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Buchreihe: Angewandte Sexualwissenschaft
ISSN: 2367-2420
163 Seiten, PDF-E-Book
1. Auflage 2019
Erschienen: Oktober 2019
ISBN-13: 978-3-8379-7638-0
Bestell-Nr.: 7638
https://doi.org/10.30820/9783837976380
Leseprobe

Sexuelle Bildung und sexualisierte Gewalt in Schulen (PDF)

Zwischen Anspruch und Wirklichkeit

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Strukturelle Barrieren hindern selbst motivierte Lehrkräfte daran, im Schulalltag effektiv zur Prävention von sexualisierter Gewalt und damit zum Schutz von Kindern und Jugendlichen beizutragen. Maria Urban zeigt, dass sich die Mängel vom Lehramtsstudium über den Zugang zu Fort- und Weiterbildung bis hin zum schulischen Alltag erstrecken: Es gibt keine allgemeinen Leitlinien für Lehrkräfte, wie sie im Verdachtsfall von sexuellen Grenzverletzungen präventiv oder interventiv vorgehen könnten.

Anhand zahlreicher Beispiele identifiziert Urban Risikofaktoren und veranschaulicht Rahmenbedingungen, die sexualisierte Gewalt begünstigen und den Schutz von Kindern und Jugendlichen zusätzlich erschweren. Kritisch hinterfragt sie, inwieweit die von der bundesweiten Initiative »Schule gegen sexuelle Gewalt« vorgesehene Implementierung von Schutzkonzepten an Schulen tatsächlich im schulischen Alltag umgesetzt werden kann.
Description:
Structural barriers prevent even motivated teachers from effectively contributing to the prevention of sexualized violence in everyday school life and thus to the protection of children and young people. Maria Urban shows that the shortcomings range from teacher training to access to further education and training to everyday school life: There are no general guidelines for teachers on how they could act preventively or intervene in cases of suspected sexual trespassing of limits.

Using numerous examples, Urban identifies risk factors and illustrates framework conditions that promote sexualized violence and make the protection of children and young people even more difficult. She critically examines to what extent the implementation of concepts of protection at schools, as envisaged by the nationwide initiative »School against sexual violence«, can actually be accomplished in everyday school life.

»Urbans Forschungsergebnisse können aber durchaus als konkrete politische Forderungen auf wissenschaftlichen Beinen gelesen werden. Insofern bietet das Buch Handlungspotenziale für politisch-aktivistische Interventionen. Obwohl Urban ein wissenschaftliches Werk verfasst, ist es doch sprachlich für eine breite Zielgruppe geeignet ...«

Daniela Schwienbacher, aep Informationen. Feministische Zeitschrift für Politik und Gesellschaft, 2/2020

»Die prägnante Darstellung der Diskrepanz zwischen dem von Bildungsinstitutionen vorgegebenen Verständnis sexualisierter Gewalterfahrungen von Kindern und Jugendlichen und den tatsächlichen, deutlich an konkreten, verbindlichen Festlegungen mangelnden institutionellen Gegebenheiten wird durch den Einbezug der Perspektive der Lehrkräfte sehr anschaulich. Das Buch ist insofern insgesamt eine wertvolle und fachliche fundierte Auseinandersetzung mit dem Thema Schule und Prävention sexualisierter Gewalt, die die Belange der Fachkräfte vor Ort stark hervorhebt und dadurch Handlungsbedarfe praxisrelevant sichtbar werden lässt ...«

Maria Kühn, Socialnet.de am 30. April 2020

»Maria Urban liefert mit ihrer Veröffentlichung ›Sexuelle Bildung und sexualisierte Gewalt in Schulen‹ einen grundlegenden Beitrag zur Verknüpfung von Theorie und Praxis auf unterschiedlichen Ebenen. Sexuelle Bildung als Teil einer zukünftigen Lehramtsausbildung wird deutlich als Ziel erkennbar. Die dargestellten Studienergebnisse mit der Fokussierung auf das entwickelte Kategoriensystem machen die Problematik sehr deutlich: Lehrkräften fehlt Sicherheit im Umgang mit Sexueller Bildung sowie eine strukturelle Verankerung dieser Themen. Umso wichtiger ist, dass Maria Urban mit diesem Buch einen Beitrag leistet diese Thematik stärker in den Diskurs der Lehramtsausbildung zu rücken ...«

