Dialektik der Be-Hinderung

Die Reihe »Dialektik der Be-Hinderung« ist inter- und transdisziplinär angelegt. Sie eröffnet den Zugang zu einem vertieften theoretischen Begreifen der sozialen Konstruktion von Behinderung in Form von Beiträgen zu einer synthetischen Humanwissenschaft. Sie versteht sich in den Traditionen kritischer Theorie, die immer auf eine veränderte gesellschaftliche Praxis im Sinne von Dekolonisierung und Überwindung sozialer Ausgrenzung zielt. Außerdem muss kritische Theorie im Bereich von Behinderung und psychischer Krankheit erweiterte Zugangswege kritischer Praxis eröffnen und sich von dieser ausgehend bestimmen, denn wie bereits Comenius festhielt: »Das Wissen, das nicht zu Taten führt, mag zugrunde gehen!«

Damit ist ein Verständnis von Behinderung und psychischer Krankheit zugrunde gelegt, das von dem bio-psycho-sozialen Wechselverhältnis von Isolation und sozialer Ausgrenzung als Kernbestand der Konstruktion von Behinderung ausgeht. Gegen diese Prozesse wird die generelle Entwicklungsfähigkeit aller Menschen durch menschliche Verhältnisse gesetzt, in deren Mittelpunkt, in Anlehnung an die »Philosophie der Befreiung«, Anerkennung und Dialog stehen.

Das einzig Heilige, das zählt, ist die Existenz des Anderen.

Herausgegeben von Georg Feuser, Wolfgang Jantzen, Willehad Lanwer, Ingolf Prosetzky, Peter Rödler und Ursula Stinkes

Blick zurück nach vorn - WegbereiterInnen der Inklusion

Band 1: Alfred Sander, Hans Eberwein, Helmut Reiser, Jutta Schöler, Rainer Maikowski, Reimer Kornmann, Ulf Preuss-Lausitz, Ulrike Schildmann und Wolfgang Jantzen

Im Rahmen des Projekts Blick zurück nach vorn werden führende WissenschaftlerInnen aus dem Bereich Integrationspädagogik zu ihren persönlichen Erfahrungen, zu ihrem eigenen Zugang zum Themenfeld Inklusion, zu ihren Forschungsschwerpunkten sowie zu künftigen Herausforderungen befragt. Ergänzt werden die jeweiligen Interviews durch je einen repräsentativen Artikel des Interviewten und durch ausgewählte Literaturlisten. [ mehr ]

Die dialektischen Begriffe in der Bildungstheorie Heinz-Joachim Heydorns

Zur Kritik des gegenwärtigen Bildungswesens

Seit nunmehr zwei Jahrzehnten ist das deutsche Schul- und Hochschulwesen folgenreichen Reformprozessen unterworfen. Fabian Wilsrecht unternimmt erstmals den Versuch, die Dynamik dieser Entwicklung mithilfe des begrifflichen Instrumentariums des Frankfurter Bildungstheoretikers Heinz-Joachim Heydorn (1916–1974) zu analysieren. Im Zentrum von Wilsrechts hermeneutisch-kritischer Untersuchung steht die These, dass der Bildungsbegriff, der die Umstrukturierungsprozesse fundiert, aus der Dialektik gesellschaftlicher Rationalitätsentwicklung resultiert. [ mehr ]

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