosophischen, wissenschaftstheoretischen, psychologischen und gesellschaftspolitischen Ebene vor. PsychologInnen werden durch die Lektüre darin bestärkt, in der psychologischen und psychoanalytischen Forschung auch andere Wege als die von den Neuro-Disziplinen favorisierten zu beschreiten und dadurch mehr Pluralität in der Psychologie zu ermöglichen.

Werbik und Benetka berichten über theoretische Voraussetzungen und empirische Befunde neurowissenschaftlicher Untersuchungen. Sie erinnern an einige der Versprechen, mit denen NeurowissenschaftlerInnen vor einiger Zeit an die Öffentlichkeit traten – vieles davon hat sich nicht bewahrheitet. Die Autoren zeigen, dass psychische, soziale und kulturelle Phänomene in den Denkmustern der Naturwissenschaften nicht adäquat zu erfassen sind. Sie bieten eine Einführung in die Kulturpsychologie und eröffnen Perspektiven, wie eine der menschlichen Lebenspraxis entsprechende psychologische Forschung möglich ist.
Vorwort

Danksagungen

Kapitel 1
Zum Erkenntnisinteresse der Neurowissenschaften

Kapitel 2
Der Traum vom objektiven Blick ins Erleben

Kapitel 3
Leib-Seele-Problem

Kapitel 4
Reduktionismus
4.1 Ontologischer Reduktionismus und erklärender Reduktionismus
4.2 Beseitigender Reduktionismus: Eliminativer Materialismus
4.3 Praktische Konsequenzen
4.4 Der mereologische Fehlschluss in den Neurowissenschaften

Kapitel 5
Zur Kritik der Forschungsmethoden in den Neurowissenschaften
5.1 EEG-Forschung
5.2 Funktionale Magnetresonanztomografie
5.3 Kausale Beziehungen: Läsionsforschung

Kapitel 6
Willensfreiheit
6.1 Überblick über mögliche philosophische Positionen zu Freiheit und Determinismus
6.2 Determinismus
6.3 Empirische Forschung
6.4 Eine möglicherweise konsensfähige Position: Willensfreiheit als soziales Konstrukt

Kapitel 7
Psychologische Relevanz? Das Beispiel der Psychoanalyse

Kapitel 8
Zur gesellschaftlichen Funktion der Neurowissenschaften

Kapitel 9
Ausblick
9.1 Übersicht über kulturpsychologische Ansätze
9.2 Beispiel: Autobiografische Erzählungen als empirisches Material der Kulturpsychologie

Kapitel 10
Ziele unserer Streitschrift

Literatur

»Dieses Buch geht einer Faszination auf den Grund – einer folgenreichen, wenn nicht fatalen Faszination, die die neurowissenschaftlichen, das heißt vor allem neuro- und gehirnphysiologischen, Erkenntnisse auf Psychologen ausüben. Aber diese ausufernde Faszination wird hier nicht nur als Problem der Psychologie analysiert, und daher wird dieses Buch sicherlich auch für Nichtpsychologen interessant  ...«

Anna Schor-Tschudnowskaja, psychosozial, 41. Jahrgang, Nr. 151, 2018, Heft 1

»Mit den Fortschritten der Neurowissenschaften entwickelte sich seit den 1990er Jahren eine Neuro-Euphorie, die nicht nur die Medien, sondern auch Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen erfasst und utopische Erwartungen geweckt hat  ...«

Bernhard Grom, Theologie und Philosophie, Vierteljahresschrift, 92. Jahrgang, Heft 3, 2017

»Die vorliegende Streitschrift beschreibt und erklärt in einer gut verständlichen Sprache zahlreiche dieser unhaltbaren Widersprüche und liefert dazu gut begründete Kritik. Ihr ist eine weite Verbreitung zu wünschen  ...«

Klaus Hoffmann, Publik-Forum, kritisch – christlich – unabhängig, Ausgabe 3/2017

»Ob man Werbik und Benetka inhaltlich folgen mag oder nicht, ihre Veröffentlichung ist im besten Sinne eine Streit-Schrift und daher mit Vergnügen und Genuss zu lesen  ...«

Christine Kaul, Wirtschaftspsychologie aktuell. Zeitschrift für Personal und Management. 4/2016

»Die vorliegende Streitschrift kann als Ausdruck des Ringens zwischen Geistes- und Naturwissenschaften zu Beginn des 21. Jahrhunderts verstanden werden  ...«

Sven Lind, www.socialnet.de