Lisa Belz, Socialnet.de am 30. März 2020

1 Einleitung
1.1 Zum Aufbau der Arbeit
1.2 Begriffsbestimmung
1.3 Historische Ausgangslage

2 Sexuelle Bildung in Schulen – Theoretischer Kenntnisstand
2.1 Historische Ausgangslage für die Implementierung Sexueller Bildung an Schulen
2.2 Lehrer*innen als Personen der Sexualaufklärung
2.3 Das Konzept der Sexuellen Bildung
2.4 Qualifizierungsstand von Lehrkräften mit Fokus auf Studium und Fortbildung
2.5 Aktuelle Entwicklungen in der Forschungslandschaft

3 Schule und sexualisierte Gewalt – Theoretischer Kenntnisstand
3.1 Sexualisierte Gewalt in der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen
3.2 Die
SPEAK!-Studie – Fokus auf den Lebensraum Schule
3.3 Sexualisierte Gewalt in Schulen
3.4 Risikofaktoren für sexualisierte Übergriffe in schulischen Institutionen
3.5 Förderschulen als besonders gefährdende Institution
3.6 Prävention sexualisierter Gewalt im Schulalltag

4 Einbettung der Studie in das Forschungsfeld
4.1 Empirische Ausgangslage
4.2 Forschungsethische Ausgangslage
4.3 Die Forschung zu Lehrkräften


5 Methodik der empirischen Untersuchung
5.1 Begründung der qualitativen methodischen Vorgehensweise
5.2 Die Auswahl der Stichprobe und ihre Besonderheiten
5.3 Beschreibung der ausgewählten Interviews
5.4 Forschungsethische Reflexion zum Umgang mit den Interviews
5.5 Aufbau des Erhebungsinstruments
5.6 Vorgehen bei der Auswertung
5.7 Die inhaltsanalytischen Gütekriterien
5.8 Die Entwicklung des Kategoriensystems als Grundlage der Analyse

6 Auswertung der Untersuchungsergebnisse
6.1 Zur Auswertung der Kategorien
6.2 Auswertung der Kategorien Sexualaufklärung (F1.1), Sexualität im Lebensraum Schule (F3.1) und Haltung (F3.7)
6.3 Auswertung der Kategorien Verantwortungsgefühl (F1.5) und Beziehungsarbeit (F1.7)
6.4 Auswertung der Kategorien Einbeziehung von Bezugspersonen (F1.6), Kooperationspartner*innen (F1.8) und Kompetenzen im Kollegium (F2.5)
6.5 Auswertung der Kategorie Grenzverletzungen (F3.4)
6.6 Auswertung der Kategorien Präventionsangebote/-projekte (F1.2), Schutzkonzept/Handlungsleitfaden in Verdachtsfällen (F1.3) und Vorgehen im Verdachtsfall (F1.4)
6.7 Auswertung der Kategorien im/durch Studium erworbene Kompetenzen (F2.1), fehlende Kompetenzen (F2.4), Ängste (F2.7) und Vulnerabilität (F2.8)
6.8 Auswertung der Kategorien während der Berufstätigkeit erworbene Kompetenzen (F2.2), persönliche Eigenschaften (F2.3) und Verweisungskompetenzen (F2.6)
6.9 Auswertung der Kategorien Erfahrungen mit Fort- und Weiterbildung (F4.1), Praktikabilität (F4.2), Bedarfe (F4.3) und Schwierigkeiten (F4.4)
6.10 Die übrigen Kategorien


7 Kernaussagen und zentrale Thesen der Auswertung
7.1 Rekonstruktive Kernaussagen
7.2 Zentrale Thesen auf Grundlage der Auswertung
7.3 Beantwortung der Forschungsfragen
7.4 Fazit und Ausblick


Literatur

Anhang: Kategoriensystem zur Auswertung der qualitativen Interviews mittels qualitativer Inhaltsanalyse